Myofasziale Entspannung: Was ist das und welche Vorteile bietet sie?

Mit der myofaszialen Entspannungs-Therapie lassen sich Beweglichkeitsprobleme und Schmerzen verhindern. Dabei handelt es sich um eine Technik, die sich auf bestimmte, von Faszien umschlossene Körperregionen konzentriert.
Myofasziale Entspannung: Was ist das und welche Vorteile bietet sie?
Leidy Mora Molina

Geprüft und freigegeben von der Krankenschwester Leidy Mora Molina.

Letzte Aktualisierung: 03. November 2022

Myofasziale Entspannung kann helfen, Schmerzen nach einer Verletzung zu lindern. Sie basiert auf manuellen Massagen, die den betroffenen Bereich stimulieren und dazu beitragen, die Bewegung der Muskelfaszien unter der Haut zu fördern.

Sie ist auch als myofasziale Induktion bekannt und wird von Physiotherapeuten oder Massagetherapeuten angewendet, um die Funktionalität des Gewebes wiederherzustellen. Myofasziale Entspannung wirkt direkt auf den Bewegungsapparat und dehnt sich auf den Rest des Körpers aus, um Beschwerden durch Druck und Dehnung zu lindern.

Was ist myofasziale Entspannung?

Bevor wir die Technik erklären, musst du zunächst wissen, was eine Faszie ist. Dabei handelt es sich um das Gewebe, das die Muskeln, Nerven, Blutgefäße, Lymphgefäße und Eingeweide umgibt und die Organe miteinander verbindet, um biomechanische Aktivitäten zu ermöglichen.

Laut einem in der Revista Cubana de Investigaciones Biomédicas veröffentlichten Artikel erleichtert die myofasziale Entspannung die Mobilität, die Zellzirkulation und die Elastizität des Gewebes angesichts von Spasmen, die durch Stress, Verletzungen und Inaktivität entstehen. Dies führt zu Schmerzpunkten, die, wenn sie nicht behandelt werden, chronisch werden können.

Angesichts dieser Diagnose greifen Fachleute oft auf myofasziale Entspannungs-Behandlungen zurück, da sie das Gewebe mechanisch aktivieren, um Spannungen zu lösen und Beschwerden zu lindern. Und zwar sowohl in dem betreffenden Bereich als auch in weiter entfernten Gebieten.

Der dabei ausgeübte Druck ist anhaltend und leicht und umfasst in der Regel Dehnungen und Bewegungen. Ziel ist es, Funktionseinschränkungen zu beseitigen, indem das Kollagen und die damit verbundenen Eigenschaften stimuliert werden.

Myofasziale Entspannung - Schaubild Rückenmuskulatur
Faszien umhüllen die Muskeln und Organe und geben den Strukturen ein Gefühl der Einheit, indem sie sie durch Weichteilgewebe verbinden.

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Körperteile, die sich mit dieser Technik behandeln lassen

Die myofasziale Induktion kann helfen, das Taubheitsgefühl von Körperteilen zu bewältigen, die lange Zeit fixiert bleiben oder die wir häufig benutzen, wie Kopf, Kiefer, Nacken, Quadrizeps, Arme, Rücken, Hüfte, Füße und Waden.

Viele Gelenk- oder Muskelschmerzen sind das Ergebnis von Verletzungen und der Hektik oder dem Rhythmus des Lebens. Ebenso sind sie mit physiologischen Bewegungen verbunden, die unbemerkt bleiben, wie z. B. die Ausdehnung der Lunge beim Atmen.

Die myofasziale Entspannung kommt oft zur Behandlung von Fibromyalgie, Kreuzschmerzen, Migräne, Sehnenentzündungen, posttraumatischen und postoperativen Narben, Steifheit aufgrund neurologischer Störungen, Schleudertrauma und chronischer Prostatitis zum Einsatz. Allerdings ist sie kein Ansatz der ersten Wahl. Sie sollte immer eine therapeutische Ergänzung zur spezifischen ärztlichen Verschreibung sein.

Myofasziale Entspannung und ihre Vorteile

Der größte Vorteil ist die optimale Beweglichkeit des Körpers durch die Entspannung bestimmter Triggerpunkte. Die Technik hält den Körper in guter Verfassung; die Durchblutung wird verbessert, und Giftstoffe werden über die Lymphbahnen ausgeschieden.

Weitere Vorteile der myofaszialen Entspannung sind folgende:

  • Sie entspannt den ganzen Körper.
  • Der Bewegungsapparat wird wieder funktionsfähig.
  • Sie lindert Beschwerden bei Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis, Lupus und Sklerodermie.
  • Sie bringt den Bewegungsapparat ins Gleichgewicht.
  • Erweitert den Bewegungsspielraum.
  • Sie baut Verspannungen und Stress ab.

Daher dient sie auch als Ergänzung zum sportlichen Aufwärmen in Verbindung mit der Faszienrollentechnik. Außerdem wird sie in den physiotherapeutischen Praxen angeboten.

Kontraindikationen für die myofasziale Entspannung

Vor den Sitzungen beurteilt der Experte den Patienten, um die Übungen festzulegen. Allerdings eignet sich diese Art der Behandlung nicht für jeden.

Sie ist kontraindiziert bei Personen, die gerinnungshemmende Mittel einnehmen oder an Stoffwechselerkrankungen, Frakturen, Aneurysmen und Osteoporose leiden. Auch bei offenen Wunden, Verbrennungen, Fieber, Infektionskrankheiten und in der Schwangerschaft ist sie nicht geeignet.

Außer in Physiotherapiezentren lässt sich die myofasziale Entspannung mit einfachen Methoden auch zu Hause durchführen. Allerdings immer unter Anleitung eines fachkundigen Therapeuten. Obwohl es auch Online-Tutorials gibt, sollte man die Behandlung idealerweise von einer Fachkraft anleiten und durchführen lassen.

Wie läuft eine Sitzung ab?

Die Sitzungen dauern nicht länger als 1 Stunde und verlaufen wie nachfolgend beschrieben:

  1. Beurteilung: Dies ist ein statischer und dynamischer Test des Patienten, um den Zustand des Fasziensystems zu überprüfen und die Veränderungen zu spezifizieren.
  2. Aufwärmen: Mit den Fingern, Handflächen und Ellenbogen bereitet der Physiotherapeut, Massagetherapeut oder Chiropraktiker die Faszien vor.
  3. Stretching: Das sind lange, weiche und anhaltende manuelle Bewegungen, die die Faszien dehnen und lösen, ohne sie zu sehr zu belasten.

Die Techniken sind entweder oberflächlich oder tiefgehend. Zu den erstgenannten gehören J-Gleiter, die die Bewegung der Haut verstärken, Gleiter quer zu den Fasern und Längsgleiter, die mit den Fingern, Ellbogen oder Knöcheln ausgeführt werden.

Die tiefen Techniken erfolgen in transversalen Ebenen, mit gekreuzten Händen und in kraniosakraler Richtung, d. h. vom Kopf zu den Füßen.

Myofasziale Entspannung - Frau mit Faszienrolle
Der Einsatz einer Faszienrolle ist eine hilfreiche und vielseitige Ergänzung zu dieser Behandlung, da du mit diesem Gegenstand viele verschiedene Bewegungen ausführen kannst.

Myofasziale Entspannung: Was du bei beachten solltest

Die myofasziale Induktion ist am wirksamsten, wenn sie mit Neurodynamik, Osteopathie und ganzheitlicher Haltungsumschulung kombiniert wird. Dein Physiotherapeut oder deine Physiotherapeutin weiß am besten, welche Methoden für deinen Zustand ideal sind.

Außerdem legt er/sie die Anzahl der Sitzungen in Abhängigkeit von der Faszienspannung, den Schmerzen und den Triggerpunkten fest. In der Regel erfolgt die Behandlung einmal pro Woche und insgesamt 6 Mal. Jede Behandlung dauert 1 Stunde. Wenn aber die Schmerzen extrem sind, kann sie auch bis zu 3 Stunden dauern.

Um die Wirksamkeit zu verbessern, empfiehlt es sich, viel Wasser zu trinken. Außerdem solltest du bedenken, dass Verspannungen oder Schmerzen nicht nur durch Verletzungen verursacht werden. Darüber hinaus lassen sich auch Emotionen, Stress und Abnutzung mit dieser Methode behandeln.

Des Weiteren solltest du wissen, dass es sich nicht um eine ästhetische Behandlung und schon gar nicht um eine figurformende Massage handelt. Wer sie anwendet, muss über das entsprechende Wissen verfügen und sie in spezialisierten Kliniken durchführen.


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