Magermilch versus Vollmilch

Der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Milchsorten besteht darin, dass die Magermilch einen geringeren Fettanteil und daher weniger Kalorien enthält.
Magermilch versus Vollmilch
Eliana Delgado Villanueva

Geschrieben und geprüft von der Ernährungsberaterin Eliana Delgado Villanueva.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Wenn du mehr über die neuesten Forschungen über die Kontroverse zwischen Magermilch und Vollmilch wissen möchtest, solltest du diesen Artikel auf keinen Fall verpassen. Denn dieser wird dir dabei behilflich sein, deine Zweifel ein für alle Mal zu klären.

Eine der ersten Maßnahmen, die zu Beginn einer Diät zur Gewichtsreduktion ergriffen werden, besteht oft darin, die Vollmilch des täglichen Verzehrs durch Magermilch zu ersetzen. Dadurch wird der Fettkonsum verringert und einer allmählichen Gewichtsabnahme steht nichts mehr im Weg.

Natürlich gibt es auch Menschen, die ihre Milchsorte aufgrund ihres persönlichen Geschmacks ändern, da sie feststellen, dass Vollmilch schwerer und fettreicher ist. Was auch immer dein individueller Grund sein mag, es ist wichtig, die Lebensmittel genau zu analysieren, da sie Teil unserer täglichen Ernährung sind. Darum ist es interessant zu wissen, ob Magermilch nun die beste Alternative ist, um sie regelmäßig zu uns zu nehmen.

Magermilch versus Vollmilch?

Der hauptsächliche Unterschied zwischen diesen beiden Milchsorten besteht darin, dass die Magermilch einen geringeren Fettanteil hat und daher auch weniger Kalorien enthält.

Durch die Eliminierung von Fett werden jedoch auch die fettlöslichen Vitamine A, D und E herausgefiltert. Heutzutage sind jedoch schon fast alle halb- oder vollentrahmten Milchprodukte bereits mit diesen Vitaminen angereichert.

Lese auch: Alternativen zu Kuhmilch: 7 Tipps

Welche ist nahrhafter, Vollmilch oder Magermilch?

verschiedene Milchprodukte und Vollmilch

Der Prozess der Reduzierung von Fett in der Milch kann das Vorhandensein von Vitaminen und Kalzium beeinträchtigen und so den Nährwert verringern. 

Wie wir bereits erwähnt haben, liegt der Hauptunterschied zwischen diesen beiden Milchsorten im Fettanteil. Dieser hat jedoch sowohl einen Einfluss auf die Kalorien als auch auf den Geschmack.

Doch es ist mehr als das. Durch die Reduktion von Fett in der Milch verliert die Magermilch die für die Milch charakteristischen fettlöslichen Vitamine: Insbesondere Vitamin A, D oder Calciferol. Auch ein gewisser Anteil an Vitamin E oder Tocopherol gehen beim Abschöpfen auf natürliche Art und Weise verloren.

Laut Professor Sergio Casalmiglia, der an der Universität von Barcelona tätig ist, trägt dies zu einer Verringerung der Kalziumabsorptionskapazität bei, die in unserem Verdauungssystem in Verbindung mit Milchfett und Vitaminen besser vor sich geht.

In der heutigen Zeit weist die Magermilch, die uns als Konsument zur Verfügung gestellt wird, diese Unterschiede in Bezug auf fettlösliche Vitamine und die Menge an Kalzium nicht auf, da die Vitamine A, D und E künstlich zugesetzt werden. Eine andere Frage hierzu ist jedoch, ob diese auf die gleiche Art und Weise von unserem Körper absorbiert werden.

Hierbei handelt es sich nicht unbedingt um synthetisch hergestellte Vitamine, doch sie müssen auch nicht unbedingt aus dem extrahierten Fett stammen. Das bedeutet, dass beide Milchsorten aus ernährungsphysiologischer Sicht grundsätzlich gleichwertig sind, nur dass eine davon weniger Kalorien hat. 

Was sagen die Studien dazu?

Eine im Jahr 2017 im American Journal of Nutrition veröffentlichte Studie stellt sicher, dass die Einnahme von Käse und Joghurt mit all seinen Inhaltsstoffen, nicht nur nicht dafür verantwortlich ist, Adipositas zu fördern, sondern sogar dazu beiträgt, Fettleibigkeit und Diabetes zu verhindern. Dies konnte in dieser Studie bei den Verbrauchern von Magermilchprodukten nicht beobachtet werden.

Des Weiteren zeigt eine andere Studie, die von Dr. Dariush Mozaffarian durchgeführt wurde, dass das Trinken von Vollmilch sogar Diabetes verhindern kann. Bei dieser Untersuchung wurde das Blut von mehr als 3000 Personen über einen Zeitraum von 15 Jahren analysiert. Jene Menschen, die Vollmilch konsumierten, litten mit einer um 46% geringeren Wahrscheinlichkeit an dieser Krankheit. 

Auf der anderen Seite fand der Forscher Mohammed Yakoob, der an der Harvard Universität tätig ist, in den USA keine Metaanalyse von Krankenakten in Bezug auf die Aufnahme von Vollmilch und Fettleibigkeit beziehungsweise Diabetes. Ganz im Gegenteil: Seine Forschung deutet darauf hin, dass die Verbraucher von Vollmilch besser geschützt zu sein scheinen. 

Vielleicht interessiert dich auch: Hausmittel mit Milch

Vollmilch oder Magermilch? Weitere Studien mit Kindern

Bei Kindern weisen die Studien nicht darauf hin, dass Magermilch ein geringeres Gewicht zur Folge hat.

Eine im Jahr 2016 veröffentlichte Studie untersuchte die Ernährung von 2.700 Kindern zwischen zwei und sechs Jahren. Die Ergebnisse zeigten, dass jene Kinder, die Vollmilch tranken, eine geringere Körpermasse hatten. 

Dr. Dariush Mozaffarian erklärt: “Ich bin der Meinung, dass diese Ergebnisse darauf hinweisen, dass wir eine Änderung der Richtlinie benötigen, die empfiehlt, dass nur fettarme Milchprodukte konsumiert werden sollen. Es gibt keine Hinweise darauf, dass diejeningen Personen, die eher fettarme Milch zu sich nehmen, in einem besseren gesundheitlichen Zustand sind, als jene Menschen, die Vollmilch konsumieren.”

Wir hoffen, dass diese Information für dich von Nutzen war, doch die Wahl liegt natürlich ganz alleine bei dir selbst.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • Wang TJ. Vitamin D and Cardiovascular Disease. Annu Rev Med. 2016;67:261-72.
  • Tanja Kongerslev Thorning, Hanne Christine Bertram, Jean-Philippe Bonjour, Lisette de Groot, Didier Dupont, Emma Feeney, Richard Ipsen, Jean Michel Lecerf, Alan Mackie, Michelle C McKinley, Marie-Caroline Michalski, Didier Rémond, Ulf Risérus, Sabita S Soedamah-Muthu, Tine Tholstrup, Connie Weaver, Arne Astrup, Ian Givens, Whole dairy matrix or single nutrients in assessment of health effects: current evidence and knowledge gaps, The American Journal of Clinical Nutrition, Volume 105, Issue 5, May 2017, Pages 1033–1045,
  • Mohammad Y Yakoob, Peilin Shi, Frank B Hu, Hannia Campos, Kathryn M Rexrode, E John Orav, Walter C Willett, Dariush Mozaffarian; Circulating biomarkers of dairy fat and risk of incident stroke in U.S. men and women in 2 large prospective cohorts, The American Journal of Clinical Nutrition, Volume 100, Issue 6, 1 December 2014, Pages 1437–1447.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.