Laryngitis: Ursachen und Symptome

Einer Kehlkopfentzündung können verschiedenste Ursachen zugrunde liegen: Verletzungen, Traumata oder virale, mykotische oder bakterielle Infektionen. Die Symptome sind meist sehr ähnlich.
Laryngitis: Ursachen und Symptome
Samuel Antonio Sánchez Amador

Geprüft und freigegeben von dem Biologen Samuel Antonio Sánchez Amador.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Als Laryngitis bezeichnet man fachsprachlich die Entzündung der Kehlkopfschleimhaut. Der Kehlkopf bildet Teil des Atemtrakts und befindet sich zwischen dem Rachen und der Luftröhre. Dieser Bereich ist für die Phonation, das heißt für die Erzeugung von Tönen sehr wichtig, denn auch die Stimmlippen befinden sich im Kehlkopf.

Experten der Sociedad Española de Otorrinolaringología (SEORL, spanische Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde) erklären, dass diese akute Pathologie im Normalfall jedoch in einem kurzen Zeitraum (Stunden oder Tage) wieder verschwindet. Sollten die Symptome länger als drei Wochen vorhanden sein, handelt es sich um eine chronische Krankheit.

Laryngitis ist eine sehr häufige Erkrankung, die in den meisten Fällen von Viren ausgelöst wird. Wir erklären heute Interessantes über die Ursachen und Symptome. Lies weiter, wenn du an diesem Thema interessiert bist.

Laryngitis: Welche Bevölkerungssegmente sind davon besonders betroffen?

Epidemiologische Daten über die Kehlkopfentzündung verraten uns Interessantes über die Krankheitshäufigkeit in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe und zu einem bestimmten Zeitpunkt:

  • Akute Erkrankungen an Laryngitis machen 15 bis 20 Prozent aller Atemwegserkrankungen aus.
  • Die Inzidenz liegt bei Kindern zwischen 3 und 6 Prozent. Das bedeutet, dass ungefähr 6 von 100 Kindern unter 6 Jahren irgendwann daran erkranken.
  • Das typische Profil sind Jungen im Alter von zwei Jahren, die im Herbst oder Winter an einer Kehlkopfentzündung leiden.
  • Die akute Laryngitis ist in vielen Fällen familiär bedingt. Pädiatrische Zeitschriften weisen darauf hin, dass Kinder mit Verwandten, die bereits irgendwann an einer Kehlkopfentzündung erkrankt sind, eine dreifach höhere Wahrscheinlichkeit aufweisen, ebenfalls daran zu leiden.
Kind mit Laryngitis
Halsschmerzen und Heiserkeit sind typische Symptome einer Kehlkopfentzündung.

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Laryngitis: Ursachen und Symptome

Aus Studien geht hervor, dass die häufigsten Ursachen für eine Kehlkopfentzündung folgende sind:

  • Infektionen: Diese können durch Viren (Katarrh, Grippe, Herpes), Bakterien (Mykoplasmen, Diphtherie) oder Pilze (Kandidose oder Aspergillose) ausgelöst werden.
  • Andere Ursachen: Allergien, Traumata, Arzneimittel oder Autoimmunkrankheiten

Durch Viren verursachte Kehlkopfentzündung

Aus Studien geht hervor, dass Parainfluenzaviren des Typs 1, 2 und 3 in 65 Prozent der Fälle für Laryngitis verantwortlich sind. Außerdem können auch die Influenzaviren A und B (die Grippe verursachen) und andere Adenoviren zu einer Kehlkopfentzündung führen.

Diese Krankheitserreger werden mit einer Infektion der oberen Atemwege assoziiert und verursachen für Grippe typische klinische Manifestationen. Dazu gehören folgende:

  • Fieber
  • Trockener, schmerzender Hals
  • Dysphagie, das heißt Schluckbeschwerden
  • Atembeschwerden und kontinuierlicher Husten
  • Geschwollene Lymphknoten am Hals
  • Ohrenschmerzen

Diese Symptome entstehen einerseits durch die Entzündung der Kehlkopfschleimhaut, die gerötet und ödematös ist. Das bedeutet, dass sich darin extrazelluläre Flüssigkeit ansammelt. Die Behandlung erfolgt in diesem Falle durch die Schonung der Stimmbänder, fiebersenkende und schmerzstillende Medikamente.

In akuten Fällen ist diese Krankheit selbstheilend. In nur wenigen Tagen klingt sie im Normalfall von alleine wieder ab. Denn das Immunsystem bekämpft die Krankheitserreger. Es bleiben keine Folgeschäden zurück.

Bakterielle Laryngitis

Auch Bakterien sind häufig für eine Kehlkopfentzündung verantwortlich. Verschiedene bibliographische Quellen weisen darauf hin, dass die Laryngitis in diesem Fall ebenfalls selbstheilend ist und in wenigen Tagen wieder verschwindet.

Zu den häufigsten Verursachern zählen Mykoplasmen, von denen es über 100 verschiedene Arten gibt. Die Symptome sind sehr ähnlich wie bei einer viralen Laryngitis: Fieber, Husten ohne Auswurf, Schmerzen beim Schlucken und Heiserkeit.

In diesen Fällen erfolgt die Behandlung durch Antibiotika. Häufig verschreibt der behandelnde Arzt Erythromycin, Clarithromycin oder Azithromycin. Diese Medikamente wirken sehr effektiv gegen die ursächlichen Bakterien.

Nicht infektiöse Laryngitis

Verschiedene Umstände können eine nicht infektiöse Laryngitis auslösen:

  • Allergien: In diesem Fall handelt es sich um eine akute Entzündung der Stimmbänder und der Kehlkopfschleimhaut, die durch das Einatmen eines Allergens entsteht. Die Symptome sind variabel. Betroffene müssen sich häufig räuspern, in ernsten Fällen kann es jedoch auch zu einer Verengung oder zum Verschluss der Atemwege kommen.
  • Inhalation: Der direkte Kontakt des Kehlkopfes mit schädlichen Elementen, wie Rauch oder heißer Luft kann ebenfalls eine Laryngitis verursachen. Davon sind häufig Feuerwehrleute oder Brandopfer betroffen.
  • Trauma oder Überbelastung: Ein Schlag auf diesen Bereich oder die Überanstrengung der Stimmbänder über einen längeren Zeitraum sind weitere mögliche Ursachen für eine Kehlkopfentzündung.
Frau mit Laryngitis
Diese Krankheit kann infektiöser oder nicht infektiöser Natur sein.

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Das solltest du wissen!

Kurz zusammengefasst handelt es sich bei Laryngitis um eine Entzündung der Kehlkopfschleimhaut, die durch eine Infektion oder Verletzung entstehen kann. Die Symptome sind in allen Fällen ähnlich: Heiserkeit, Husten ohne Auswurf und Schmerzen.

In den meisten Fällen handelt es sich um eine Infektion, die durch direkten Kontakt oder Inhalation verursacht wird. Deshalb sind bestimmte epidemiologische Muster zu beobachten, wobei die Anzahl der Betroffenen im Herbst und im Winter regelmäßig steigt.

Insbesondere Kinder leiden häufig an dieser AtemwegserkrankungMeist heilt die Kehlkopfentzündung jedoch von selbst nach wenigen Tagen. Sollten die Symptome jedoch länger als zwei Wochen vorhanden sein, musst du unbedingt schnell zum Arzt, der eine Diagnose stellen und die richtige Behandlung einleiten kann.


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