Prädiabetes kontrollieren: 5 Schlüssel
Von einem Prädiabetes spricht man, wenn die Blutzuckerwerte noch unter dem Diabetes-Schwellenwert liegen, jedoch bereits erhöht sind und deshalb kontrolliert werden müssen. Doch welche Maßnahmen sind in diesem Fall hilfreich?
Wir sprechen von einer Diabetes-Vorstufe, bei der bereits häufig eine Insulinresistenz und eine Störung der Beta-Zellfunktion vorliegt. Der Organismus ist nicht mehr fähig, das Insulin richtig zu verwenden. Gleichzeitig besteht die Gefahr eines erhöhten Blutdrucks. Außerdem kann es zu Entzündungsvorgängen und kardiovaskulären Krankheiten kommen.
In den meisten Fällen ist diese Vorstufe eines Diabetes Typ 2 reversibel. Besonders wichtig ist eine frühe Diagnose und die Umsetzung entsprechender Maßnahmen zur Regulierung des Blutzuckerspiegels. Dein Arzt wählt die entsprechende Behandlung und wird regelmäßige Kontrollen durchführen. Anschließend findest du allgemeine Tipps, die sehr hilfreich sein können.
Prädiabetes: Was kann ich tun?
Eine präzise Diagnose des Prädiabetes erfordert eine Blutanalyse. Der Schnelltest anhand eines Bluttropfens auf einem Teststreifen ist nicht ausreichend, um Prädiabetes festzustellen. Im Labor wird in diesem Fall das Blut des Betroffenen auf Hämoglobin A1c untersucht. Außerdem ist die Analyse der Nüchtern-Plasmaglukose (FPG) sehr wichtig.
Die Behandlung hängt von der individuellen Situation des betroffenen Menschen ab. Sie ist grundlegend, um Diabetes Typ 2 zu verhindern. Folgende Dinge solltest du dabei berücksichtigen:
1. Mehr Ballaststoffe bei einem Prädiabetes
Ballaststoffreiche Lebensmittel sind in der Kontrolle des Prädiabetes sehr wichtig. Denn Ballaststoffe halten lange satt, verbessern die Darmmotilität und beugen Blutzuckerspitzen vor. Außerdem verbessern sie den Energiehaushalt.
Gesunde Ballaststoffe sind in folgenden Lebensmitteln enthalten:
- Obst und Gemüse mit essbarer Schale
- Hülsenfrüchte
- Vollkornbrot und Vollkorngetreide
- Pseudogetreide wie Quinoa
- Trockenfrüchte und Samen
Entdecke auch diesen Beitrag: Ideen für ein gesundheitsbewusstes Frühstück
2. Reduziere den Konsum zuckerhaltiger Lebensmittel
Die Gründe dafür sind offensichtlich: Um bei einem Prädiabetes den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren, solltest du auf gezuckerte Nahrungsmittel verzichten. Sie erschweren die Stoffwechselaktivitäten und wirken sich in verschiedenen Bereichen schädlich auf deine Gesundheit aus.
Zucker ist zum Beispiel in Frühstückszerealien, handelsüblichen Erfrischungsgetränken oder Backwaren enthalten. Verzichte am besten ganz auf Produkte mit Kristallzucker und suche nach Alternativen, wenn du nicht auf Süßes verzichten kannst.
3. Bei Prädiabetes mehr Wasser trinken
Wasser ist für die Gesundheit grundlegend, denn schließlich besteht ein Großteil des Körpers aus Wasser. Ausreichend Wasser hilft dir, den Prädiabetes zu kontrollieren und die Zuckerwerte konstant zu halten.
Es enthält keine Kalorien und ist die perfekte Alternative zu gezuckerten Getränken, Säften, Energy Drinks und anderen Produkten, die du verwendest, um deinen Durst zu stillen. Außerdem verbessert Wasser die Funktionen der Nieren und fördert die Ausleitung überschüssiger Flüssigkeit und von Reststoffen über den Harn.
Hast du diesen Beitrag schon gelesen? Mögliche Ursachen für Nierenschmerzen
4. Abnehmen
5. Bei einem Prädiabetes Sport treiben
Das regelmäßige Praktizieren von Sport zählt zu den wirksamsten Methoden, um einen Prädiabetes zu kontrollieren und Diabetes Typ 2 zu verhindern. Das National Institute of Diabetes and Digestive and Kindey Diseases (NIDDK) weist darauf hin, dass Bewegungsmangel mit einer größeren Insulinresistenz einhergeht.
Diese Organisation empfiehlt mindestens an 5 Tagen in der Woche eine halbe Stunde Sport. Es müssen keine sehr intensiven Aktivitäten sein. Gehen, Tanzen oder Rad fahren eignen sich perfekt.
Du hast die Diagnose Prädiabetes erhalten? Dann solltest du diese Empfehlungen in deinem Alltag umsetzen, um Komplikationen zu vermeiden. Lasse dich regelmäßig von deinem Arzt untersuchen, um deinen Blutzuckerspiegel zu kontrollieren.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Anderson, J. W., Baird, P., Davis, R. H., Ferreri, S., Knudtson, M., Koraym, A., … Williams, C. L. (2009). Health benefits of dietary fiber. Nutrition Reviews. https://doi.org/10.1111/j.1753-4887.2009.00189.x
- Lattimer, J. M., & Haub, M. D. (2010). Effects of dietary fiber and its components on metabolic health. Nutrients. https://doi.org/10.3390/nu2121266
- Weickert, M. O., & Pfeiffer, A. F. H. (2008). Metabolic effects of dietary fiber consumption and prevention of diabetes. The Journal of Nutrition. https://doi.org/10.1093/jn/138.3.439
- Basu, S., Yoffe, P., Hills, N., & Lustig, R. H. (2013). The Relationship of Sugar to Population-Level Diabetes Prevalence: An Econometric Analysis of Repeated Cross-Sectional Data. PLoS ONE. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0057873
- Schulze, M. B., Manson, J. A. E., Ludwig, D. S., Colditz, G. A., Stampfer, M. J., Willett, W. C., & Hu, F. B. (2004). Sugar-sweetened beverages, weight gain, and incidence of type 2 diabetes in young and middle-aged women. Journal of the American Medical Association. https://doi.org/10.1001/jama.292.8.927
- Popkin, B. M., D’Anci, K. E., & Rosenberg, I. H. (2010). Water, hydration, and health. Nutrition Reviews. https://doi.org/10.1111/j.1753-4887.2010.00304.x
- Colditz, G. A., Willett, W. C., Rotnitzky, A., & Manson, J. E. (1995). Weight gain as a risk factor for clinical diabetes mellitus in women. Annals of Internal Medicine. https://doi.org/10.7326/0003-4819-122-7-199504010-00001
- Ellies, L. G., Johnson, A., & Olefsky, J. M. (2013). Obesity, inflammation, and insulin resistance. In Obesity, Inflammation and Cancer. https://doi.org/10.1007/978-1-4614-6819-6_1
- Thomas, D., Elliott, E. J., & Naughton, G. A. (2006). Exercise for type 2 diabetes mellitus. Cochrane Database of Systematic Reviews. https://doi.org/10.1002/14651858.CD002968.pub2
- &NA; (2010). Exercise and Type 2 Diabetes. Medicine & Science in Sports & Exercise. https://doi.org/10.1249/mss.0b013e3181eeb61c