Dammmassage: Was sie das und wie wird sie durchgeführt?
Die Dammmassage ist eine natürliche Technik, um den Damm während der Geburt vor Verletzungen zu schützen. Der Damm ist das letzte Hindernis, das der Kopf des Babys überwinden muss, bevor er den Körper der Mutter verlässt.
Während der Geburt kommt es häufig zu Dammrissen oder anderen Verletzungen des Dammes. Je nach Art der Verletzung hat dies unterschiedlich schwerwiegende Folgen für die Mutter. Die Dammmassage ist eine Möglichkeit, dies zu verhindern.
Es gibt Hinweise darauf, dass die Dammmassage eine wirksame Technik ist, um Dammschnitte oder Risse während der Geburt zu verhindern. Sie ist nicht schwer durchzuführen und bringt viele Vorteile mit sich. Möchtest du lernen, wie du die Technik richtig anwendest?
Was ist eine Dammmassage?
Die Dammmassage ist eine präventive Technik, bei der das Gewebe und die Haut des Dammes stimuliert werden. Das Ziel ist es, die Haut und das Gewebe weich zu machen und zu dehnen. Dadurch werden die Elastizität und die Blutzirkulation in diesem Bereich erhöht und somit das Verletzungsrisiko während der Geburt verringert.
Der Damm ist der Boden des Beckens und wird daher auch als Beckenboden bezeichnet. Er besteht aus einer Reihe von Strukturen, die an den Knochen des Beckens befestigt sind und eine Art Hängematte bilden. Er stützt den gesamten Unterleib.
Der Damm fungiert als flexibler Bogen, der verschiedene Organe wie die Blase, die Gebärmutter und den Mastdarm schützt und stützt. Wenn die Muskulatur in diesem Bereich geschwächt ist, kann das zu Problemen wie Harn- und Stuhlinkontinenz, Urogenitalprolaps oder einem Schweregefühl in der Scheide führen.
Wozu dient diese Technik?
Eine Geburt kann die anatomische und funktionelle Integrität des Dammes beeinträchtigen. Während des Geburtsvorgangs können Dammschnitte erforderlich sein, die den Austritt des Babys erleichtern. Außerdem kann es zu Rissen in diesem Bereich kommen.
Die Dammmassage ist eine Technik, die diese Art von Verletzungen verhindert. Ein Damm mit gutem Muskeltonus und ausreichender Elastizität erleichtert den Austritt des Babykopfes mit möglichst wenig Schaden. Außerdem hilft diese Technik, den Muskelwiderstand zu verringern.
Die verfügbaren Daten deuten darauf hin, dass die Dammmassage einige postpartale Beschwerden wie Gasinkontinenz und Schmerzen in diesem Bereich in den nächsten drei Monaten wirksam verhindert. Außerdem hilft sie der Frau, sich mit den Dehnungen in diesem Bereich vertraut zu machen, was die Geburt erträglicher macht.
Vorbereitung auf die Massage
Am besten beginnst du mit der Dammmassage bereits in der 32. Woche, also etwa siebeneinhalb Monate nach der Empfängnis. Es wird empfohlen, sie mindestens zweimal pro Woche durchzuführen, sie kann aber auch täglich erfolgen. Konsequenz ist wichtig.
Für die Durchführung einer Dammmassage solltest du eine Creme oder ein Öl verwenden. Am besten fragst du deine/n Arzt/Ärztin oder deine Hebamme nach dem am besten geeigneten Produkt. Am häufigsten kommen natürliche Hagebutten-, Mandel- und Olivenöle oder ein wässriges Gleitmittel zur Anwendung.
Außerdem brauchst du einen Spiegel. Wir empfehlen dir, den Dammbereich einige Tage vor Beginn der Dammmassage im Spiegel zu betrachten. Das hilft dir, dich mit deinem Körper vertraut zu machen. Jede Frau kann die Technik alleine anwenden, aber es ist auch gut, sie mit der Hilfe des Partners durchzuführen.
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Wie wird die Dammmassage durchgeführt?
Die Person, die die Dammmassage durchführt, sollte saubere Hände und kurze Fingernägel haben. Am besten ist es, wenn du eine leere Blase hast und warme Wasserkompressen auf den Bereich legst, bevor du beginnst. Eine heiße Dusche ist ebenfalls hilfreich.
Als Erstes solltest du eine bequeme Position einnehmen. Am besten ist es, in die Hocke zu gehen oder halb zu hocken. Dann benetzt du deine Finger mit etwas Öl und führst sie etwa 3 bis 4 Zentimeter in die Vagina ein. Führe dann die folgenden Handlungen aus:
- Drücke den Damm zuerst nach unten, dann in Richtung Enddarm und dann zu den Seiten der Vagina. Die Bewegung sollte fest, aber sanft sein.
- Setze die Bewegung fort, bis du ein leichtes Unbehagen oder Brennen spürst.
- Halte den Druck am Scheideneingang in Richtung Analbereich fest, bis du Unbehagen verspürst. Dies hilft, ein Gefühl wahrzunehmen, das dem beim Durchgang des Kopfes des Babys ähnelt.
- Lege zwei oder drei Finger auf die Außenseite des Dammbereichs. Das ist so, als würdest du den Bereich mit einer Klammer festhalten.
- Führe einige Minuten lang eine oszillierende Hin- und Herbewegung aus.
Wichtig ist, dass du keinen Druck auf die Öffnung der Harnröhre ausübst, die sich oberhalb der Vagina befindet. Denn dies kann in manchen Fällen zu einer Harnwegsinfektion führen. Anfangs kann die Dammmassage unangenehm sein, aber je mehr du sie praktizierst, desto mehr verschwindet nicht nur das Unbehagen, sondern auch die erhöhte Elastizität macht sich bemerkbar.
Kontraindikationen
Es gibt nur sehr wenige Fälle, in denen die Dammmassage nicht durchgeführt werden kann. Dennoch ist es immer am besten, deine/n Arzt/Ärztin zu konsultieren, bevor du mit dieser Praxis beginnst. Generell ist sie in den folgenden Fällen kontraindiziert:
- Aktive oder wiederholte vaginale Infektionen
- Plazenta previa mit dem Risiko von Blutungen
- Bestehende Läsionen in der Vagina
- Risiko einer Frühgeburt
- Vorzeitiger Blasensprung
- Geplanter Kaiserschnitt
- Vulvakrampfadern
- Komplikationen in der Schwangerschaft
- Auf ärztliche Anordnung
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Die Dammmassage kann Geburtsverletzungen vorbeugen
Es ist wichtig zu wissen, dass die Dammmassage ein gewisses Unbehagen, aber keine Schmerzen verursachen kann. Wenn Schmerzen auftreten, ist es am besten, die Massage abzubrechen und mit deinem Arzt/deiner Ärztin oder deiner Hebamme zu sprechen, um die Ursachen zu erforschen.
Die Dammmassage bietet nur dann offensichtliche Vorteile, wenn sie konsequent durchgeführt wird. Es ist erwiesen, dass sie das Risiko eines Dammschnitts oder Risses verringert, aber nicht ausschließt. Wenn es aber doch zu einer Verletzung kommt, ist sie viel weniger schwerwiegend.
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