Meloxicam: Alles was du wissen musst

Meloxicam hat entzündungshemmende, schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkungen. Diese therapeutischen Wirkungen werden durch die selektive Hemmung von COX-2 erreicht. In diesem Artikel erfährst du mehr darüber.
Meloxicam: Alles was du wissen musst

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Meloxicam ist ein Arzneistoff. Er gehört zur Gruppe der schmerzstillenden, fiebersenkenden und nichtsteroidalen Entzündungshemmer. Innerhalb dieser Familie gehört dieses Medikament zur Gruppe der Oxicame. Das sind selektive Cyclooxygenase-2-Hemmer.

Diese Medikamente verwendet man für die Behandlung von moderaten postoperativen Schmerzen und von Entzündungen bei Osteoarthritis und rheumatoider Arthritis. Außerdem nimmt man sie auch zur Senkung von Fieber. Meloxicam kann bei Erwachsenen und bei Kindern, die mindestens 2 Jahre alt sind, verwendet werden.

Was sind Cyclooxygenasen (COX)?

Meloxicam und andere Medikamente in einer Hand

Meloxicam hat, wie die meisten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR, NSAID), nicht nur therapeutische Wirkungen, sondern zugleich auch Nebenwirkungen. Für diese hatte 1972 der britische Wissenschaftler John Robert Vane eine Erklärung gefunden.

Vane erkannte Folgendes: Diese Art von Medikament hat die Fähigkeit, die Aktivität von bestimmten Enzymen zu hemmen. Dabei handelte es sich um die so genannten Cyclooxygenasen, kurz COX. Ein Enzym ist ein biochemischer Katalysator und Enzyme haben wichtige Funktionen im Stoffwechsel von Organismen.

Cyclooxygenasen sind Synthetasen. Sie wandeln die Arachidonsäure aus Zellmembranen in instabile zyklische Endoperoxide um. Diese wiederum werden in Prostaglandine und Thromboxane umgewandelt, ohne andere Moleküle zu beeinflussen.

Innerhalb der Cyclooxygenasen gibt es mehrere Unterformen: COX-1, COX-2 und COX-3. Dabei haben die Subtypen 1 und 2 jeweils die gleiche Struktur sowie ein ähnliches Molekulargewicht. Bei COX-1 ist das aktive Zentrum etwas kleiner. Außerdem ist auch der Kanal bei der Cyclooxygenase-1 enger als in der Cyclooxygenase-2. Daher sind alle COX-1-Inhibitoren zugleich auch COX-2-Inhibitoren. Aber nicht umgekehrt.

COX-3 kommt nur im Zentralnervensystem vor. Deshalb hat seine Hemmung keine entzündungshemmende Wirkung. Dasselbe ist auch bei einigen NSAIDs der Fall.

Wie ist die Wirkung von Meloxicam im Körper?

Wie bereits erwähnt, hat Meloxicam entzündungshemmende, schmerzlindernde und fiebersenkende Wirkungen. Diese therapeutischen Wirkungen sind auf die selektive Hemmung von COX-2 zurückzuführen.

Als Folge dieser Hemmung kommt es zu einer Unterbrechung der Synthese von Prostaglandinen und anderen Substanzen, die mit entzündlichen, fiebrigen und schmerzhaften Prozessen verbunden sind.

Prostaglandine sind chemische Verbindungen, die sich von Fettsäuren ableiten. Sie haben Einfluss und Wirkung auf verschiedene physiologische Prozesse in unterschiedlichen Bereichen des Körpers. Dazu gehören das Nervensystem, das glatte Muskelgewebe, das Blut und das Fortpflanzungssystem.

Als Hauptfunktionen der Prostaglandine lassen sich beispielsweise folgende nennen:

  • Prostaglandine sind Mediatoren bei Entzündungsreaktionen.
  • Sie stimulieren einige der Schmerzfühler der Nervenenden.
  • Außerdem erhöhen Prostaglandine die Schleimsekretion des Magens und sie vermindern die Sekretion von Magensäure.
  • Darüber hinaus rufen sie eine Kontraktion der glatten Muskeln hervor.
  • Zudem greifen Prostaglandine in die Regulierung der Körpertemperatur ein. Das heißt also, sie spielen bei Fiebererkrankungen eine Rolle.
  • Und sie steuern den Abfall des Blutdrucks, indem sie die Ausscheidung von bestimmten Stoffen aus der Niere fördern.

Also heißt das: Man hemmt die Enzyme, die für ihre Synthese verantwortlich sind und in der Folge kommt es zu einer Verringerung bzw. einer Verbesserung der von ihnen hervorgerufenen Symptome. So entsteht dann die schmerzlindernde, entzündungshemmende und fiebersenkende Wirkung.

Darüber hinaus haben mehrere klinische Studien gezeigt, dass Meloxicam auch als Notfall-Kontrazeptivum wirksam ist.

Unerwünschte Nebenwirkungen von Meloxicam

Medikamente in Döschen

Meloxicam kann, wie alle auf dem Markt befindlichen Medikamente, eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen hervorrufen. Diese müssen zu Beginn der Behandlung mit diesem Medikament berücksichtigt werden.

Unter unerwünschten Nebenwirkungen versteht man alle Reaktionen, die nicht beabsichtigt, doch trotzdem bei der Behandlung mit einem Medikament zu erwarten sind.

In klinischen Studien mit Meloxicam waren die häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen diejenigen, die das Verdauungssystem betreffen. Dabei waren die schwerwiegendsten Reaktionen Blutungen und Magenperforationen.

Zu den am häufigsten beobachteten Nebenwirkungen gastrointestinaler Art gehören:

Vielleicht auch interessant für dich: Hilft Akupunktur bei Gelenkschmerzen?

Fazit

Meloxicam ist ein Medikament, das zur Familie der Schmerzmittel, Entzündungshemmer und nichtsteroidalen Antipyretika gehört. Man verwendet es hauptsächlich zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen im Zusammenhang mit Krankheiten wie rheumatoider Arthritis oder Osteoarthritis. Außerdem kann man es zur Behandlung von Fieber verwenden.

Es ist ein selektiver Inhibitor des COX-2-Enzyms, so dass es die Synthese von Prostaglandinen blockiert. Doch bei seiner Verabreichung ist Vorsicht geboten. So ist es wichtig, immer die Anweisungen des Arztes zu befolgen. Denn es können ernsthafte unerwünschte Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Blutungen auftreten.

Wir empfehlen dir, in jedem Fall unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren und stets deren Empfehlungen zur Anwendung des Medikaments zu befolgen. Denn nur so kannst du gesundheitliche Komplikationen vermeiden.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Jacobs, G. (2010). Meloxicam. In The Essence of Analgesia and Analgesics. https://doi.org/10.1017/CBO9780511841378.059
  • de Grauw, J. C., van de Lest, C. H. A., Brama, P. A. J., Rambags, B. P. B., & van Weeren, P. R. (2009). In vivo effects of meloxicam on inflammatory mediators, MMP activity and cartilage biomarkers in equine joints with acute synovitis. Equine Veterinary Journal. https://doi.org/10.2746/042516409X436286
  • Guillot, M., Moreau, M., Heit, M., Martel-Pelletier, J., Pelletier, J. P., & Troncy, E. (2013). Characterization of osteoarthritis in cats and meloxicam efficacy using objective chronic pain evaluation tools. Veterinary Journal. https://doi.org/10.1016/j.tvjl.2013.01.009

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.