Was sind eigentlich Immunglobuline?

Immunglobuline sind eine Proteinfamilie, die Teil des Immunsystems bilden. Finde alles über sie heraus.
Was sind eigentlich Immunglobuline?
Nelton Abdon Ramos Rojas

Geprüft und freigegeben von dem Arzt Nelton Abdon Ramos Rojas.

Geschrieben von Nelton Abdon Ramos Rojas

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Immunglobuline sind eine spezielle Gruppe von Molekülen, die sich innerhalb der Familie der Proteine befinden. Die hauptsächliche Funktion dieser Biomoleküle ist die Abwehr von Krankheitserregern. Das heißt, sie beschützen unseren Körper.

Diese Situation tritt ein, wenn andere Lebewesen, die unser Organismus als Fremdkörper wahrnimmt, in unseren Körper eindringen.  Dazu gehören Bakterien, Viren oder auch Zellen eines Transplantats und Ähnliches. Sie sind also wichtig für das Funktionieren unseres Immunsystems.

Warum synthetisieren wir Immunglobuline?

Abbildung des Immunsystems
Immunglobuline sind die Aktionsmoleküle des Immunsystems.

Immunglobuline nennt man auch Antikörper und ihre Synthese hängt von speziellen Zellen ab, die Teil des Immunsystems bilden. Ihre Bildung erhöht sich wenn sie Antigene wahrnehmen.

Das sind Fremdkörper, die sich beispielsweise in Viren oder Bakterien befinden. Anhand von Studien fand man heraus, dass dieses plasmatische Protein durch B-Lymphozyten und bestimmte plasmatische Zellen synthetisiert wird.

Unser Immunsystem arbeitet dabei sehr präzise und stellt verschiedene Arten von Immunglobulinen gegen verschiedene Antigene her. Diese Charakteristik sichert unser Überleben, doch kann auch versagen, falls wir an einer Autoimmunkrankheit leiden.

Bei Patienten mit diesen Krankheiten nehmen die Antikörper Zellen des eigenen Organismus als Fremdkörper wahr. Sie beginnen dann mit der Zerstörung der gesunden Zellen, die sie für einen Krankheitserreger halten.

Die Antikörper verwenden normalerweise den Blutstrom, um an eine bestimmte Körperzone zu gelangen. So kommen sie schneller an den Ort, wo sich die Antigene befinden und können sie zerstören.

Deshalb nimmt der Arzt für gewöhnlich eine Blutprobe, um die Zahl der Antikörper zu bestimmen. In anderen Fällen kann man jedoch auch eine Probe anderer Körperflüssigkeiten ausführen. Das kann beispielsweise eine Speichel- oder Hirnwasserprobe sein.

Welche Arten von Immunglobulinen gibt es?

Abbildung von Antikörpern
Digitale Abbildung eines Antikörpers

Je nach Merkmal und Funktion können wir zwischen verschiedenen Arten von Immunglobulinen oder Antikörpern unterscheiden:

Immunglobuline G oder Ig G

Das ist die häufigste Art von Antikörpern. Man kann sagen, dass wir mit ihnen geboren werden und sie schon Babys ab der Geburt Immunität verleihen. Das liegt daran, dass sie sich in der Plazenta der Mutter befinden. Dadurch gibt die Mutter sie schon vor der Geburt an das Kind weiter.

Sie haben grundlegende Aufgaben, wie beispielsweise die Fresszellen zu aktivieren, die andere Zellen oder Reste zerstören, indem sie sie auffressen.

Immunglobuline M oder Ig M

Diese Moleküle können eine Art von Ring bilden, an den sich bis zu 10 Andockungsstellen für Antigene befinden. Normalerweise führen sie den ersten Kontakt mit neuen Antigenen aus. Sie aktivieren die Makrophagen, die den Fresszellen ähnlich sind.

Immunglobuline A oder Ig A

Sie stellen eine schwere Kette des Alpha-Typs dar. Es gibt sie als Monomere, Dimere und Trimere. Das bedeutet, dass bis zu drei Einheiten von Antikörpern zusammen auftreten können.

Sie befinden sich außerdem in allen Körperflüssigkeiten, die eine Abwehrfunktion haben. Dazu gehören Muttermilch, Blut, Schleim, Tränen usw.

Immunglobuline E oder Ig E

Diese Art von Antikörpern besitzen eine schwere Kette des Epsilon-Typs. Im Gegensatz zu den zuvorgenannten Antikörpern befinden sie sich in den Membranen der Mastzellen. Deshalb findet man die Mehrzahl dieser Antikörper im Körpergewebe.

Normalerweise sind sie die Rezeptoren für Allergene. Das sind Antigene, die eine sehr übertriebene Reaktion provozieren.

Eigentlich sind sie nicht gefährlich, doch unser Körper nimmt sie als eine schwere Bedrohung wahr. Sie rufen den Bruch der Mastzellen hervor und einen massiven Ausbruch von Histamin unseres Organismus.

Immunglobuline D oder Ig D

Diese Antikörper bestehen aus schweren Ketten des Delta-Typs. Man findet sie in den Membranen der B Lymphozyten.

Wir hoffen, dass dieser Artikel interessant für dich war und dir einige Zweifel über das Thema aus dem Weg geräumt hat. Sprich auch mit deinem Arzt über die Antikörper, um dich weiter zu informieren.


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