Das intermittierende Fasten: Vorteile und Mythen

Es gibt verschiedene Arten des intermittierenden Fastens. Die bekanntesten sind das 16/8 Fasten, das 24 Stunden Fasten und das 48 Stunden Fasten. Doch es gibt auch noch andere Arten wie etwa das 12/12 Fasten. Erfahre hier mehr darüber.
Das intermittierende Fasten: Vorteile und Mythen
Eliana Delgado Villanueva

Geschrieben und geprüft von der Ernährungsberaterin Eliana Delgado Villanueva.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Das intermittierende Fasten hat verschiedenste Vorteile und ist deshalb in den letzten Jahren sehr beliebt geworden. In diesem Artikel werden wir dir erklären, worum es sich dabei handelt, was die Vorteile sind und welche Mythen mit seiner Verwirklichung verbunden sind.

Ein Großteil des Essverhaltens, das wir heutzutage haben, hängt weitgehend von psychosozialen, soziokulturellen und Erziehungs-Faktoren ab. Fasten ist grundsätzlich nichts Neues, ganz im Gegenteil, es begleitet uns schon seit Anbeginn unserer Existenz als Spezies.

Was ist das intermittierende Fasten?

Was ist das intermittierende Fasten?

Das intermittierende Fasten bezieht sich auf eine Praxis, die eine abwechselnde Periode des Fastens vorschlägt, um dadurch eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen zu erzielen.

Beim intermittierenden Fasten handelt es sich jedoch nicht um eine Diät, sondern um eine Ernährungsform mit abwechselnden Perioden des Fastens und der Nahrungsaufnahme. Es gibt verschiedene Arten des intermittierenden Fastens. Die bekanntesten sind das 16/8 Fasten, das 24 Stunden Fasten und das 48 Stunden Fasten. Doch es gibt auch noch weitere, so wie etwa das 12/12 Fasten.

Das 16/8 Fasten

Das 16/8 Fasten besteht aus 16-stündigen Fastenperioden, gefolgt von 8-stündigen Perioden der Nahrungsaufnahme. 

Wenn man zum Beispiel die erste Mahlzeit um 14:00 Uhr zu sich nimmt, muss die Aufnahme aller Kalorien dieses Tages in den nächsten 8 Stunden, also zwischen 14:00 und 22:00 Uhr, in Form von zwei Mahlzeiten stattfinden. Am nächsten Tag isst man erst wieder, nachdem die letzte Mahlzeit 16 Stunden her ist, also wieder um 14:00 Uhr.

Das 24 und 48 Stunden Fasten

Es besteht auch die Möglichkeit, 24 b eziehungsweise 48 Stunden am Stück zu fasten. Man könnte denken, dass man dadurch Probleme mit dem Zuckerspiegel im Blut, mangelnder Energie oder Ähnlichem bekommt. Doch dies entspricht nicht der Wahrheit, da sich unser Körper perfekt darauf einstellen kann.

Das 12/12 Fasten

Das 12/12 Fasten ist das Äquivalent zu Frühstück und Abendessen, die 12 Stunden auseinander liegen. Dies gelingt beispielsweise, wenn man um 8:00 Uhr frühstückt und das Abendessen um 20:00 zu sich nimmt. Es gibt verschiedene Strategien, die alle ihre Gültigkeit haben.

Das intermittierende Fasten: Vorteile

Das intermittierende Fasten soll verschiedene gesundheitliche Vorteile haben, unter denen wir beispielsweise Folgende finden können:

  • Es kann möglicherweise den Alterungsprozess verlangsamen und die Lebenszeit verlängern. 
  • Durch Fasten können die Entzündungsindikatoren reduziert werden.
  • Auch das Lipidoprofil könnte dadurch verbessert werden, das heißt, dass sich die Cholesterin- und Triglyceridwerte reduzieren.
  • Fasten wirkt sich positiv auf die neuronale Plastizität aus.
  • Es hilft sogar dabei, das Wachstum von Krebszellen zu begrenzen.
  • Außerdem unterstützt es ein gesundes Körpergewicht und hilft beim Fettabbau.
  • Fasten trägt auch zur Verbesserung der Insulinsensitivität und der Verwendung von Glukose als Energiesubstrat bei.
  • Darüber hinaus verbessert Fasten die Fähigkeit zur Selbstkontrolle: In vielen Fällen glauben wir, dass wir hungrig sind, doch oft handelt es sich dabei nicht um echten Hunger. Wenn wir es also schaffen, diesem Hunger Stand zu halten, werden sich unsere Fähigkeiten der Selbstkontrolle verbessern.

Das intermittierende Fasten: Mythen

Was ist das intermittierende Fasten?

Es gibt eine Reihe von Mythen zum Thema intermittierendes Fasten. Einer der häufigsten ist, dass es zu Muskelschwund führt.

Was geschieht, wenn man 24 Stunden lang nichts isst? Die Argumente gegen das Fasten sind die üblichen. Hier sind 3 Mythen des intermittierenden Fastens, die sehr weit von der Realität entfernt sind.

Mythos 1: Das intermittierende Fasten baut Muskeln ab

Wenn der Körper alle Aminosäuren im Blut verbraucht und Glykogen gespeichert hat, beginnt er mit der Verwendung der Eiweißspeicher, also den Muskeln, um diese in Glucose umzuwandeln (im Zuge der Glukoneogenese). Diesen Prozess sollte man vermeiden, doch zum Glück tritt dieser nicht in den ersten 24 Stunden des Fastens auf.

Eine Studie über das intermittierende Fasten bei adipösen Erwachsenen hat gezeigt, dass es zur Gewichtsreduktion und sogar zur Steigerung der Muskelmasse beiträgt.

Mythos 2: Es senkt den Zuckerspiegel

Der Körper ist darauf ausgelegt, einen angemessenen Blutzuckerspiegel aufrechtzuerhalten. Wenn man Essen zu sich nimmt, wird Insulin produziert, um die überschüssige Glukose zu speichern. Wenn man fastet, wird Glukagon produziert, um die gespeicherte Glukose freizusetzen. Häufiges Essen zur externen Kontrolle des Blutzuckers ist also nicht erforderlich. 

Tatsächlich hilft das intermittierende Fasten Menschen, die an einer Insulinresistenz leiden, die Empfindlichkeit in höherem Maße als bei der klassischen Reduktion von Kalorien wiederherzustellen.

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Mythos 3: Durch intermittierendes Fasten nimmt man zu

Dieser Mythos ist einfach nur absurd. Mehrere Studien zeigen, dass das intermittierende Fasten dabei helfen kann, Fett zu verlieren. Im Allgemeinen hilft es besser als klassische hypokalorische Diäten. Aktuelle Studien erkennen diese Art des Fastens bereits als eine wirksame Strategie an, um Gewicht zu verlieren.

Manche rechtfertigen diesen Mythos damit, dass man durch das Auslassen einer Mahlzeit bei der nächsten doppelt so viel isst. Doch wir wissen, dass dies nicht der Fall ist.

Abschließend möchten wir daran erinnern, dass das intermittierende Fasten für jeden geeignet ist. Dennoch gibt es auch Menschen, die bei der Umsetzung Hilfe benötigen. Darum ist es immer wichtig, sich von einem Arzt beraten zu lassen, bevor man damit beginnt.


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