Polypen im Dickdarm

Polypen im Dickdarm verursachen sehr selten Symptome. Nur in einigen wenigen Fällen, in denen es nach dem Stuhlgang zu Blutungen kommt. In der Regel stellt man sie zufällig bei einer Untersuchung des Verdauungstraktes fest.
Polypen im Dickdarm

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Polypen im Darm sind eines der häufigsten Probleme in diesem Bereich des Körpers. Davon betroffen sind etwa 15  – 20 % der Bevölkerung. In den meisten Fällen bringen die Polypen keine weiteren Beschwerden mit sich. Aber manchmal sind sie krebsartig oder sie können sich über die Zeit hinweg zu einem Krebs entwickeln.

Jeder kann Polypen im Dickdarm bekommen. Aber sie kommen häufiger bei den Personen vor, die schon einmal davon betroffen waren und die über 50 Jahre alt sind. Auch bei einer familiären Vorgeschichte von Polypen und / oder Darmkrebs besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, an Darmpolypen zu erkranken.

Darmpolypen verursachen meist keinerlei Symptome. In der Regel werden sie durch Untersuchungen wie Darmspiegelungen nachgewiesen. Daher ist es wichtig, diese Tests regelmäßig durchführen zu lassen. Denn eine Entfernung von Polypen ist im Frühstadium viel einfacher und sicherer.

Polypen im Dickdarm

Polypen im Darm

Darmpolypen sind Geschwülste, die sich im Inneren des Dickdarms bilden. Sie entstehen, weil an einer oder mehreren Stellen in der Schleimhaut des Dickdarms mehr Zellen wachsen als normalerweise. Man definiert sie als gutartige Tumore, die auch in anderen Bereichen des Verdauungssystems zu finden sind.

Ihr Durchmesser reicht von 0,6 cm bis zu mehreren Zentimetern. Sie gelten als kleine Ausstülpungen, die manchmal auf einer Art “Stiel” wachsen, sodass sie ein pilzähnliches Aussehen haben. Aber Polypen im Dickdarm können auch flach sein. Meist sind sie über die Darmwand verteilt.

Es gibt zwei Arten von Darmpolypen: neoplastische und nicht-neoplastische. Erstere weisen ein höheres Risiko auf, sich zu Krebs zu entwickeln. Dabei handelt es sich meist um so genannte Adenome.

Dabei gibt es verschiedene Unterscheidungen. Manche haben ein sägezahnartiges Aussehen. Die nicht-neoplastischen Polypen sind dagegen im Allgemeinen gutartig. Diese Gruppe beinhaltet beispielsweise die so genannten hyperplastischen Polypen, die entzündlichen sowie die hamartomatösen Polypen. In der Regel gilt: Je größer der Polyp, desto größer ist das Risiko, dass er sich zu Krebs entwickelt.

Ursachen

Es ist nicht klar, warum Polypen im Dickdarm auftreten. Man geht davon aus, dass Mutationen verschiedener Gene dazu führen, dass der Prozess der Zellteilung verändert wird und dadurch auch dann fortläuft, wenn es nicht mehr notwendig ist. Dann kommt es zur Bildung von Darmpolypen.

Es gibt Menschen, bei denen ein größeres Risiko besteht, Darmpolypen zu entwickeln. Wie oben bereits erwähnt, handelt es sich dabei um Menschen über 50 Jahre, sowie Personen, die eine persönliche oder familiäre Vorgeschichte von Darmkrebs oder Polypen haben. Ein höheres Risiko besteht auch für Raucher, bei Alkoholkonsum und Fettleibigkeit. Ebenso bei Menschen mit Typ-2-Diabetes.

Außerdem stellen Patienten, die an Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn im Dickdarm leiden, eine weitere Risikogruppe dar. Auch gibt es in einigen wenigen Fällen Erbkrankheiten, die zur Entwicklung von Polypen führen. Dazu zählen:

  • Lynch-Syndrom
  • Familiäre adenomatöse Polyposis
  • Gardner-Syndrom
  • MUTYH-assoziierte Polyposis
  • Peutz-Jeghers-Syndrom
  • Serratiertes Polyposis-Syndrom

Symptome und Diagnose von Polypen im Dickdarm

Schematische Darstellung des Darms bie einer Frau

Wie bereits erwähnt, verursachen Polypen im Dickdarm in den meisten Fällen keinerlei Symptome. Doch in einigen Fällen kann es zu Blutungen durch den Darmausgang kommen. Diese sind nach dem Stuhlgang in Form von Spuren auf Unterwäsche oder Toilettenpapier feststellbar. Auch kann Blut im Stuhl sein.

Ebenso gelten über mehr als eine Woche anhaltende Verstopfungen oder Durchfall als ein Hinweis auf Polypen. Meistens werden Polypen jedoch durch spezifische Untersuchungen wie Koloskopie, Kolonographie, flexible Sigmoidoskopie und / oder Stuhlanalyse nachgewiesen.

Die Koloskopie (Darmspiegelung) ist die am häufigsten angewandte Untersuchung. Denn dabei kann man nicht nur die Polypen im Dickdarm nachweisen, sondern diese auch zugleich entfernen. Daher ist dieses Verfahren überaus funktional.

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Weitere interessante Informationen

Es gibt mehrere Möglichkeiten, Polypen während einer Koloskopie zu entfernen. Manchmal werden sie mit einer speziellen Schlinge oder einer Pinzette für eine nachfolgende Biopsie abgeschnitten. Auch ist es möglich, den Stiel mit Strom durch Hitzeeinwirkung abzutrennen. Diese Verfahren sind für die Patienten schmerzfrei. Denn die Darmschleimhaut ist unempfindlich gegen diese Reize.

Nachdem man die Darmpolypen entfernt hat, schickt man das Gewebe zur Untersuchung an ein Labor. Dort kann dann festgestellt werden, ob eventuell bösartiges und krebsartiges Geweben vorliegt. Manchmal können Polypen während der Koloskopie nicht entfernt werden. Aber dann nutzt man die Koloskopie, um sie zu markieren. Oder ihnen ein “endoskopisches Tattoo” zu verleihen. Auf diese Weise sind sie während der Operation leicht zu erkennen.

Die Entfernung von Darmpolypen bezeichnet man als Polypektomie. Es handelt sich dabei um ein ambulantes Verfahren, das selten zu Komplikationen führt. Nur in sehr wenigen Fällen kommt es zu Blutungen oder kleinen Verletzungen, die anschließend behandelt werden müssen. In allen Fällen wird der behandelnde Arzt in darauffolgenden Jahr erneut eine Darmspiegelung bei dem Patienten durchführen.


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