Morbus Paget: Erkrankung der Knochen

Morbus Paget ist eine Erkrankung der Knochen. Dabei verändert sich die Dichte der Knochen und damit ihre Eigenschaften und Funktionalität. Hier erfährst du mehr darüber.
Morbus Paget: Erkrankung der Knochen

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 23. November 2022

Morbus Paget ist eine Krankheit, die die Knochen befällt. Dabei verändert sie deren Eigenschaften und Funktionalität. So kann es zu Verformungen und Verdickungen der Knochenstruktur kommen. Weitere Bezeichnungen für diese Erkrankung sind Osteodystrophia deformans, Paget-Syndrom oder Paget-Krankheit.

Es hat sich inzwischen herausgestellt, dass bestimmte Knochen häufiger von Morbus Paget betroffen sind als andere. Dazu zählen z.B. die Wirbelsäule, der Schädel, das Becken oder die Oberschenkelknochen.

Wie funktioniert eigentlich das Knochengewebe?

Unter anderem finden sich im Knochengewebe folgende charakteristische Zellen: Osteoklasten und Osteoblasten. Erstere sind für den Abbau von altem oder veraltetem Knochengewebe verantwortlich. Während die Osteoblasten dann die entsprechenden Bereiche wieder aufbauen. Auf diese Weise erneuern sich die Knochen in deinem Körper kontinuierlich.

Bei Morbus Paget funktionieren diese Zellen aber nicht so wie sie sollen. Dann arbeiten Osteoklasten und Osteoblasten schneller als normal. Sie sind quasi hyperaktiv. Und dies führt dazu, dass bestimmte Bereiche der Knochen unmäßig groß werden und außerdem brüchiger sind.

Symptome der Krankheit

Bei einem hohen Prozentsatz der Fälle kommt es bei den von Morbus Paget betroffenen Personen zu keinerlei Symptomen. Jedoch kann es trotzdem vorkommen, dass die Patienten eine Reihe von Anzeichen oder Veränderungen im Zusammenhang mit dieser Erkrankung aufzuweisen beginnen. Zu den häufigsten dieser Symptome gehören folgende:

  • Intensive Schmerzen in den Knochen. Diese sind andauernd, das heißt, sowohl in Ruhepositionen als auch bei Bewegungen vorhanden.
  • Auch kann es zu Gelenkbeschwerden kommen. Diese können zu Arthrose führen. In der Regel treten sie in bestimmten Bereichen wie Hüfte, Knie oder Schultern häufiger auf.
  • Kopfschmerzen. Zugleich können auch Hörstörungen auftreten.
  • Kyphose (Krümmung der Wirbelsäule) oder Taubheitsgefühl in der Wirbelsäule.
  • Vergrößerung des Schädelknochens: Dabei kommt es zu einer übermäßigen Vergrößerung der Knochen des Schädels.
  • Auch treten Verkrümmungen anderer Knochen auf. So z. B. eine Deformierung des Oberschenkelknochens oder des Schienbeins.
  • Ein weiteres Symptom kann eine erhöhte Temperatur der Haut in der Nähe der betroffenen Knochen sein.
  • Anfälligkeit für Knochenbrüche.

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Person mit Bein im Gips

Ursachen für Morbus Paget

Bisher sind die Ursachen dieser Krankheit noch weitgehend unbekannt. Jedoch gibt es in der Forschung Vermutungen, dass sie auf eine Infektion viralen Ursprungs wie beispielsweise Masern zurückzuführen sein könnte. Auch untersucht man den Einfluss genetischer Faktoren (familiäre Veranlagung) und Umweltfaktoren (Belastung durch bestimmte Chemikalien). Denn auch diese könnten Einfluss bei der Entstehung der Erkrankung haben.

Wie wird eine Diagnose erstellt?

In der Regel führen Ärztinnen und Ärzte eine Reihe von medizinischen Tests durch. Dadurch wird es ihnen zum einen ermöglicht, Morbus Paget zu erkennen und andererseits andere Krankheiten mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Dabei führen sie folgende Untersuchungen und Schritte durch:

  • Zunächst gibt es eine körperliche Untersuchung. Dabei überprüfen sie die Symptome, soweit vorhanden, und auch die Vorgeschichte des Patienten sowie seine Krankengeschichte.
  • Auch fertigt man Röntgenaufnahmen an. Auf diesen lassen sich Bereiche erkennen, in denen der Knochenab- und aufbau schnell vonstatten geht.
  • Ein weiterer Schritt ist eine Computertomographie oder TC-Untersuchung.
  • Zudem führt man einen Knochenscan durch.
  • Ebenso eine Knochenbiopsie.
  • Und es gibt noch weitere Routinetests. Dazu zählen beispielsweise Blut- und Urintests.

Behandlung von Morbus Paget

Normalerweise ist für diese Krankheit gar keine spezifische Behandlung erforderlich. Denn bei einer hohen Prozentzahl zeigen die Betroffenen, wie oben schon erwähnt, keinerlei Symptome. Doch in den schwereren Fällen kann die Anwendung bestimmter Therapien zu empfehlen sein:

  • So können die Ärzte bestimmte Medikamente und Arzneimittel verschreiben. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Bisphosphonate und Calcitonin. Ebenso können auch entzündungshemmende Mittel empfohlen werden. Denn diese reduzieren Entzündungen. Außerdem helfen auch Schmerzmittel zur Linderung von Schmerzen oder weiterer Beschwerden.
  • In manchen Fällen können chirurgische Eingriffe notwendig sein. So bei Knochenbrüchen, starken Schmerzen oder übermäßiger Verformung der Knochen.
Morbus Paget: Auswirkungen auf die Knochen

Vorbeugung

Bisher hat man noch keine wirksamen Maßnahmen zur Vorbeugung dieser Krankheit gefunden. Doch allgemein gilt, dass du auf deine Gesundheit achten solltest, um das Risiko zu vermindern, an Morbus Paget zu erkranken, und um eine gute Lebensqualität zu genießen.

Dafür ist gar nicht viel notwendig: Es reicht schon, auf eine leichte körperliche Betätigung zu achten. Und natürlich auch auf eine ausgewogene, angemessene und gesunde Ernährung. Zudem ist es ratsam, auf ungesunde Gewohnheiten wie Alkoholkonsum, Rauchen oder den Konsum von giftigen Substanzen wie Drogen zu verzichten.

Nicht zuletzt sein nochmal gesagt: Morbus Paget ist eine Krankheit, bei der man unter anderem auch genetische Faktoren als Ursache vermutet. Man denkt, dass diese Veränderungen im Stoffwechsel der Knochen verursachen. Aus diesem Grund ist es wichtig, bei einem Arzttermin Auskunft über die familiäre Vorgeschichte zu geben und auch eine vollständige Krankengeschichte zu erstellen. Dabei sollte nicht nur Information über eventuell betroffene Familienmitglieder aufgenommen werden. Sondern auch über den Grad und die Schwere der Beeinträchtigung.


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