Der Unterschied zwischen Shrimps und Garnelen

Viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass Shrimps und Garnelen das Gleiche sind. Im heutigen Artikel geht es um ihre Unterschiede und darum, wie sich die jeweiligen Eigenschaften auf deine Rezepte und deren Nährwert auswirken.
Der Unterschied zwischen Shrimps und Garnelen
Maria Patricia Pinero Corredor

Geschrieben und geprüft von der Ernährungswissenschaftlerin Maria Patricia Pinero Corredor.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Viele Menschen glauben, dass Shrimps und Garnelen das Gleiche sind. In England und Australien ist tatsächlich beides unter dem Namen “Garnelen” bekannt. Doch trotz ihrer Ähnlichkeiten gibt es auch einige Unterschiede.

Beide Tiere haben einen kurzen Lebenszyklus und schließen sich als Erwachsene in Schwärmen zusammen. Das macht sie zur leichten Beute für die kommerzielle Krabbenfischerei. Die Gemeinsamkeiten liegen in ihrer biologischen Herkunft. Der Biologe Marcelo Scelzo ordnet sie beide den Zehnfußkrebsen (Decapoda) zu, da sie ein zähes Exoskelett und zehn Beine haben.

Es gibt einige Unterschiede, was ihren Körper, ihren Lebensraum, ihre Fortpflanzung und ihren Geschmack betrifft. Was genau sind also diese Unterschiede? Lies weiter, um es herauszufinden.

Shrimps und Garnelen sind biologisch unterschiedlich

Beide Krustentiere gehören zur gleichen Familie, aber ihre Körperstrukturen sind unterschiedlich. Laut Charles H.J.M. Fransen und Sammy De Grave gehören Garnelen der Unterordnung Dendrobranchiata an, da sie verzweigte Kiemen haben. Drei ihrer fünf Beinpaare haben Krallen. Shrimps aus der Unterordnung Pleocyemata haben Lamellenkiemen und Krallen an nur zwei Paaren ihrer Vorderbeine.

Um weitere Unterschiede zu finden, sieh dir ihre Fühler und ihre Schale an. Zum Beispiel haben Garnelen starke und lange Fühler, durch die ihre Körpergröße verdreifacht werden kann. Wenn du dir außerdem die Schale ansiehst, wirst du feststellen, dass die einzelnen Bereiche auf dem Bauch überlappen. Der zweite Teil der Schale überlappt bei Garnelen mit dem ersten und dritten Teil.

Shrimps nutzen zum Brüten ihrer Eier normalerweise ihre Beine, an denen diese befestigt bleiben, bis sie schließlich schlüpfen und Teil des Planktons werden. Manche Arten von Shrimps werden als Männchen geboren und entwickeln sich im Laufe ihres Lebens zu Weibchen. Im Gegensatz dazu pflanzen sich Garnelen fort, indem sie sich mit Anderen paaren und dann die befruchteten Eier ins Wasser abgeben.

Shrimps
Shrimps sind kleiner und haben einen höheren Eiweißgehalt als Garnelen.

Die Lebensräume von Shrimps und Garnelen

Shrimps leben weltweit auf dem Grund der Meere und Ozeane. Sie brauchen Sauerstoff und bevorzugen daher flache Gewässer. Man findet sie innerhalb felsiger Gebiete in tropischen und gemäßigten Gewässern, am Seegrund umgeben von Riffen, Schlamm, Ufersand und Seegräsern in salzigen und frischen Lagunen. Sie sind aber auch in anderen fließenden und stehenden Gewässern sowie in Höhlen oder Felsspalten zu finden.

Sie bewegen sich in Gruppen durch das Meer und sind sehr widerstandsfähig gegen jegliche Temperaturschwankungen. Dies ermöglicht es ihnen, viele Orte auf dem gesamten Planeten zu bewohnen.

Die meisten Garnelen leben ausschließlich im Meer. Die am meisten gefischten Arten sind die Penaeidae, die flache Küstengewässer bewohnen. Andere Arten graben sich tagsüber in den Meeresboden ein und tauchen nachts auf, um zu fressen.

Garnelenlarven sind nicht sehr widerstandsfähig gegenüber niedrigen Temperaturen. Das ist vermutlich der Grund für ihre geringe Verbreitung in höheren Breitengraden.

Shrimps oder Garnelen: Was ist größer?

Um einen Shrimp schnell von einer Garnele zu unterscheiden, genügt ein Blick auf die Größe: Garnelen sind viel größer als Shrimps.

Sie können eine Länge von 15 bis 20 cm erreichen und sind grau, während Shrimps im Durchschnitt zwischen 0,95 und 2,85 cm lang sind. In Ausnahmefällen können sie jedoch sogar ein wenig größer als 7,6 cm und braun sein.

Unterschiede im Nährwert zwischen Shrimps und Garnelen

Auf den ersten Blick spielt es keine Rolle, ob du Shrimps oder Garnelen isst. Allerdings weisen die beiden tatsächlich einige Unterschiede im Nährwert auf.

Der Lebensmittelzusammensetzungstabelle der Organización Panamericana de la Salud (OPS) zufolge enthalten frische Shrimps etwa 20 % Eiweiß (ähnlich wie Fisch, Huhn oder anderes Fleisch). Der Fettgehalt dagegen ist gering, sodass sie als mager betrachtet werden können.

Shrimps liefern auch Mineralien wie etwa 52 Milligramm Kalzium und 2,4 Milligramm leicht aufzunehmendes Eisen. Bei den Vitaminen sticht das Vitamin A mit 54 Retinol-Äquivalenten hervor. Außerdem enthalten sie große Mengen an Kalium, Natrium, Magnesium und Zink.

Garnelen liefern nur 16 % des empfohlenen Tageswertes an Eiweiß und weniger Fett als Shrimps. Auch andere Nährstoffe liegen weit unter dem Wert von Shrimps. So enthalten Garnelen zum Beispiel 27 Milligramm Kalzium, ein Milligramm Eisen und 16 Retinol-Äquivalente von Vitamin A. Allerdings ist der Kaliumgehalt in Garnelen mit fast 300 Milligramm viel höher.

Darüber hinaus liefern beide Krustentiere Astaxanthin, eines der Nahrungsmittel mit dem höchsten Gehalt an Antioxidantien. Darum handelt es sich bei dem rötlichen Pigment in Shrimps und Garnelen, das entsteht, wenn sie gekocht werden. Auch Lopez Roldan weist darauf hin, dass dieses Pigment viele gesundheitliche Vorteile hat.

Reis mit Garnelen
Shrimps passen hervorragend zu anderen Gerichten, wie z. B. Reis, der Kalium liefert.

Was schmeckt besser?

Aus kulinarischer Sicht gibt es einen leichten Unterschied im Geschmack zwischen beiden Arten von Krustentieren. Garnelen sind ein wenig süßer als Shrimps und das beeinflusst zweifellos den Geschmack des Gerichts, für das du sie verwendest. Shrimps haben einen intensiveren Geschmack und passen gut zu Aufläufen und Suppen.

Garnelen passen großartig zu Knoblauch, Butter und Petersilie. Sie schmecken auch hervorragend in Eintöpfen, mit Nudeln oder Reis. Als ob das noch nicht genug wäre, kann man sie je nach Größe auch grillen. Eine Paella mit Meeresfrüchten schmeckt durch den intensiven Geschmack von Garnelen sicher noch besser.

In ihrer Textur sind Garnelen fester, ihr Fleisch ist härter und trockener. Man muss aufpassen, dass man sie nicht überkocht.

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Sind diese Unterschiede von Bedeutung?

Abgesehen von ihrer Größe, ihrer Schale, ihrem Lebensraum oder ihrer Fortpflanzung beeinflussen die Unterschiede zwischen diesen Krustentieren den Nährwert eines Gerichts. Man sollte also Shrimps essen, wenn man seine Protein- oder Eisenaufnahme erhöhen möchte. Zu Garnelen sollte man dagegen greifen, wenn man mehr Kalium und dafür weniger Fett will.

Entscheide dich für Shrimps, wenn du eine Mahlzeit mit intensiven Aromen möchtest und wähle Garnelen für ausgewogenere Aromen und Texturen.

Lass es dir schmecken!


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