Viele Generationen unter einem Dach!

Das Zusammenleben vieler Generationen unter einem Dach muss nicht problematisch sein!
Viele Generationen unter einem Dach!

Geschrieben von Yamila Papa Pintor

Letzte Aktualisierung: 25. Mai 2022

Wenn die Eltern im Alter Hilfe brauchen stellt sich oft die Frage: zu Hause aufnehmen oder in eine Pflegeeinrichtung geben? Für viele Familien ist klar: Oma und Opa kommen niemals in ein Heim! Doch aus diesem Grundsatz können Probleme, aber auch ein schönes Miteinander vieler Generationen unter einem Dach entstehen.

Man sollte nur vorher gut überlegen, wie das auch gut gelingen kann!

Immer alle zusammen

Die eigenen Eltern, Schwiegereltern oder auch Onkel und Tante im Alter bei sich zu Hause aufzunehmen sollte eine Entscheidung sein, die alle Familienmitglieder gleichermaßen tragen. Denn alle Generationen unter einem Dach zu haben, birgt auch einige Konflikte.

Zumindest die Erwachsenen sollten dabei am selben Strang ziehen. Ist einer der beiden Partner strikt gegen die Aufnahme der „alten Herren“ im eigenen Haus, so sollte man es auch nicht mit Gewalt durchsetzen, denn Konflikte sind vorprogrammiert.

Denke daran, dass diese Konflikte weitreichend sein können und auch zu einer Trennung vom (Ehe-)Partner führen könnten! Natürlich kann es sein, dass der Partner, der ursprünglich dagegen war, seine Meinung ändert, wenn die Familie sich erst „zurecht gerüttelt“ hat, aber das muss nicht immer der Fall sein und verlassen sollte sich darauf niemand!

Der Feind unter meinem Dach?

Nicht immer ist es logisch, dass Eltern und Kinder sich gut verstehen. Selbst, wenn man sich geschworen hat, die eigenen Eltern im Alter so zu pflegen, wie sie einen selbst als Kind gepflegt haben, so ist das oft in der Realität schwer.

Streitigkeiten, die mit „Wohnabstand“ wöchentlich auftraten, können im gemeinsamen häuslichen Alltag nun noch häufiger auftreten. Bei mehreren Generationen in einem Haushalt ist das Risiko dadurch deutlich höher.

Charaktereigenschaften, die früher schon unangenehm waren, können sich im Alter noch verstärken. Durch das Zusammenleben entstehen auch neue Konflikte, die bestehende Konflikte noch verschärfen können.

Bevor du also mit deiner Familie die Entscheidung triffst, die ältere Generation bei euch aufzunehmen, solltest du auch an alles Negative denken, was zwischen euch war und auftreten könnte!

Alle Generationen sind zusammen verantwortlich

Zieht die ältere Generation mit ein, sollte von Anfang an klar sein, dass alle Familienmitglieder gleichermaßen verantwortlich füreinander sind.

Das bedeutet: auch die hinzuziehende älteste Generation muss, so gut es (noch) geht, Verantwortung übernehmen. Es darf nicht sein, dass eine völlig überforderte Hausfrau, Mutter, Teilzeitangestellte und Ehefrau sich auch noch zusätzlich und ausschließlich um das Wohl der „Neuzugänge“ kümmert!

Daher sollte beim Einzug gleich eine Liste von Vereinbarungen getroffen werden, auf der sich alle Beteiligten zu gewissen Dingen verpflichten.

Jeder muss sich dabei nach seinen Fähigkeiten einbringen. Die Kinder können zum Beispiel das Einkaufen übernehmen oder kleine Haushaltsdinge wie Staubsaugen erledigen. Nach festgelegtem Plan natürlich.

Für die Person, die hauptsächlich für die Pflege der Angehörigen zuständig ist, sollten von Anfang an „Auszeiten“ festgehalten werden, die genutzt werden können, um Abstand vom Pflegealltag zu bekommen. Je mehr von Anfang an klar geregelt ist, desto harmonischer gestaltet sich der Alltag!

Freizeit einplanen

Wenn du die Hauptperson bist, die die Pflege übernehmen wird, dann verzichte nicht auf die dir zustehenden Auszeiten und nimm dir wirklich Zeit für dich.

Achte darauf, diese Auszeiten nicht zu Hause zu verbringen, da dann deine Familie nicht trennen kann zwischen „Dienstleister Mama arbeitet“ und „Dienstleister Mama hat frei“.

Auch, wenn es dir im Herzen weh tut, deine Liebsten in die Obhut anderer Personen zu geben: ein Mal pro Woche brauchst du selbst Abstand von deinen pflegebedürftigen Angehörigen, um nicht selbst Schaden zu nehmen!

Organisiere dir diese Freiräume schon frühzeitig. Spricht mit der Krankenkasse, Pflegeversicherung, Verwandten, Nachbarn und Freunden. Alle können dir helfen, damit du selbst unter deiner schweren Aufgabe nicht zerbrichst!

Lerne, nein zu sagen

„Schatz, kannst Du bitte…“ oder „Mama, mach mal!“ sind Sätze, bei denen du meistens nicht ablehnen kannst.

Das „höchste der Gefühle“ ist da für dich wahrscheinlich ein „jetzt nicht, später“. Das verschiebt das Problem jedoch nur auf einen späteren Zeitpunkt. Lerne daher, wirklich „nein“ zu sagen! Achte auf dich selbst und dass deine eigenen Bedürfnisse nicht zu kurz kommen!

Damit sind vor allem Grundbedürfnisse gemeint, wie zum Beispiel guter Schlaf. Lässt dir die Pflege deiner Angehörigen nicht genug Zeit, um dich um andere Dinge zu kümmern, solltest du nicht deinen Schlaf opfern, um doch noch alles selbst zu erledigen.

Setze dein „nein“ durch und lerne, zu delegieren. Meist wirst du ja auch nur durch Faulheit anderer um etwas gebeten, stimmt’s?


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