Wissenswertes über Gebärmutterpolypen

In den meisten Fällen produzieren Gebärmutterpolypen keine Symptome. Außerdem sind sie in der Regel gutartig, doch trotzdem entwickelt sich die Krankheit in etwa einem Prozent der Fälle bösartig. Erfahre heute mehr zu diesem Thema. 
Wissenswertes über Gebärmutterpolypen

Geschrieben von Edith Sánchez

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Gebärmutterpolypen sind normalerweise gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleihaut. Sie können unterschiedliche Größen annehmen und nur ein paar Millimeter oder auch mehrere Zentimeter groß werden. Manche Polypen der Gebärmutter erreichen sogar die Größe eines Golfballs oder noch mehr.

Die tatsächliche Inzidenz ist nicht bekannt, was darauf zurückzuführen ist, dass in den meisten Fällen keine Symptome vorhanden sind. Deshalb kommt es auch nicht zu Arztbesuchen, durch die man eine genaue Statistik erhalten könnte. Doch schätzungsweise leiden rund 10 bis 34 Prozent der Frauen weltweit an Gebärmutterpolypen. 

Meist treten diese in einem Alter zwischen 40 und 65 Jahren auf. Doch auch bei 12-jährigen Mädchen und bei 81-jährigen Frauen konnten bereits Polypen aufgefunden werden. Sie können also in jedem Alter auftreten.

Was sind Gebärmutterpolypen?

Was sind Gebärmutterpolypen?
In den meisten Fällen sind die Gebärmutterschleimhautwucherungen gutartig. Nur 0,5 bis 1 % entwickeln sich gefährlich.

Gebärmutterpolypen oder Uteruspolypen treten insbesondere bei Frauen, die in die Menopause kommen, häufig auf. Sie führen oft auch nach der Menopause zu Blutungen.

Es handelt sich um kleine Gebärmutterschleimhautwucherungen, die im Gebärmutterhals (Zervixpolypen) oder im Gebärmutterkörper (Corpuspolypen) durch das Wachstum des Endometriums auftreten.

Eine Frau kann nur einen oder auch mehrere Polypen in der Gebärmutter haben. In der Regel verbleiben diese innerhalb des Uterus, doch in manchen Fällen können sie auch durch den Gebärmutterhals bis in die Vagina geraten. Bei Frauen, die kurz vor den Wechseljahren stehen, oder diese bereits hinter sich haben, kommt es häufiger dazu.

In den meisten Fällen sind die Gebärmutterschleimhautwucherungen gutartig. Nur 0,5 bis 1 % entwickeln sich gefährlich. Die bösartigen Polypen treten in der Regel nach der Menopause auf und haben eine Größe von über 2 cm. Sie verursachen normalerweise postmenopausale Blutungen.

Noch ein interessanter Artikel: Hitzewallungen in der Menopause: Was tun?

Gebärmutterpolypen: Symptome und Diagnose

Die meisten Uteruspolypen verursachen keine Symptome. In der Regel werden sie bei Routineuntersuchungen entdeckt. Sollten jedoch Symptome vorhanden sein, können sie sich wie folgt äußern:

  • Untypische Blutungen: Diese können während der Menstruation sehr stark sein (Menorrhagie), oder keinerlei Beziehung zur Periode aufweisen, zum Beispiel Blutungen in der Menopause (Metrorrhagie) oder nach dem Geschlechtsverkehr.
  • Unfruchtbarkeit: Die Schwierigkeit oder Unmöglichkeit schwanger zu werden, kann mit Gebärmutterpolypen zusammenhängen.
  • Fehlgeburten
  • SchmerzenDiese treten auf, wenn sich die Polypen bis in die Vagina fortbewegen.

Für die Diagnose eines Uteruspolypen kommen verschiedene Untersuchungen zum Einsatz:

  • Transvaginaler Ultraschall: Am Ende einer stabförmigen Sonde befindet sich der Schallkopf, der in die Scheide eingeführt wird. Damit wird ein Ultraschallbild erzeugt.
  • Hysteroskopie oder transvaginale Betrachtung: Ein Endoskop, das in die Scheide und den Gebärmutterhals eingeführt wird, ermöglicht eine Spiegelung der Gebärmutterinnenseite.
  • Endometriumbiopsie: Diese wird mit einem Saugkatheter durchgeführt, um eine Probe zu entnehmen, die dann im Labor untersucht wird. Sie ist jedoch nicht 100 % verlässlich.

Hast du diesen Beitrag schon gelesen? Gebärmutter-Myom: Arten, Ursachen, Risiken und Symptome

Ursachen für Gebärmutterpolypen

Ursachen für Gebärmutterpolypen
Die genauen Ursachen für das Auftreten von Gebärmutterpolypen konnten noch nicht ausreichend erforscht werden. Doch es wurden verschiedene Risikofaktoren identifiziert.

Mögliche Ursachen für das Auftreten von Gebärmutterpolypen werden in der Genetik, in Hormonveränderungen und anderen Umständen gesucht. Doch noch konnten keine eindeutigen Schlussfolgerungen aufgezeigt werden.

Folgende Risikofaktoren können bei der Entwicklung eines Uteruspolypen jedoch eine signifikante Rolle spielen:

  • Hoher Östrogenspiegel
  • Einnahme von Tamoxifen. Dieses Arzneimittel kommt zur Behandlung von Brustkrebs zum Einsatz. Damit erhöht sich allerdings die Gefahr für Uteruspolypen.
  • Hormonbehandlungen in der Menopause
  • Adipositas
  • Bluthochdruck
  • Andere Krankheiten, wie das Lynch-Syndrom, das Cowden-Syndrom oder andere seltene Krankheiten können ebenfalls die Entwicklung von Gebärmutterpolypen begünstigen.

Andere interessante Daten

In der Regel entscheidet sich der Arzt für die chirurgische Entfernung oder endoskopischs Abtragung der Polypen (Polypektomie). Die Ausschabung wird bei Vollnarkose durchgeführt und zum Teil auch mit der Gebärmutterspiegelung verbunden.

Ein chirurgischer Eingriff ist insbesondere in folgenden Fällen zu empfehlen:

  • Frauen vor der Menopause, die an Symptomen leiden,
  • jenen Frauen vor der Menopausedie zwar keine Symptome haben, deren Polypen jedoch einen Durchmesser von über 1,5 cm aufweisen und
  • Frauen nach der Menopause, unabhängig davon, ob sie Syptome spüren oder nicht.

In den Fällen, in denen die Polypen in der Folge einer Behandlung mit Tamoxifen auftreten, muss eine sorgfältige Untersuchung des konreten Falles erfolgen. Im Allgemeinen sollten sich alle Frauen regelmäßig vom Gynäkologen untersuchen lassen, um mögliche Probleme schnellstmöglich zu erkennen.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Ralph, C., Zajer, C., De Petris, V., Gejman, R., & Cuello, M. (2014). Pólipo endometrial, una causa infrecuente de sangrado genital anormal en la adolescencia. Revista chilena de obstetricia y ginecología, 79(4), 305-310.
  • Kent A. Endometrial polyp investigation. Rev Obstet Gynecol. 2009;2(3):201.
  • Nijkang NP, Anderson L, Markham R, Manconi F. Endometrial polyps: Pathogenesis, sequelae and treatment. SAGE Open Med. 2019;7:2050312119848247. Published 2019 May 2. doi:10.1177/2050312119848247
  • Kanthi JM, Remadevi C, Sumathy S, Sharma D, Sreedhar S, Jose A. Clinical Study of Endometrial Polyp and Role of Diagnostic Hysteroscopy and Blind Avulsion of Polyp. J Clin Diagn Res. 2016;10(6):QC01–QC4. doi:10.7860/JCDR/2016/18173.7983
  • Lieng M, Istre O, Qvigstad E. Treatment of endometrial polyps: a systematic review. 2010. In: Database of Abstracts of Reviews of Effects (DARE): Quality-assessed Reviews [Internet]. York (UK): Centre for Reviews and Dissemination (UK); 1995-. Available from: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK79302/

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.