Amlodipin: Vorsichtsmaßnahmen und Nebenwirkungen
Amlodipin ist ein Arzneistoff, der in der Behandlung von erhöhtem Blutdruck und Angina pectoris eingesetzt wird. Dieses Medikament kann alleine oder in Kombination mit anderen Substanzen eingenommen werden. Erfahre heute mehr über die Wirkungsweise, Vorsichtsmaßnahmen und Nebenwirkungen.
Wissenswertes über den Blutdruck
Als Blutdruck bezeichnet man den Druck, den das Herz auf die Arterien ausübt, um das Blut zu befördern. Die Werte sind variabel, deshalb können im Laufe des Tages bei ein und derselben Person große Unterschiede auftreten.
Der maximale oder systolische Druck misst die Kraft des Blutes in den Arterien, wenn sich das Herz zusammenzieht. Der minimale oder diastolische Druck misst hingegen die Kraft des Blutes, wenn das Herz entspannt ist. Von Bluthochdruck spricht man, wenn die Werte über einen längeren Zeitraum erhöht sind, das heißt, wenn sie 140/90 mmHg überschreiten.
Wenn Bluthochdruck nicht behandelt wird, können ernste Schäden im Gehirn, im Herzen, den Blutgefäßen, den Nieren oder anderen Körperbereichen entstehen. In der Folge könnte es unter anderem zu einem Herzinfarkt, einer Nieren- oder einer Herzschwäche kommen.
Wie wirkt Amlodipin?
Amlodipin gehört zur Gruppe der blutdrucksenkenden Arzneistoffe, welche die Calciumkanäle blockieren. Dadurch ist der Calciumeinstrom in die glatten kardiovaskulären Muskelzellen vermindert. In der Folge kann der Blutdruck gesenkt werden, da sich die Blutgefäße entspannen. Das Herz kann so effizienter arbeiten.
Andererseits wirkt Amlodipin jedoch auch gefäßerweiternd auf die Arterien und die koronaren Arteriolen. Aus diesem Grund erhöht sich die Sauerstoffversorgung des Myokards bei Patienten mit Herzarterienkrämpfen, wie sie beispielsweise bei Angina pectoris vorkommen.
Bei Personen mit einem erhöhten Blutdruck können die Werte mit der täglichen Verabreichung von Amlodipin signifikant gesenkt werden.
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Einnahme, Dosierung und Vorsichtsmaßnahmen
Amlodipin wird oral in Form von Tabletten verabreicht, die geteilt werden können, wenn eine niedrige Dosierung verschrieben wird. Bei Erwachsenen mit Bluthochdruck oder Angina pectoris beträgt die Dosis in der Regel 5 mg einmal täglich. Die Menge kann jedoch bis maximal 10 mg pro Tag erhöht werden.
Um die Entwicklung des Blutdrucks richtig überwachen zu können, sollte das Medikament immer zur selben Zeit eingenommen werden. Allerdings sind bei der Einnahme von Amlodipin einige Vorsichtsmaßnahmen zu berücksichtigen, die von bestimmten Grundvoraussetzungen abhängen:
Amlodipin bei Patienten mit Herzinsuffizienz
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz ist vorsichtig vorzugehen. Calciumkanalantagonisten wie Amlodipin können bei Menschen mit einer kongestiven Herzinsuffizienz das Risiko zukünftiger kardiovaskulärer Probleme erhöhen, die auch tödlich verlaufen könnten.
Amlodipin bei Patienten mit Leberinsuffizienz
Bei Patienten mit Leberinsuffizienz braucht der Körper länger, den Arzneistoff Amlodipin auszuscheiden. In der Folge sollte die Behandlung mit sehr niedrigen Dosierungen beginnen.
Die Einnahme dieses Medikaments muss in diesem Fall strikt überwacht werden, sowohl am Anfang als auch später, wenn die Dosierung erhöht wird. Patienten mit einer schweren Leberinsuffizienz können die Dosis nur sehr langsam unter sorgfältiger ärztlicher Aufsicht steigern.
Amlodipin bei Patienten mit Niereninsuffizienz
Bei einer Niereninsuffizienz kann Amlodipin in der normalen Dosierung verabreicht werden. Allerdings korrelieren die variierenden Konzentrationen von Amlodipin im Blut nicht mit dem Grad der Nierenkrankheit.
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Welche Nebenwirkungen hat Amlodipin?
Verschiedene durch Amlodipin verursachte Nebenwirkungen sind:
- Geschwollene Hände, Beine, Knöchel oder Füße
- Kopfschmerzen
- Unwohlsein und Magenschmerzen
- Schwindel und Übelkeit
- Schläfrigkeit und extreme Müdigkeit
Einige der Nebenwirkungen können ernstere Folgen für die Gesundheit haben. Aus diesem Grund sollten Patienten, die dieses Arzneimittel erhalten, bei einer höheren Frequenz oder Intensität von Brustschmerzen unbedingt zum Arzt gehen. Auch wenn es zu Herzrhythmusstörungen kommt, die Herzschläge sehr stark sind oder die betroffene Person bewusstlos wird, ist ein Arztbesuch unbedingt notwendig.
Fazit
Zusätzlich zur Einnahme eines blutdrucksenkenden Arzneimittels ist die Veränderung bestimmter Lebensgewohnheiten wesentlich, um den Blutdruck zu kontrollieren.
Eine fett- und salzarme Ernährung, ein gesundes Gewicht und täglich mindestens eine halbe Stunde Bewegung sind grundlegende Maßnahmen. Außerdem empfiehlt es sich, auf Tabak zu verzichten und den Konsum von Alkohol bestmöglich einzuschränken.
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