Mutter und Tochter – eine besondere Beziehung…
Mutter und Tochter, das kann eine Beziehung sein wie „beste Freundinnen“ oder bis hin zu „Hass bis über den Tod hinaus“ reichen. Die Beziehung dieser beiden ist meist komplexer als jede andere und oft problematischer als die Beziehungen zwischen Müttern und ihren Söhnen.
Konflikte mit der Mutter
Wird eine Frau Mutter, so hat sie bereits eine feste Vorstellung davon, was sie ihrem Kind alles bieten möchte, wie sie es erziehen möchte, was sie ihm auf den Lebensweg mitgeben möchte.
Doch das Leben verläuft manchmal anders und auch Töchter haben ihren eigenen Kopf und Willen, sodass Konflikte vorprogrammiert sind.
Ist die Tochter noch klein, so ist die Mutter ihr größtes Vorbild. Die Tochter ahmt die Mutter nach, möchte alles wie sie, schlüpft in ihre Schuhe, Kleider, benutzt ihren Lippenstift und will „genau wie Mami“ werden, wenn sie mal groß ist.
Doch je älter die Tochter wird, desto mehr entwickelt sich ihr eigener Charakter. Wünscht sich die Mutter eine brave Prinzessin, kann es sein, dass die Tochter sich im Kindergarten zum aufmüpfigen Rabauken entwickelt.
Sie lieber mit dem Fahrrad durch den tiefsten Matsch strampelt als brav und sauber mit Puppen zu spielen.
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Und schon entsteht der erste Konflikt. Die Tochter entspricht nicht mehr der Vorstellung dessen, was die Mutter sich vor der Geburt für sie ausgemalt hatte.
Mutter und Tochter – zwei Welten unter einem Dach
In der Pubertät wendet sich dies oft ins Extreme, wenn Töchter ihre Mütter komplett ablehnen und behaupten „Ich will niemals so sein wie meine Mutter!“.
Obwohl die Mütter wissen, dass in der Pubertät die Hormone der Tochter Regie führen, sind solche Sätze und Verhaltensweisen verletzend und führen zu Konflikten.
Die Mutter fühlt sich abgelehnt, nicht akzeptiert und respektiert und somit weniger geliebt. Zwei Welten rauschen ständig gegeneinander.
Wertvorstellungen der Mutter werden nicht geteilt, Entscheidungen der Tochter missbilligt. Und doch müssen beide es schaffen, unter einem Dach zu leben. Die räumliche Nähe schafft weitere Konflikte, die auch unterschwellig schwelen und die Beziehung belasten können.
Die Mutter durchläuft in dieser Phase Enttäuschung und Abwertung. Der Übergang des „kleinen süßen Mädchens“ zur rebellierenden, pubertierenden Tochter geht einher mit Trauer und Zorn, mit der die Mutter oft alleingelassen wird.
Wenn du eine Mutter in einer solchen Phase bist, achte auf dich, um nicht depressiv zu werden!
Zwei Personen
Oft entstehen Konflikte zwischen Mutter und erwachsener Tochter dadurch, dass sich die Mutter wünscht, ihre Tochter würde einen ähnlichen Lebensweg einschlagen wie sie.
Oft werden auch eigene Träume in das Leben der Tochter projiziert. Diese, weil nicht erfüllt, lösen nur Enttäuschung aus.
Der Schlüssel zur Vermeidung von Konflikten liegt darin, als Mutter zu akzeptieren, dass die eigene Tochter niemals so sein wird, wie man selbst. Sie muss ihr eigenes Leben führen und ihr eigenes Glück finden.
Wichtig ist zu verstehen, dass man als Mutter nur wissen kann, wie man das eigene Glück und nicht das der Tochter finden kann.
Für Töchter ist es wichtig zu verstehen, dass die Mutter Dinge tut oder sagt, weil sie eine Lebenserfahrung hat, die ihr manche Entscheidungen leichter machen.
Weil die Mutter aber auch unerfüllte Träume hat und möchte, dass sich „ihr Mädchen“ diese Träume erfüllt. Das Grundprinzip bleibt aber immer gleich. Beide Seiten müssen erkennen, dass jeder eine eigene Persönlichkeit ist und nicht der Spiegel einer selbst!
Versöhnung ist möglich
Manchmal scheint es, als ob eine Trennung, ein Kontaktabbruch, die bessere Wahl ist. Das passier wenn die Kluft zwischen Mutter und Tochter zu groß geworden, der Konflikt unlösbar scheint. Doch für eine Versöhnung ist es nie zu spät.
Vielleicht ergibt sich die Möglichkeit, von erwachsener Frau zu erwachsener Frau Dinge zu klären. So kann mit Abstand neutraler bewertet werden. Vielleicht versteht die Tochter auch die Mutter, wenn sie später sagt „ich konnte damals nicht anders“.
Dies funktioniert nur, wenn die Tochter nicht in das „innere Kind“ zurück fällt. Sie muss ihrer Mutter als erwachsene Frau gegenübertreten und nicht als „Kind seiner Mutter“.
Sonst spielen sich dann unbewusst wieder Verhaltensweisen wie kindlicher Trotz ein. Diese kommen aus der Vergangenheit und haben mit der Realität der erwachsenen Frau nichts mehr zu tun.
Versuche, die Vergangenheit aus Sicht deiner Mutter zu sehen. Wenn du Mutter bist versuche, die Vergangenheit aus Sicht deiner Tochter zu sehen. Vielleicht kommen sich dann beide Seiten näher, um eine Mutter-Tochter-Beziehung neu aufzubauen…
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