Hängende Schultern korrigieren
Hängende Schultern sind ein Haltungsproblem, an dem viele Menschen leiden. Doch es geht hier nicht nur um eine falsche Haltung, die den Rücken und die Schultern beeinträchtigt. Auch andere Körperteile leiden oft daran. Außerdem ist nicht zu vergessen, dass sich dahinter auch emotionale Probleme und ein geringes Selbstwertgefühl verstecken können.
Erfahre heute mehr über hängende Schultern und was du dagegen tun kannst. Wir erklären dir die verschiedenen Faktoren, die dazu führen, und welche Übungen in der Behandlung vorteilhaft sind. Lies weiter, um mehr darüber zu erfahren.
Hängende Schultern: Wie kommt es dazu?
Hängende Schultern sind auf eine Fehlstellung zurückzuführen, bei der die Schultern tendentiell nach unten und vorne geführt werden, während der Kopf zu tief gehalten wird. Betroffene Personen scheinen immer auf den Boden zu sehen.
Diese Fehlhaltung beeinträchtigt nicht nur den Schulterbereich. Dadurch kommt es häufig auch zu einem nach vorne gebogenen Rücken. In der Folge entsteht mit der Zeit ein Rundrücken (Hyperkyphose), der umgangssprachlich auch als “Buckel” bezeichnet wird. Die Krümmung der oberen Wirbelsäule hat auch Folgen auf die Brustmuskulatur, die sich verkürzt, und den Hals, der sich nach vorne schiebt.
Eine gerade Haltung mit der richtigen Schulterstellung ist nicht nur eine wichtige Gesundheitsfrage. Darin spiegelt sich auch das Selbstwertgefühl wider!
Viele Frauen haben Komplexe, was die Größe ihrer Brüste anbelangt, und versuchen deshalb unbewusst, diese zu verstecken, indem sie die Schultern nach vorne ziehen. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie psychologische Faktoren die Haltung beeinflussen. Es gibt viele andere emotionale Probleme, die sich auf die Haltung auswirken. Auch Depressionen können dazu führen.
Ein Einflussfaktor, der immer mehr zu Haltungsschäden führt, ist das lange Sitzen vor dem Computer oder anderen technischen Geräten. So wirkt sich beispielsweise auch die Nutzung des Smartphones immer mehr auf die Körperhaltung aus.
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Es gibt zahlreiche Übungen, die dir helfen, eine gesunde Haltung anzunehmen:
- Schulterblätter zurückziehen: Damit wird bezweckt, die Schulterblätter nach hinten zu ziehen und in die richtige Stellung zu bringen. Führe deine Schultern mit einer kreisenden Bewegung nach hinten und verbleibe 30 Sekunden lang in dieser Stellung. Wiederhole die Übung fünf Mal, wenn möglich mehrmals täglich.
- Kreisen der Schulterblätter: Brust raus, Schultern zurück! Ähnlich wie bei der ersten Übung versuchst du dabei die Schultern zu kreisen und im Rückenbereich so nahe wie möglich zusammenzuführen. Verbleibe in dieser Stellung 30 bis 40 Sekunden lang und wiederhole die Übung fünf Mal. Damit kannst du die Stellung des gesamten Rückens verbessern.
- Dehnung der Brustmuskulatur: Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Stelle dich zum Beispiel vor eine Tür und öffne die Arme in T-Form. Beuge dann die Ellenbogen und hebe die Unterarme, um den Türrahmen zu “halten”. Wenn du jetzt einen Schritt zurückgehst, wirst du spüren, dass sich die Muskeln dehnen. Verbleibe in dieser Position 30 Sekunden lang und wiederhole dann die Übung mehrmals.
- Dehnung der Rückenmuskulatur: Lege dich mit dem Rücken auf eine Matte und führe das linke Knie zu deiner Brust. Verbleibe mehrere Sekunden in dieser Stellung und wiederhole die Übung dann mit dem rechten Knie. Du kannst auch einen Arm und das gegenüberliegende Bein gleichzeitig dehnen. Beide Übungen helfen bei Rückenschmerzen.
Wie bereits erwähnt, können hängende Schultern auch emotionale Probleme oder ein geringes Selbstwertgefühl verbergen. Schüchterne Menschen, die oft an Komplexen leiden, oder depressive Personen haben häufig auch Haltungsprobleme. In diesem Fall muss natürlich nicht nur die Körperhaltung korrigiert werden. Vielmehr geht es darum, die Ursachen zu therapieren. Lasse dir in diesem Fall von einem Psychologen helfen.
Fazit
Wenn du an dir hängende Schultern beobachtest, empfehlen wir dir, mit einem Physiotherapeut zu sprechen, der dich individuell beraten kann. Du musst dir darüber bewusst sein, dass dieses physische Problem Folgebeschwerden auslösen kann. Sollten psychologische Faktoren zugrundeliegen, lasse dich von einem Psychologen beraten. Es ist nie zu spät, um die Körperhaltung zu verbessern!
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