Putzen zum Stressabbau? Das sind die Vorteile

Wenn du Zeit mit Aufräumen und Saubermachen verbringst, wirkt sich das positiv auf deine psychische Gesundheit aus. Hier erfährst du im Detail, welche Effekte das sind.
Putzen zum Stressabbau? Das sind die Vorteile
Maria Fatima Seppi Vinuales

Geschrieben und geprüft von der Psychologin Maria Fatima Seppi Vinuales.

Letzte Aktualisierung: 14. März 2023

Putzen kann Stress abbauen. Stell dir diese Szene vor: Du kommst nach Hause, siehst Krümel vom Frühstück auf dem Tisch, willst dich aufs Bett legen und findest keinen Platz, weil die Kleidung, die du anziehen wolltest, bei den Klamotten von gestern liegt. Dann willst du ein paar Mails beantworten, aber dein ganzer Schreibtisch ist voll mit Papieren. Das ist keine sehr angenehme Situation! Daher möchten wir dir nachfolgend erzählen, wie und warum Putzen zum Stressabbau beitragen kann.

Obwohl die meisten Menschen wohl kaum darüber nachdenken, wirkt sich das Chaos zu Hause auch auf andere Lebensbereiche aus, vor allem auf der emotionalen Ebene. Was sind die Folgen? Wie kann man diesen Zustand verbessern? Hier sind die Details.

Die Folgen von Unordnung für deinen Geist und deine Psyche

Wie oft hast du schon Zeit damit verschwendet, etwas zu suchen, von dem du dachtest, es sei an einem bestimmten Ort und es war nicht da? Was war das für ein Gefühl? Frustration, Wut, Unruhe? Bestimmt ist dir das auch schon einmal passiert, oder sogar mehrmals. Ein Mangel an Sauberkeit und Ordnung hat vielfältige negative Auswirkungen. Schauen wir uns einige von ihnen an.

  • Ängste. Weil es auch ein Gefühl des Kontrollverlustes verursacht.
  • Nachlassende Konzentration. Das passiert, weil das Gehirn an überladenen Orten ständig eine Menge Reize empfängt. Das führt zu einer Übererregbarkeit.
  • Schwierigkeiten, sich auszuruhen. In Verbindung mit dem vorherigen Punkt findet der Geist auch keinen Platz zum Ausruhen. Wenn du jedes Mal, wenn aufblickst, einen Raum voller Dinge vor dir siehst, lädt das nicht zu einer geistigen Pause ein. Stattdessen führt diese Situation zu einer Überforderung.
  • Verschwendung. Schlechte Organisation führt auch zu Verschwendung. Zum Beispiel, wenn du abgelaufene Konservendosen findest, weil du deinen Vorratsschrank für sehr lange Zeit nicht aufgeräumt hast.
  • Anhäufung. Das Aufbewahren und Anhäufen bestimmter Gegenstände ist ein weiterer Aspekt, den du bedenken solltest. Wenn du nicht mehr benötigte Utensilien nicht wegwirfst oder entsorgst, sammeln sich in deinem Zuhause immer mehr Dinge an. Wenn du für etwas keine Verwendung mehr hast, kannst du es beispielsweise spenden oder anderweitig recyclen, denn das Horten ist keine Gewohnheit, die sich positiv auf dein Wohlbefinden auswirkt.
  • Probleme im Zusammenleben. Unordnung beeinträchtigt auch das Zusammenleben und die zwischenmenschlichen Beziehungen. In einem sauberen und aufgeräumten Zuhause zu leben, macht das Leben für alle Bewohner/innen einfacher.
Putzen zum Stressabbau - Unordnung in der Küche
Unordnung in den eigenen vier Wänden hat mentale und emotionale Folgen. Sie kann die Leistungsfähigkeit mindern und Stress auslösen.

Wie hilft Putzen beim Stressabbau?

Die Auswirkungen, die Unordnung und Sauberkeit auf dich und deine Gesundheit haben kann, kennst du. Jetzt wollen wir uns ansehen, wie Putzen beim Stressabbau helfen kann.

  • Wenn du deine Sachen in Ordnung hältst, kannst du sie leichter finden, wenn du sie brauchst. Auf diese Weise kannst du dir deine Zeit besser einteilen.
  • Außerdem verschafft dir das Aufräumen ein Gefühl der Kontrolle, was wiederum Stress abbaut.
  • Ein weiterer Vorteil ist das Gefühl, etwas geschafft zu haben, eine Aufgabe begonnen und beendet zu haben, vor allem mit einem positiven Ergebnis, das zu mehr Wohlbefinden und Freude in den eigenen vier Wänden führt.
  • Wenn du deine Sachen griffbereit hast, hilft dir auch, deinen Verbrauch zu reduzieren. Denn wenn deine Sachen keinen festen Platz haben, an dem du sie jederzeit finden kannst, kaufst du sie immer wieder erneut, weil du nicht mehr weißt, wo du sie aufbewahrst.
  • Darüber hinaus werden sich auch deine Konzentration und deine Produktivität verbessern.

Die Psychologie hinter der Sauberkeit

Die Gesundheit im Allgemeinen – und die psychische Gesundheit im Besonderen – hat viel mit den Bedingungen der Umgebung zu tun, in der ein Mensch lebt. So erzeugen unaufgeräumte Orte ein Gefühl der Überforderung, des Unbehagens und des Unwohlseins.

Deshalb kommt die Psychologie nicht umhin, Empfehlungen für die am meisten frequentierten Räume zu geben, sowohl am Arbeitsplatz als auch zu Hause. Sie schlägt sogar vor, sich auf das Putzen mit Achtsamkeit zu konzentrieren, d.h. auf die Praxis der Achtsamkeit im gegenwärtigen Moment (hier und jetzt).

Auf diese Weise reduziert die Person – indem sie sich auf eine präzise und spezifische Aufgabe konzentriert – Angst und negative oder ängstliche Gedanken über die Zukunft. Dies führt natürlich zu einer besseren Stimmung.

Putzen zum Stressabbau: 5 Tipps

Wenn man das Putzen als Pflicht ansieht, neigt man dazu, sich auf das Negative zu konzentrieren. Wenn es aber darum geht, Unordnung zu beseitigen, solltest du anfangen, regelmäßigere Reinigungsroutinen einzuführen. Wie kannst du Aufräumen und Putzen zum Stressabbau nutzen?

  1. Lege einen Tag in der Woche fest, an dem du diese Aufgaben erledigst, und sprich dich mit den anderen im Haushalt ab, wenn du mit jemandem zusammenlebst. Es ist wichtig, dass jeder die Verantwortung übernimmt und dass es nicht zu einer Einzelangelegenheit wird.
  2. Plane nichts Unmögliches und sorge dafür, dass du keine Nachteile hast. Wenn der Samstag ein Tag der Ruhe ist, solltest du nicht planen, nur zum Putzen früh aufzustehen. Beginne den Tag entspannt, mit einem guten Frühstück, bevor du dich anschließend diesen Aufgaben widmest.
  3. Wer sagt denn, dass Putzen schwierig oder unangenehm sein muss? Du kannst beim Putzen die beste Playlist oder was immer du willst abspielen, damit es unterhaltsamer wird.
  4. Öffne die Fenster und lasse frische Luft einströmen. Dadurch fühlst du dich nicht nur besser, sondern tust auch etwas für deine Gesundheit, indem du Allergien vorbeugst.
  5. Entscheide dich für Ordungsboxen und -hilfsmittelSie dienen dazu, Gegenstände zu ordnen und sie leichter zu finden, wenn du sie brauchst.
Putzen zum Stressabbau - Frau putzt den Kühlschrank
Die Zeit, die du mit dem Putzen deines Zuhauses verbringst, kann die Zeit sein, in der du dich in Achtsamkeit übst.

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Es ist an der Zeit, über Stress im Zusammenhang mit den eigenen vier Wänden nachzudenken

Vielleicht denkst du, dass Stress etwas ist, das auf der Persönlichkeit beruht oder rein psychologisch ist. Das heißt, du beschränkst ihn auf den Bereich des Individuums. Allerdings entsteht Stress auch durch einfache Dinge, wie z. B. die Zeitverschwendung bei der Suche nach einem Paar Schuhe, bevor man zur Arbeit geht.

Deshalb ist es notwendig, über die Art und Weise nachzudenken, wie man lebt. Wenn es stimmt, dass die Ordnung des Hauses die Ordnung des Geistes widerspiegelt, dann ist es umso wichtiger, diese Räume zu “reinigen”.

Wie wäre es mit der Umsetzung des Minimalismus? Das ist ein Lebensstil, der darauf abzielt, die Art und Weise, wie man Räume bewohnt, zu vereinfachen. Das Ziel besteht darin, dass du selbst entscheiden kannst, von welchen Dingen du umgeben sein möchtest, und nicht, dass die Dinge dich schließlich umgeben.

 


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