Fenistil gegen Insektenstiche und Nesselauschlag

Fenistil ist ein sehr effizientes Arzneimittel, um unter anderem Insektenstiche zu behandeln. Rasch lindert es Juckreiz und Schwellung dank seiner antihistaminischen Wirkstoffe.
Fenistil gegen Insektenstiche und Nesselauschlag
María Vijande

Geprüft und freigegeben von der Pharmazeutin María Vijande.

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Hautpflege ist grundlegend zu jeder Jahreszeit. Insbesondere während des Sommers ist es jedoch wichtig, sie vor Insektenstichen, Sonnenbränden und allergischen Reaktionen zu schützen. Deshalb möchten wir dir über Fenistil berichten.

Hierbei handelt es sich um ein Arzneimittel, das man auf die Haut aufträgt, um die genannten Probleme zu behandeln.

Fenistil ist ein Gel, dessen aktiver Wirkstoff sich Dimetinden nennt. Dieser Bestandteil gehört zu den Antihistaminika. Man verwendet dieses Gel, um den Juckreiz und allergische Reaktionen zu lindern und oberflächliche Verbrennungen und Insektenstiche zu behandeln.

Finde in unserem Artikel heraus, wie es funktioniert.

Wie funktioniert Fenistil

Fenistil ist ein topisches Produkt, das dazu beiträgt, Juckreiz zu lindern. Es hat einen lokal betäubenden Effekt, der das Gefühl von Ruhe und Frische an Stellen vermittelt, die von Allergien, Stichen oder Sonnenbrand beeinträchtigt sind.

Man kann es bei Erwachsenen und auch Kindern nach dem ersten Lebensjahr einsetzen. Deshalb sollte man es für Aktivitäten im Freien oder in den Ferien immer dabei haben.

Personen, die allergisch auf Dimetinden oder andere Bestandteile reagieren, sollten sich allerdings davon fernhalten.

Das liegt daran, dass es einen anaphylaktischen Schock auslösen kann, der den Patienten in Lebengefahr bringt, oder auch einfach nur den gegenteiligen Effekt hat und das eigentliche Problem verschlimmert.

Man sollte die Hautstellen, die man mit Fenistil behandelt hat, nicht langer Sonnenbestrahlung aussetzen und darf es außerdem auch nicht auf Wunden auftragen.

Schwangere oder stillende Frauen müssen vor dem Gebrauch mit ihrem Arzt reden und anschließend seinen Empfehlungen folgen. Sollte er ihm zustimmen, so darf man das Produkt nicht großflächig auftragen und schon gar nicht auf oder um die Brustwarzen.

Bevor wir allerdings über den Wirkungsmechanismus, die Pharmakokinetik und negative Rückwirkungen sprechen, muss man sich zuerst über Histamin informieren. Das ist eine körpereigene Substanz, die direkt mit dem Arzneimittel verbunden ist.

Mücke sticht zu

Was ist Histamin?

Histamin ist ein Molekül, das in den Zellen unseres Organismus synthetisiert wird. Das kann unter anderem in Neuronen, Blutplättchen, Mastozyten oder Darmzellen stattfinden.

Histamin gehört zur Gruppe der biogenen Amine, das sind Moleküle, die durch biologische Erreger generiert werden.

Es tritt durch eine biochemische Reaktion auf, die sich Descarboxylierung nennt. Das sogenannte Histidin-Molekül untergeht dieser Reaktion aufgrund eines Enzyms.

Bakterien in unserem Darm und viele andere, die in Lebensmitteln enthalten sind, produzieren dieses Enzym. Deshalb sind diese Bakterien fähig, Histidin zu synthetisieren.

Histamin spielt eine Rolle bei den lokalen Reaktionen des Immunsystems, in der Regulierung der Magenfunktion und außerdem auch im Neurotransmissionsystem unseres zentralen Nervensystems.

Man kann die Funktionen folglich einteilen:

  • Allergien. Es spielt eine klare Rolle bei sofortiger Hypersensibilität und allergischer Reaktion.
  • Neurotransmitter. Es kann als Neuromodulator wirken und die Antwort anderer Neurotransmissoren modulieren oder regulieren.
  • Kardiovaskuläre Regulation. Diese Substanz wirkt gefäßerweiternd, weil die Rezeptoren H1 und H2 interagieren, die man in fast allen Gefäßwänden vorfindet. Diese Funktion ist sehr wichtig, um die Effizienz von Fenistil nachvollziehen zu können.
  • Glatte Muskulatur: Es ruft ein Zusammenziehen der glatten Muskeln hervor.
  • Darmsekret: Das Molekül ist ein starkes gastrisches Sekretagogum und ruft einen Stuhlgang mit reichlich Säure aufgrund der Fundusdrüsen hervor.

Wirkungsmechanismus

Dimetindin, der aktive Bestandteil in Fenistil, agiert antagonistisch auf die H1-Rezeptoren des Histamins und außerdem ist er sehr auf diese Rezeptoren bezogen.

Da er die H1-Rezeptoren blockiert, reduziert sich die übermäßige Durchlässigkeit der Kapillaren, die man mit Hypersensibilitätsreaktionen verbindet, erheblich.

In niedriger Konzentration provoziert Dimetindin die Stimulierung eines anderen Stoffes, der das Histamin deaktiviert. Wendet man es auf der Haut an, so hat Dimetindin ebenfalls einen betäubenden Effekt.

Fenistil zum Auftragen auf die Haut

Pharmakokinetik und negative Reaktionen auf Fenistil

Das Gel dringt schnell in die Haut ein und sein Effekt beginnt anschließend schon nach einigen Minuten. Nach einer bis vier Stunden ist dann der Haupteffekt erreicht.

Nach dem Auftragen liegt die systemische Bioverfügbarkeit von Dimetindin bei etwa 10% der aufgetragenen Menge.

Die Reaktionen, die am häufigsten bei der Anwendung bemerkt werden, sind leichte, vergängliche Hautreaktionen an der behandelten Stelle. Es kann aber auch zu den folgenden Reaktionen kommen:

Erzähle uns, ob du dieses Arzneimittel schon kanntest. Solltest du noch Fragen haben, dann wende dich am besten an deinen Arzt. Denke außerdem auch daran, Fenistil immer mit Vorsicht zu verwenden, damit es zu keinen unerwünschten Reaktionen kommt.


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Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.