Blutungen während der Schwangerschaft

Als werdende Mutter kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen, aber vaginale Blutungen verursachen für die meisten Frauen den größten Anlass zur Sorge. Daher ist es wichtig, die Gründe für Blutungen während der Schwangerschaft zu kennen.
Blutungen während der Schwangerschaft
Nelton Abdon Ramos Rojas

Geschrieben und geprüft von dem Arzt Nelton Abdon Ramos Rojas.

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Als werdende Mutter kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen, aber vaginale Blutungen verursachen für die meisten Frauen den größten Anlass zur Sorge. Daher ist es wichtig, die Gründe für Blutungen während der Schwangerschaft zu kennen.

Diese treten häufiger auf, als gedacht. Bei 50 Prozent der Schwangeren ist eine Art Vaginalfleck üblich. Dennoch muss es sich hierbei nicht immer um Anomalien handeln, die dem Baby schaden.

In jedem Fall sind Blutungen während der Schwangerschaft aber immer ein Grund, aufmerksam zu sein und diese genauestens abklären zu lassen.

Abhängig von dem Moment, in dem sie auftreten, können sie ein Alarmzeichen sein, das du beachten solltest. Eine Rolle spielen dabei auch die Menge des Blutes und andere Risikofaktoren wie das Alter der Frau.

Jedoch ist ausreichend Information wichtig, damit du weißt, was du in der jeweiligen Situation tun solltest. Unmittelbar einen Arzt zu konsultieren hat in jedem Fall Vorrang und ist immer die beste Option.

Es gibt zwei Varianten derartiger Komplikationen: die Blutungen und Flecken. Beide können jederzeit während der Schwangerschaftsphase entstehen.

  • Flecken: Sie sind gering und bestehen meist aus wenigen Blutstropfen, die dabei nicht die komplette Unterwäsche ausfüllen.
  • Blutungen: Sie umfassen einen stärkeren und umfangreichen Blutausfluss.

Was haben Blutungen während der Schwangerschaft zu bedeuten?

Je nach Moment des Auftretens haben sie verschiedene Ursachen:

Blutungen während der ersten drei Monate

Blutungen im ersten Trimester rühren in der Regel von der Einnistung des Embryos in die Gebärmutter her. Ab dem Moment der Empfängnis dringt die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut ein und kann dabei Blutflecken verursachen.

Diese können länger als ein paar Tage andauern und treten im Allgemeinen dann auf, wenn du normalerweise deine monatliche Regelblutung hättest. Außerdem können hormonelle Veränderungen die Ursache der Blutungen sein, die in dieser Etappe vollkommen normal sind.

Möglich ist, dass sie von Koliken, einem Blähbauch und einem Ziehen im Beckenbereich begleitet werden.

Sexuelle Aktivitäten können ebenfalls Blutungen zur Folge haben und zählen hierbei zu den häufigsten Gründen. Grundsätzlich lassen sie sich nicht auf Verletzungen zurückführen, sondern können mit dem Anstieg der Blutzirkulation im Genitalbereich erklärt werden.

Blutungen während des zweiten und dritten Trimesters

Blutungen während des zweiten und dritten Trimesters können mit Problemen des Gebärmutterhalses zusammenhängen. Falls es zu einem Gebärmutterbruch bedingt durch einen Riss in dieser kommt, solltest du umgehend handeln.

Während dieses Abschnitts der Schwangerschaft können Blutungen ein Symptom für Komplikationen sein, weswegen du sofort einen Arzt aufsuchen solltest.

Sie beinhalten weiterhin Gebärmutter-Myome, kleine Geschwulste des Muskelgewebes. Diese können sich sowohl innerhalb als auch außerhalb der Gebärmutterwand ansammeln. In manchen Fällen haben sie aber keinen Einfluss auf die Schwangerschaft.

Eine weitere Ursache kann eine ektopische Schwangerschaft sein, die auftritt, wenn sich die Eizelle außerhalb der Gebärmutterhöhle einnistet, häufig in den Eileitern. Dann kann es zu starken Schmerzen im Bauchbereich, Übelkeit und Schwindelgefühl kommen.

Hierbei handelt es sich um einen Notfall, der umgehend von einem Arzt behandelt werden muss.

Die vorzeitige Plazentalösung ist ebenfalls ein Grund für Blutungen. Diese Anomalie führt in der Regel zwar nicht zu Schmerzen, erfordert jedoch eine sofortige Notfallbehandlung. Oftmals ist im Anschluss eine ausgiebige Erholungsphase für die Schwangere vorgesehen.

Auch Vaginalinfektionen oder eine Frühgeburt (vor der 37. Schwangerschaftswoche) können Blutungen hervorrufen.

Wie werden Blutungen während der Schwangerschaft behandelt?

Behandlung von Blutungen während der Schwangerschaft

Zuallererst sollte immer umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Dennoch ist es wichtig, Ruhe zu bewahren.

Es sollten nicht einfach nur Tampons verwendet werden. Falls die Blutungen sehr stark sind, geronnenes Blut erkennbar ist und sie mit Bauch- sowie Rückenschmerzen einhergehen, sind gründlichere Untersuchungen notwendig, um die Ursache zu bestimmen.

In der überwiegenden Mehrheit der Fälle basiert die Behandlung der Blutungen darauf, sich zu schonen. Ruhe und Entspannung sind in einer solchen Situation unumgänglich und werden dir höchstwahrscheinlich auch von deinem Arzt vorgeschrieben.

Je nach gestellter Diagnose ist eventuell auch ein bestimmtes Medikament gegen die Blutungen notwendig. Insbesondere in Fällen von Vaginalinfektionen (Candidose, Chlamydien, Herpes etc.) kann eine orale oder topische Anwendung wie eine Salbe Abhilfe schaffen.

Die ärztlichen Anweisungen hängen also von dem Einzelfall ab. Es ist möglich, dass eine körperliche Untersuchung, ein Ultraschall oder eine Analyse des Blutes neben anderen Optionen empfohlen wird. Dabei spielt auch eine Rolle, in der wie vielten Schwangerschaftswoche du dich befindest.

Auch wenn eine Blutung während der Schwangerschaft harmlos sein kann, ist es immer besser, deinem Arzt die auftretenden Symptome zu schildern, die dir als nicht normal erscheinen.

Er oder sie ist der richtige Ansprechpartner, um deine persönliche Situation zu beurteilen und dir entsprechende Alternativen zur Behandlung vorzuschlagen.

Daher lautet die oberste Regel bei Blutungen während der Schwangerschaft, einen Spezialisten zu konsultieren.


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