Schistosomiasis: Ursachen, Symptome und Behandlung
Schistosomiasis ist eine parasitäre Krankheit, die durch den Schistosoma übertragen wird. Man bezeichnet sie auch als “Bilharziose”. Innerhalb der biologischen Klassifizierung ist der betreffende Parasit eine Trematode, eine Art Wurm.
Die weltweiten Daten über die Verbreitung der Krankheit sind auffällig. Schistosomiasis kommt hauptsächlich in Afrika, Brasilien und Asien vor. 78 Länder haben die Verbreitung in ihrem Gebiet bestätigt. Zweihundert Millionen Menschen sind infiziert und achthundert Millionen möglicherweise angesteckt.
Die letzten relativ zuverlässigen Berechnungen der durch die Krankheit verursachten Todesfälle stammen aus dem Jahr 2000. Damals schätzte die Weltgesundheitsorganisation zweihunderttausend Todesfälle jährlich. Es wird davon ausgegangen, dass diese Zahl aufgrund des verstärkten Einsatzes von Antiparasitika zurückgegangen ist.
Schistosomiasis: eine parasitäre Krankheit
Der ursächliche Parasit ist der einzige in seiner biologischen Familie, der in der Lage ist, in die Haut einzudringen. Es gibt zwei Wirte die diese Trmatoden beherbergen: der Mensch und die Süßwasserschnecke.
Die Süßwasserschnecke fungiert bei der Übertragung als Zwischenwirt. Im Inneren des Tieres erfährt das Schistosoma einen Teil seines Wachstums, um dann zu schwimmen und sich im Menschen einzunisten.
Was dich außerdem noch interessieren könnte:
Der Lebenszyklus verläuft in folgenden Etappen:
- Die Eier des Parasiten verlassen durch den Kot oder Urin einen zuvor infizierten Menschen und gelangen in die Fließgewässer.
- Im Wasser geben die Eier den Parasiten in einem Stadium namens “Miracidium” frei.
- Das Miracidium dringt in die Haut der Süßwasserschnecke ein.
- Der Parasit wächst im Inneren der Schnecke und erreicht das sogenannte “Zerkarie-Stadium”.
- Die Zerkarien verlassen den Körper der Schnecke und schwimmen in den Süßwasserläufen, bis sie auf einen Menschen treffen. Dann dringen sie in die Haut ihres Opfers ein.
- Im Menschen erreicht das Schistosoma die Blutgefäße und wandert in die Leber. In der Leber reift es zu einem erwachsenen Parasiten heran.
- Die erwachsenen Parasiten verteilen sich in der menschlichen Blutbahn und sie vermehren sich durch das Legen von Eiern. Sie können den Zyklus wieder neu beginnen, wenn der Mensch die Eier durch den Kot oder den Urin ausscheidet. Sie können sich aber auch in verschiedenen Organen einnisten und verschiedene Krankheiten auslösen.
Die Symptome der Schistosomiasis
Das erste Merkmal der Schistosomiasis als parasitäre Erkrankung ist die Verletzung, die an der Stelle auftritt, an der das Schistosoma eingedrungen ist. In diesem Hautbereich kommt es in der Regel zu einem Ausschlag, der sich farblich verändert. In einigen Fällen kann der Ausschlag erst bis zu einer Woche nach dem Eindringen auftreten.
Danach folgt das sogenannte Katayama-Syndrom; es ist die Reaktion des Körpers auf die Eier der erwachsenen Parasiten, die sich im Menschen vermehrt haben. Es erscheint:
- Fieber
- Allgemeines Unwohlsein
- Myalgien: Muskelschmerzen
- Erschöpfung
- Durchfall
- Hämaturie: Blut im Urin
Von jetzt an kann die Infektion chronisch werden und sich zu einer dauerhaften Parasitose entwickeln. Die häufigsten chronischen Formen der Krankheit sind:
- Darmtrakt: Die Eier werden in der Darmwand abgelegt. Durchfall wechselt mit Verstopfung und Blut im Stuhl. Bei schweren Fällen kann der Darmtrakt blockiert werden.
- Leber: Die Eier bleiben in der Leber, was zu Entzündungen und Vergrößerungen führt. Sie können eine Verstopfung der hepatischen Blutgefäße verursachen, die zu einer Portalen Hypertension führt.
- Urogenitaltrakt: Die Eier lagern sich in den Harnwegen ab und es erscheint Blut im Urin. Wenn es fortschreitet, kann sich ein nephrotisches Syndrom entwickeln, bei dem die Niere die Proteine vernichtet. Die tödlichste Form ist das Nierenversagen, wenn das Organ seine Funktion nicht mehr erfüllen kann.
Ein weiterer Lesetipp für dich:
Behandlung von Bilharziose
Sobald die parasitäre Krankheit diagnostiziert wurde, ist das beste Medikament gegen die Schistosomiasis ein Antiparasitikum. Die Diagnose wird durch eine mikroskopische Untersuchung des Stuhls oder des Urins gestellt.
Unter dem Mikroskop können die Eier des Schistosoma, die eine charakteristische Form haben, leicht erkannt werden. In einigen Fällen sind die Eier erst nach zwei Monaten nach dem Eindringen des Parasiten in die Haut sichtbar.
Das antiparasitäre Praziquantel ist das beste Medikament, wissenschaftliche Studien bestätigen seine Wirkung. Es wird von der Weltgesundheitsorganisation kostenlos verteilt.
Es wurden Alternativen wie beispielsweise Ivermectin vorgeschlagen, aber bisher hat keine wissenschaftliche Studie eine höhere Wirksamkeit gezeigt.
Da die Infektion mit Aktivitäten in Süßwasserläufen zusammenhängt, insbesondere wenn der Aufenthalt in diesen länger als dreißig Minuten ist, deuten die Ratschläge zur Vorbeugung darauf hin.
In Gebieten, in denen die Krankheit endemisch ist, wie Afrika oder Teilen Brasiliens, sollten Vorsichtsmaßnahmen in Wasserläufen getroffen werden, in denen Menschen schwimmen, baden, fischen oder Kleidung waschen. Auch die Kontrolle des Süßwassers, das für die Landwirtschaft verwendet wird, ist wichtig.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Gray DJ, Allen G, Yue-Sheng, McManus DP. Esquistosomiasis: diagnóstico y manejo clinic. BMJ 2011;342:2651-2651
- King CH, Dangerfield-Cha M. The unacknowledged impact of chronic schistosomiasis. Chronic Illness 2008;4:65-79
- Doenhoff MJ, Cioli D, Utzinger J. Praziquantel: mechanisms of action, resistance and new derivatives for schistosomiasis. Curr Opin Infect Dis 2008;21:659-67.