Hysteroskopie: Was ist das und wofür dient dieser Eingriff?

Weißt du, was eine Hysteroskopie ist? Hier erfährst du, was du über diesen Eingriff wissen musst und bekommst Antworten auf einige häufig gestellte Fragen.
Hysteroskopie: Was ist das und wofür dient dieser Eingriff?

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Derzeit gibt es Dutzende von Eingriffen und Tests, mit denen die Vagina, die Gebärmutter und die Eileiter auf Anomalien untersucht werden können, um bestimmte Symptome abzuklären. Der Einsatz dieser Tests variiert je nach Kontext, Patientin und den Kriterien des Spezialisten. Heute werden wir dir erklären, was eine Hysteroskopie ist, wie sie durchgeführt wird und welchen Nutzen sie hat.

Die Hysteroskopie ist ein Verfahren, das im Jahre 1865 erfunden wurde. Es gibt zwei Arten: die diagnostische und die chirurgische Hysteroskopie. Im ersten Fall handelt es sich um eine Sondierungsuntersuchung, im zweiten Fall um einen Eingriff zur Korrektur von Gebärmutterbeschwerden. In den folgenden Zeilen erklären wir dir alles, was du darüber wissen solltest, und räumen auch einige häufige Zweifel aus.

Was ist eine Hysteroskopie?

Hysteroskopie - Frau im Krankenhaus
In den allermeisten Fällen ist die Hysteroskopie ein ambulanter Eingriff. Bei einem kleinen Teil der Patientinnen kann jedoch eine weitere medizinische Nachsorge erforderlich sein.

Eine Hysteroskopie ist ein klinischer oder ambulanter Eingriff, bei dem ein Zugang zur Gebärmutterhöhle geschaffen wird. Dazu wird ein Hysteroskop verwendet, ein dünnes, flexibles Instrument mit einer Kamera und Beleuchtung, das dem Facharzt die Erkundung erleichtert.

Es handelt sich um einen minimalinvasiven Eingriff und eine Goldstandardtechnik für die Beurteilung und Behandlung von Pathologien der Gebärmutter, wie Experten betonen. Es werden zwei Arten von Verfahren unterschieden:

  • Die diagnostische Hysteroskopie wird eingesetzt, um Probleme in der Gebärmutter zu diagnostizieren. Wie die Forscherinnen und Forscher betonen, handelt es sich dabei um eine ergänzende Option, die andere Verfahren wie die Endometriumbiopsie, die Laparoskopie, den Rubin-Test und die Hysterosalpingographie nicht ausschließt oder ersetzt. Sie wird oft ambulant durchgeführt.
  • Chirurgische Hysteroskopie: Sie wird eingesetzt, um eine Anomalie oder einen Zustand zu korrigieren, der bei der Diagnose festgestellt wurde. Kleine Instrumente werden durch das Hysteroskop eingeführt, damit der Facharzt den Eingriff vornehmen kann.

Dank der Entwicklung neuer Technologien ist dieses Verfahren eines der sichersten und am weitesten verbreiteten, um intrauterine Anomalien zu behandeln. Dennoch kann der Einsatz in bestimmten Fällen eingeschränkt sein: bei Schwangeren, starken oder mäßigen vaginalen Blutungen (zum Zeitpunkt der Untersuchung), aktiven Beckeninfektionen, aktivem Genitalherpes und anderen.

Wozu dient eine Hysteroskopie?

Hysteroskopie - Frau beim Gespräch mit einem Arzt
Da es sich um eine invasive Methode handelt, gibt es einige ganz bestimmte Bedingungen, unter denen ein Gynäkologe/eine Gynäkologin eine Hysteroskopie durchführen kann.

Wie das American College of Obstetricians and Gynecologists erläutert, kommt die Hysteroskopie in erster Linie zum Einsatz, um die Ursachen abnormaler vaginaler Blutungen zu bestimmen. Der Facharzt kann mit diesem Verfahren verschiedene Erkrankungen der Gebärmutter diagnostizieren oder behandeln. Schauen wir uns eine Auswahl von Kontexten an, in denen sie eingesetzt werden kann:

  • Ermittlung der Ursachen einer Fehlgeburt
  • Identifikation möglicher Ursachen für Unfruchtbarkeit
  • Lokalisierung und Entfernung eines Intrauterinpessars
  • Durchführung von Sterilisationsverfahren
  • Überprüfung abnormaler Ergebnisse eines Pap-Abstrichs
  • Untersuchung und Entfernung von Uterusmyomen und Polypen
  • Entnahme von Gewebeproben (Biopsie)

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Obwohl der Facharzt dieses Verfahren auch für andere Untersuchungen oder zur Ergänzung anderer bereits durchgeführter Untersuchungen einsetzen kann, sind dies im Allgemeinen die häufigsten Anwendungen. Dennoch kann grundsätzlich jede Erkrankung, die in oder um die Gebärmutter herum entsteht, mit diesem Eingriff diagnostiziert oder behandelt werden.

Der Ablauf einer Hysteroskopie

Hysteroskopien werden in der Regel eine Woche nach der Menstruation durchgeführt. So lassen sich mögliche Erkrankungen der Gebärmutter besser untersuchen, diagnostizieren oder behandeln. Je nach deinem Gesundheitszustand und den Kriterien des Arztes/der Ärztin, der/die die Untersuchung durchführt, kann dabei eine örtliche, regionale oder allgemeine Anästhesie zum Einsatz kommen.

Bevor der/die behandelnde Arzt/Ärztin das Hysteroskop einführt, wird er/sie deinen Gebärmutterhals erweitern. Dazu verwendet er/sie spezielle Dilatatoren oder lokal wirkende Medikamente. Dann führt er/sie das Hysteroskop ein und bewegt es durch die Vagina, den Gebärmutterhals und schließlich die Gebärmutter. Nun wird ein Gas, eine Lösung oder eine Flüssigkeit eingeführt, die den Hohlraum ausdehnt.

Normalerweise wird dazu Kohlendioxid oder eine Kochsalzlösung verwendet. Die verwendete Menge wird genau kontrolliert, um die für die Erkundung des Bereichs erforderliche Ausdehnung zu erreichen. Dann untersucht der Arzt/die Ärztin die Gebärmutterschleimhaut und die Öffnungen, die zu den Eileitern führen. Je nachdem, was gemacht wird (diagnostischer oder chirurgischer Eingriff), kann der Eingriff zwischen 15 Minuten und 1 Stunde dauern.

Falls du dich einer diagnostischen Hysteroskopie unterziehst und eine Anomalie festgestellt wird, die zu diesem Zeitpunkt behandelt werden kann, kann diese im Verlauf in eine chirurgische Hysterektomie umgewandelt werden. Auf diese Weise werden zwei Eingriffe vermieden, sofern die Patientin vorab zustimmt.

Häufig gestellte Fragen zum Verfahren

Wenn du zum ersten Mal vor einem Eingriff dieser Art stehst, wirst du sicher viele Zweifel und Fragen haben. Und bisher hast du hier noch keine ausreichenden Antworten darauf gefunden. Daher werden wir dir nachfolgend einige der am häufigsten gestellten Fragen zur Hysteroskopie erläutern und beantworten.

Welche Gefahren birgt dieser Eingriff?

Laut John Hopkins Medicine sind die häufigsten Komplikationen Infektionen, Blutungen, Beckenentzündungen, Schäden am Gebärmutterhals und Komplikationen mit dem Gas oder der Flüssigkeit, die zur Aufdehnung der Gebärmutter verwendet werden.

Es gibt Hinweise darauf, dass es bei 0,76 % der chirurgischen Hysteroskopien zu einer Perforation der Gebärmutterhöhle kommen kann. Die Risiken sind sehr gering, so dass es sich um ein sicheres Verfahren handelt.

Wie verläuft die Regenerationsphase?

Je nach angewandter Anästhesie (Lokal-, Regional- oder Vollnarkose) musst du zwischen einigen Minuten und mehreren Stunden medizinisch überwacht werden. Dabei werden dein Blutdruck, die Atmung und andere Werte gemessen. Wenn all diese Werte stabil sind, kannst du die Klinik verlassen.

Welche Nebenwirkungen oder Begleiterscheinungen können auftreten?

Nach dem Eingriff kann es zu einigen Nebenwirkungen kommen. Die häufigsten sind leichte Blutungen und Schmerzen im Unterleibsbereich. Du kannst auch ein Unbehagen oder Kribbeln in der Magengegend und in der Schulter verspüren. Der/die behandelnde Arzt/Ärztin wird die Einnahme einiger Medikamente verordnen, falls diese Wirkungen unangenehm sind. Vor der Einnahme eines Medikamentes solltest du dies unbedingt mit ihm/ihr absprechen.

Musst du über Nacht im Krankenhaus bleiben?

Da es sich um einen kleinen Eingriff handelt, kannst du das Krankenhaus noch am selben Tag verlassen. Ausgenommen sind größere Komplikationen, eine ungewöhnliche Reaktion auf die Narkose oder wenn der/die Arzt/Ärztin es für angemessen hält.

Falls du noch weitere Fragen oder Unsicherheiten bezüglich dieses Eingriffs hast, solltest du diese direkt mit deinem/deiner Arzt/Ärztin besprechen. Es ist wichtig, dass du weißt, wozu der Eingriff dient und was du erwarten kannst. Die Hysteroskopie ist eine sichere und schnelle Untersuchung, deshalb musst du dir diesbezüglich keine Sorgen machen.


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