Bambuszahnbürsten versus Kunststoffzahnbürsten: Die Vor- und Nachteile
Es gibt inzwischen eine große Auswahl an Zahnpflegeinstrumenten. Im Handel findest du die klassischen Plastikzahnbürsten oder die neuen Bambuszahnbürsten. Letztere haben an Beliebtheit gewonnen, weil sie als umweltfreundlich gelten.
Die Zahnbürsten aus Kunststoff sind jedoch nach wie vor am meisten verbreitet. Die Vielfalt an Designs, Größen, Farben und Angaben hat es jedem ermöglicht, das Element zu wählen, das am besten zu seinem Mund und seinem Geldbeutel passt. Das Problem ist, dass ihre Umweltauswirkungen nicht gemessen wurden.
Da sie alle drei Monate ausgetauscht werden müssen, sind sie eine große Abfallquelle. Als Reaktion darauf wurden Alternativen auf den Markt gebracht, die versuchen, den Schaden zu verringern, wie zum Beispiel Zahnbürsten aus Bambus. Was musst du über sie wissen? Wir sagen dir mehr über jede Option, ihre Vor- und Nachteile.
Merkmale von Kunststoff- und Bambuszahnbürsten
Auf den ersten Blick unterscheiden sich Kunststoff- und Bambuszahnbürsten stark. Das Herstellungsmaterial, das Aussehen und die Verpackung der beiden sind sehr verschieden. Darüber hinaus gibt es noch weitere Merkmale, die beim Kauf nicht sichtbar sind, die sie aber ebenfalls voneinander unterscheiden. Schauen wir sie uns im Detail an.
Kunststoffzahnbürsten
Kunststoffzahnbürsten stehen schon seit einigen Jahren in den Regalen von Supermärkten und Drogerien. Im Laufe der Zeit sind neue Designs erschienen – mit verschiedenen Formen, Größen und Konsistenzen – um nicht nur individuellen Bedürfnissen, sondern auch verschiedenen Budgets gerecht zu werden.
Das ist sogar einer ihrer größten Vorteile. Sie sind praktisch überall erhältlich. Außerdem ermöglicht die Entwicklung neuer Designs, dass sie für bestimmte Merkmale oder Zahnprobleme verwendet werden können.
Sie halten etwa 3 Monate lang. Nach spätestens 3 Monaten – oder früher, wenn sich die Borsten abnutzen oder die Person unter anderen Umständen leidet – empfiehlt es sich, sie zu entsorgen und zu ersetzen.
Was ist also ihr Nachteil?
Zweifellos das Material, aus dem sie hergestellt sind. Ihre Griffe bestehen aus PVC-Kunststoff, der aus Erdöl gewonnen wird. Manchmal enthalten sie auch Gummi. Die Borsten hingegen sind aus Nylon gefertigt. Sie sind also ein Abfallproblem. Ganz zu schweigen von der Verpackung der Bürste, die ebenfalls oft aus Plastik besteht.
Es dauert mindestens 75 Jahre, bis sich diese Plastikmaterialien zersetzen. Es kann aber auch mehr als 400 Jahre dauern, bis sie abgebaut sind. Tatsächlich verschwinden sie nie, denn sie zerfallen in Mikroplastik, das gesundheits- und umweltschädlich ist.
Viele Tiere, vor allem Seevögel und Vögel, fressen dieses Mikroplastik. Gleiches gilt für den Menschen. Und obwohl es keine eindeutigen Beweise über die Auswirkungen gibt, deutet alles darauf hin, dass Mikroplastik zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen kann.
Es stimmt, dass das Plastik und andere Bestandteile der Zahnbürste getrennt voneinander recycelt werden könnten. Es ist dann notwendig, diese Bestandteile zu trennen. Aber das ist aufgrund der starken Bindung, mit der sie hergestellt werden, nicht immer möglich.
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Die Eigenschaften von Bambuszahnbürsten
Bambuszahnbürsten haben sich in letzter Zeit im Vergleich zu Kunststoffen als umweltfreundlichere Option herausgestellt. Sie haben die gleiche Wirksamkeit bei der Entfernung von bakteriellem Zahnbelag im Mund.
Sie haben einen widerstandsfähigen Griff aus Bambus, einer der Pflanzen mit der höchsten Wachstumsrate der Welt, was den Anbau und die Verwendung für die Herstellung erleichtert.
Was die Borsten angeht, gibt es verschiedene Optionen. Es gibt einige kommerzielle Marken, deren Borsten immer noch aus Nylon bestehen oder aus Nylon in Kombination mit Pflanzenölen oder Binchotan-Kohle. Biokunststoffborsten hingegen machen die Bürste zu 100 % abbaubar.
Der Hauptvorteil ist, dass sie aufgrund ihres Herstellungsmaterials biologisch abbaubar ist. Bambuszahnbürsten kannst du in den Kompost geben, wo sie sich zersetzen können. Diese Zersetzung dauert etwa 180 Tage. Das ist viel weniger als die 75 bis 400 Jahre, die Plastik braucht.
Bei Bürsten mit Nylonborsten lassen sich diese Borsten zum Recyceln leicht aus dem Griff entfernen. Sie sollten mit einer Pinzette entfernt und in den speziellen Behälter für Kunststoffe entsorgt werden.
Auch die Verpackung der Bambuszahnbürsten enthält in der Regel keine Kunststoffe. Sie sind in einer einfachen Pappschachtel erhältlich, die ebenfalls biologisch abbaubar ist. Einige Marken vermarkten sie in ökologischen Beuteln aus 100 % Baumwolle.
Wie Kunststoffbürsten sollten auch Bambuszahnbürsten alle 3 Monate gewechselt werden. Einer der Nachteile sind ihre höheren Kosten, sodass sich ihr Austausch auf die Haushaltskasse auswirken kann.
Einige wichtige Fakten über Bambus
Die Verwendung von Bambus für Zahnbürsten hat weitere positive Auswirkungen auf die Umwelt. Während ihres Wachstums ist diese Pflanze in der Lage, große Mengen Kohlendioxid (CO2) zu binden, eines der Gase, die für den Treibhauseffekt verantwortlich sind.
Außerdem wächst diese Pflanze sehr schnell und muss nicht gefällt werden, um sie zu nutzen. Der Bambus wird einfach abgeschnitten und anschließend treibt er wieder aus. Die Bambustriebe bleiben nach der Ernte erhalten und sind einige Monate nach der Ernte wieder nachgewachsen.
Es ist also nicht nötig, umzupflanzen oder künstliche Bewässerung zu verwenden. Außerdem müssen aufgrund der natürlich vorkommenden antibakteriellen Wirkstoffe in dieser Pflanze beim Anbau keine Düngemittel oder Pestizide eingesetzt werden.
Es ist erwähnenswert, dass einige Marken diese Informationen über die antimikrobiellen Eigenschaften der Pflanze nutzen, um damit zu werben. Sie behaupten, dass Bambuszahnbürsten dadurch widerstandsfähiger gegen Mundkeime sind. Das ist jedoch nicht bewiesen.
Tatsächlich hat eine Studie, in der die Candida-Retention auf Zahnbürstenköpfen aus Plastik und Bambus verglichen wurde, eine stärkere Vermehrung des Pilzes auf Bambuszahnbürsten gezeigt. Die Ergebnisse sind zwar nicht aussagekräftig für die Gesundheit, aber es ist dennoch eine nützliche Information, um irreführende Werbung zu vermeiden.
Ein weiterer Nachteil der Verwendung von Bambus in Zahnbürsten ist, dass Bambus in China in wilden Wäldern wächst. Daher der Transportweg häufig sehr lange, bevor dieses Material in andere Länder gelangt.
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Hüte dich vor der Werbung
Aufgrund des gestiegenen Interesses der Bevölkerung am Schutz unseres Planeten sind verschiedene ökologische Alternativen bei Mundhygieneprodukten aufgetaucht. Es ist jedoch notwendig, einige Kenntnisse zu haben, um nicht auf die irreführenden Botschaften mancher Werbung hereinzufallen.
Denn nicht alle Bambuszahnbürsten sind vollständig umweltfreundlich. Wenn du nach einer 100 % umweltfreundlichen Option suchst, gibt es ein paar Dinge zu beachten.
Das Material, aus dem die Borsten der Bürste bestehen, ist ein Faktor, den du berücksichtigen solltest. Nylon im Bürstenkopf ist keine völlig umweltfreundliche Option, da es ein Erdölderivat ist. Wie wir dir bereits gesagt haben, ist dieser Teil der Bürste nicht abbaubar. Es handelt sich um Abfall und du solltest nach einem geeigneten Weg suchen, ihn zu recyceln.
Daher solltest du nach Bürsten aus Biokunststoff Ausschau halten. Das sind neue Materialien auf der Basis natürlicher Polymere, die aus umweltverträglichen Produkten entstehen, ohne fossile Brennstoffe zu verwenden. Sie sind widerstandsfähig und vielseitig wie Kunststoff, aber abbaubar.
Es gibt nicht viele Optionen auf dem Markt, die Biokunststoffe verwenden. Fäden aus Rizinusöl sind einer der verfügbaren Vorschläge, die von einigen Marken verwendet werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Zertifizierungssiegel, die garantieren, dass das Produkt und seine Herstellung wirklich keine ökologischen Auswirkungen haben. Das Vorhandensein des Wortes “Öko” oder ein grünes Markenlogo alleine sind keine ausreichende Garantie.
Außerdem solltest du auch auf die Verpackung des Produkts achten. Es hat keinen Sinn, nach einer ökologischen Zahnbürste zu suchen, wenn ihre Verpackung ein Müllproblem darstellt. Außerdem sollte sie Angaben über ihre Zusammensetzung enthalten, da dies ein verantwortungsvolles Abfallmanagement erleichtert. Sei in dieser Hinsicht vorsichtig mit Marken, die diese Angaben nicht machen.
Bambuszahnbürsten: Ein notwendiger Wechsel
Sowohl Plastik- als auch Bambuszahnbürsten sind in der Lage, den Mund richtig zu reinigen. Ob du dich für die eine oder die andere Variante entscheidest, hängt von den Bedürfnissen deines Mundes, deinem Budget und deinem Engagement für den Schutz des Planeten ab.
Suche nach Optionen, die deinen Mund pflegen und gleichzeitig dem Planeten helfen. Kleine Veränderungen in unserem täglichen Leben können dazu beitragen, dass es uns allen ein bisschen besser geht.
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