Fettleibigkeit beeinflusst den Schweregrad der Grippe
Fettleibigkeit gilt als eines der am weitesten verbreiteten Ernährungsprobleme in der westlichen Welt und ist eine gesundheitliche Priorität. Es ist sogar erwiesen, dass Fettleibigkeit als Risikofaktor den Schweregrad der Influenza beeinflusst.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gibt es weltweit mehr als 1 Milliarde übergewichtige Menschen, von denen 300 Millionen fettleibig sind. In diesem Artikel erörtern wir den Zusammenhang zwischen Grippe und Fettleibigkeit.
Ist Fettleibigkeit ein Risikofaktor?
In erster Linie wird Fettleibigkeit als ein Übermaß an Körperfett oder Fettgewebe definiert. Zahlreiche Studien haben bewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit, an einer Vielzahl von Krankheiten zu leiden, mit einer erheblichen Gewichtszunahme steigt. Ein Beispiel ist das Risiko, an Krankheiten wie den folgenden zu leiden:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Ein Gewichtsverlust von 20 % bei fettleibigen Menschen könnte das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 40 % senken.
- Arterieller Bluthochdruck: Dieser Faktor erhöht wiederum das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden.
- Diabetes: Erhöht das Risiko für Hyperinsulinämie und Glukoseintoleranz und verringert die Insulinresistenz.
- Dickdarmkrebs: Etwa 50 % der Dickdarmkrebsfälle hängen mit Umwelt- und Lebensstilfaktoren zusammen, darunter auch Übergewicht.
- Arthrose: Durch das Gewicht, das sich an Knochen und Gelenken angesammelt hat.
- Gebärmutter- und Brustkrebs, besonders nach der Menopause.
- Erkrankungen der Gallenwege: In den meisten Fällen ist dies auf eine erhöhte Menge an Cholesterin in der Galle zurückzuführen, weil der Körper versucht, es auszuscheiden.
- Erhöhte Sterblichkeit: Fettleibigkeit führt zu einer geringeren Lebenserwartung und zu mehr Komplikationen im Verlauf vieler Krankheiten.
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Fettleibigkeit beeinflusst die Schwere der Grippe, aber wie?
Wie wir bereits gesehen haben, beeinflusst Fettleibigkeit das Risiko, an Krankheiten zu leiden, und kann sie sogar auslösen. Kürzlich hat eine Studie an Mäusen Hinweise auf den Einfluss von Fettleibigkeit auf die Schwere der Grippe gegeben, die durch das Influenzavirus verursacht wird.
Die American Society for Microbiology hat einen Artikel veröffentlicht, in dem die Hauptursache für die Verbindung zwischen Fettleibigkeit und Grippe erklärt wird: Fettleibige Menschen haben keine gute Immun- oder Abwehrreaktion auf Viren. Das liegt vor allem daran, dass das Virus leicht in den Körper eindringen und sich schnell vermehren kann.
Um dies zu untersuchen, verglichen die Forscher eine Stichprobe von fitten, normalgewichtigen infizierten Mäusen mit einer Stichprobe von fettleibigen Mäusen mit Influenzavirus. Es zeigte sich, dass die Virulenz, also die Fähigkeit, Krankheiten auszulösen, bei fettleibigen Mäusen größer ist.
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Aber inwiefern beeinflusst Fettleibigkeit den Schweregrad einer Grippe?
Generell gilt, dass wir alle eine Immun- oder Abwehrreaktion auf jede Infektion entwickeln. Tatsächlich können viele von uns mit dem Erreger vieler Krankheiten in Berührung kommen, ohne infiziert zu werden, weil unser Abwehrsystem ihn problemlos eliminiert.
Aber bei übergewichtigen oder fettleibigen Menschen funktioniert das Immunsystem nicht auf dieselbe Weise. Es muss sich mehr anstrengen, um mit Pathologien fertig zu werden. Das Virus dringt schneller in den Körper ein und kann durch Fehler in der körpereigenen Infektionsabwehr leichter Krankheiten verursachen.
Darüber hinaus fand man heraus, dass die Fettsäuren, die unsere Zellen umhüllen, Viren leichter eindringen lassen, wenn wir mehr Körperfett haben.
Wenn man sich also mit der Grippe infiziert und diese Infektion nicht richtig bekämpft, wird sich die Situation verschlimmern. Mit anderen Worten: Der Schweregrad der Grippe ist bei fettleibigen und übergewichtigen Menschen komplexer und ausgeprägter.
Übergewicht beeinflusst den Schweregrad der Grippe
Wenn man an einer Atemwegserkrankung leidet und das natürliches Schutz- oder Immunsystem gestört ist, erhöht sich das Risiko von Komplikationen.
Im Fall der Grippe ist erwiesen, dass übermäßiges Körperfett ein sehr einflussreicher Risikofaktor für die Übertragung und Entwicklung des Influenzavirus ist, besser bekannt als echte Grippe.
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