Coronavirus: Information für Krebspatienten

Krebspatienten müssen die Vorsorge- und Schutzmaßnahmen besonders strikt einhalten, um eine Ansteckung durch das neue Coronavirus zu verhindern. Darüber hinaus sind keine speziellen Schritte nötig, außer wenn der behandelnde Arzt entsprechende Anweisungen gibt. 
Coronavirus: Information für Krebspatienten
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Viele glauben, dass das neue Coronavirus nur für ältere Menschen problematisch und gefährlich ist. Doch dies entspricht nicht der Wahrheit. Auch Menschen mit einem geschwächten Immunsystem sind gefährdet, an Covid-19 zu erkranken und an ernsten Konsequenzen zu leiden. Krebspatienten zählen deshalb ebenfalls zur Risikogruppe.

Alle Viren, auch der SARS-CoV-2 (der neue Coronavirus), versuchen, das Immunsystem des Wirts zu besiegen, um sich in dessen Organismus anzusiedeln und sich zu verbreiten. Das Immunsystem von Krebspatienten oder Menschen mit anderen chronischen Krankheiten ist meist geschwächt. Auch Patienten, die mit Medikamenten behandelt werden, welche die Abwehrkräfte beeinträchtigen, sind stärker gefährdet.

Die Ansteckungsgefahr ist bei Krebspatienten nicht größer wie bei jedem anderen Menschen, doch das Immunsystem kann seine Arbeit nicht gleich effizient ausführen und deshalb können die Symptome der Krankheit sehr viel ernster sein.

Der Schutz von Krebspatienten 

Krebspatienten müssen sich auf dieselbe Weise vor dem neuen Coronavirus schützen, wie alle anderen. Sie sollten die Schutzmaßnahmen jedoch besonders strikt einhalten und deshalb soziale Kontakte vermeiden. Isolierung und Distanz sind grundlegend, um eine Infektion zu verhindern.

Auch der Kontakt zu Familienmitgliedern muss dabei berücksichtigt werden, es geht nicht nur um fremde Personen. Auf Handschläge, Bussis und Umarmungen müssen Betroffene verzichten, außer wenn sie ganz sicher sind, dass die jeweiligen Personen nicht mit dem Virus infiziert sind.

Wenn Krebspatienten ein Paket oder andere Gegenstände entgegen nehmen, oder wenn sie aus einem wichtigen Grund das Haus verlassen müssen, sollten sie Einweghandschuhe tragen. Diese Maßnahmen entsprechen einer einfachen Logik: Je besser sie sich schützen, desto geringer die Gefahr einer Ansteckung. 

Der Schutz von Krebspatienten 
Bei Krebspatienten mit einem geschwächten Immunsystem kann die Krankheit Covid-19 zu Komplikationen führen.

Die richtige Hygiene ist für Krebspatienten besonders wichtig

Das Virus SARs-CoV-2 reagiert sehr empfindlich auf Wasser und Seife. Dieser Mikroorganismus zeichnet sich durch eine Lipidhülle (Fettschicht) aus, die durch Seife zerstört wird. Ohne diese Hülle kann das Virus nicht überleben. Deshalb ist es in Zeiten des Coronavirus ganz besonders wichtig, sich die Hände regelmäßig und gründlich mit Seife zu waschen.

Das Virus dringt nicht über die Haut in den Körper ein, doch wenn wir nach der Berührunge einer infizierten Oberfläche mit den Händen den Mund, die Nase oder die Augen berühren, kommt das Virus in den Kontakt mit unseren Schleimhäuten und steckt uns an.

Ein Beispiel: Es könnte zum Beispiel vorkommen, dass der Paketbote husten muss und dabei unvorsichtig ist. Wenn das Paket dadurch infiziert wird, könntest du dich über den Kontakt damit mit dem Coronavirus anstecken, wenn du deine Hand danach zum Mund, der Nase oder den Augen führst.

Da wir uns im Alltag nicht immer darüber bewusst sind, welche Dinge wir angreifen, ist es am besten, sich häufig die Hände zu waschen. Falls sich das neue Coronavirus auf den Händen ansiedelt, kannst du damit das Risiko einer Ansteckung reduzieren. Du hast dabei nichts zu verlieren. Denn auch wenn keine Gefahr besteht, hast du dir eine gesunde Vorsorgemaßnahme zur Gewohnheit gemacht.

Krebspatienten sollten vorsorglich die Hände regelmäßig waschen
Das Waschen der Hände mit Wasser und Seife zählt zu den wichtigsten präventiven Maßnahmen, um eine Ansteckung mit dem neuen Coronavirus zu verhindern.

Weitere Vorsorgemaßnahmen 

Das New England Complexe System Insitute informiert seit rund zwei Monaten über wichtige präventive Maßnahmen. So empfiehlt dieses Institut beispielsweise die Schaffung sicherer Räume zu Hause. Dabei geht es darum, dass das Virus keine Chance hat, ins Haus oder in einen bestimmten Bereich des Hauses zu gelangen. 

Um dies zu erreichen, müssen alle Mitbewohner entsprechende Schutz- und Hygienemaßnahmen befolgen. Besucher dürfen das Haus nicht betreten, doch falls dies nicht vermeidbar ist, müssen sie unbedingt eine Schutzmaske tragen, sich die Hände gründlich waschen und physischen Abstand halten. 

Nach Möglichkeit sollten kranke Menschen einen Vorrat an wichtigen Medikamenten für ein bis zwei Monate zu Hause haben. Wenn nämlich das Gesundheitssystem zusammenbricht, kann es zu Versorgungsschwierigkeiten kommen. Darüber hinaus sollten Oberflächen, die häufig berührt werden, regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden. Es ist ausreichend, ein mit Seife oder Chlor befeuchtetes Tuch dafür zu verwenden. Die Reinigung von Türklinken und Schaltern ist besonders wichtig.

Krebspatienten sollten in Zeiten des Coronavirus besonders vorsichtig sein und Schutzmaßnahmen strikt einhalten. Dies sollte jedoch nicht in Angst und Panik ausarten. Gesunde Gewohnheiten und die entsprechende Hygiene können einfach in den Alltag integriert werden und entwickeln sich nach wenigen Tagen zu einer ganz normalen Gewohnheit.


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