Arten und Eigenschaften der Mastitis

Als Mastitis bezeichnet man eine Entzündung der Brustdrüse, die häufig während der Stillzeit entsteht. Erfahre mehr über dieses Thema! 
Arten und Eigenschaften der Mastitis

Geschrieben von Rafael Victorino Muñoz

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Es gibt verschiedene Arten von Mastitis, die jedoch alle eine schmerzhafte und frustrierende Erfahrung für eine stillende Mutter sind. Es handelt sich deshalb um einen der häufigsten Gründe, warum Frauen das Stillen aufgeben.

Sowohl die Mutter als auch das Kind leiden an den Auswirkungen der Mastitis. Die Mutter aus psychologischer und gesundheitlicher Sicht und das Kind, weil sich das Risiko für Morbidität  und Mortalität erhöht.

Deshalb ist dieses Problem ernst zu nehmen, vor allem wenn eine schwere Form vorliegt. Erfahre heute, wie sich diese Krankheit entwickelt und welche Arten es gibt.

Entzündung der Brustdrüse

Eine Mastitis ist eine Entzündung der Brustdrüse, an der stillende Mütter häufig leiden. Eine Mastitis außerhalb der Stillzeit ist selten, jedoch nicht unmöglich. 

Was die Ätiologie betrifft, ist die häufigste Ursache ein Milchstau. Allerdings sind häufig auch Infektionen die Auslöser. Die Muttermilch enthält Substanzen, die bei längerem Kontakt mit der Milchdrüse zu einer Entzündung und einer Infektion führen können.

Die Häufigkeit ist relativ hoch, etwa 10 % der stillenden Frauen können an Mastitis leiden. Außerdem tritt sie fast immer nur auf einer Seite auf, obwohl sie auch beide Brüsten betreffen kann. Im Allgemeinen kommt sie in den ersten drei Monaten nach der Geburt vor, besonders häufig zwischen der zweiten und dritten Woche.

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Arten von Mastitis

Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Arten von Mastitis. Die häufigsten sind die typische, die subakute oder subklinische und die rezidivierende Art. Es gibt allerdings auch andere Arten, die weniger häufig vorkommen, wie z. B. tuberkulöse oder granulomatöse Mastitis. Anschließend gehen wir näher auf die verschiedenen Arten ein.

Typische Mastitis

Die typische Mastitis zeichnet sich durch die vollständige Entwicklung der Infektion aus. Ihr Krankheitsbild enthält darum die meisten Symptome. Darunter lassen sich folgende beobachten:

  • Fieber von 39 bis 40 °C, mit möglichem Schüttelfrost
  • Niedergeschlagenheit und Gelenkschmerzen
  • Schwellungen
  • Schmerzen bei Berührung, sowohl an der Brustwarze als auch an der Brust im Allgemeinen
  • Sichtbare Rötung
  • Wärmegefühl
  • Verdickung der Haut im Bereich des Warzenhofs
  • Bildung kleiner Klumpen unter der Haut
  • Verletzungen an der Brustwarze
  • Reizungen und Risse an der Brustwarze und am Warzenhof

Die Behandlung der typischen Mastitis zielt sowohl auf die Entzündung als auch auf die Symptome ab. In diesem Sinne werden Antibiotika für eine Dauer von 7 bis 10 Tagen empfohlen. Zusätzlich können schmerzlindernde, entzündungshemmende oder fiebersenkende Medikamente genutzt werden.

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Subakute oder subklinische Mastitis

  • Mäßige bis starke Schmerzen
  • Krämpfe oder Schmerzen
  • Keine äußerlichen Anzeichen, wie etwa Rötungen, jedoch eine Verhärtung
  • Sie kann durch eine Laboruntersuchung (Kultur) diagnostiziert werden.
  • Zur Behandlung empfehlen sich Probiotika. Zusätzlich können Massagen und spezifische Dehnungsübungen für den Brustbereich hilfreich sein.

Wiederauftretende Mastitis

  • Die Mastitis tritt während der Stillperiode öfters auf.
  • Dazu kann es kommen, wenn die Behandlung spät eingeleitet wird, nicht richtig ist oder gar nicht erfolgt.
  • Auch wenn eine falsche Stilltechnik nicht verändert wird, kann es dazu kommen.
  • Manchmal liegt eine andere Pathologie zugrunde, z.B. Zysten oder Tumore.
  • Eine weitere mögliche Ursache ist eine Infektion durch Candida albicans.
  • In diesem Fall wird mit Antibiotika behandelt und die betroffene Frau erhält Schmerzmittel.

Mastitis außerhalb der Stillzeit

  • Sie ist auch als periduktale Mastitis bekannt. Ihre Ursache ist unbekannt, allerdings leiden meist Frauen daran, die nur kurze Zeit gestillt haben. Ebenso gibt es eine Verbindung zu den Wechseljahren, denn sie tritt bei Frauen im Alter zwischen 45 und 55 Jahren auf.
  • Sie betrifft häufiger die Brustwarze, gelegentlich aber auch die ganze Brust.
  • Ihre Symptome sind Entzündung, Reizung und Rötung bis hin zu Wärme im betroffenen Bereich, Schmerzen und dem Auftreten von Klümpchen.
  • Sie wird durch Ultraschall diagnostiziert.
  • Die Behandlung erfolgt durch Antibiotika, entzündungshemmende Mittel, Schmerzmittel und Cremes. In manchen Fällen kann eine Operation erforderlich sein.

Was tun?

Wenn eine stillende Frau den Verdacht hat, an Mastitis zu leiden, sollte sie sich an einen Arzt wenden. Eine Brustentzündung bedeutet nicht, dass sie aufhören muss, zu stillen. Im Gegenteil, das Stillen kann sich positiv auswirken. Falls nötig, kann sie Milch abpumpen.

Weitere allgemeine Empfehlungen sind:

  • Auf eine geeignete Körperhaltung beim Stillen achten.
  • Die Brust massieren.
  • Keine drückenden BHs tragen.

Eine Mastitis, die nicht rechtzeitig oder angemessen behandelt wird, kann zu Komplikationen führen. Wenn beispielsweise ein Milchgang verstopft ist, sich Eiter ansammelt und sich ein Abszess bildet, kann eine chirurgische Drainage nötig sein. Deshalb ist die ärztliche Diagnose und Behandlung unbedingt erforderlich.


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