Auskultation von Venen und Arterien

Mit Ausnahme der großen Arterien sind normalerweise keine Geräusche in den Blutgefäßen zu vernehmen, die das Blut vom Herzen in den restlichen Körper transportieren. Wenn sie jedoch wahrnehmbar sind, lassen sie sich mithilfe der sogenannten Auskultation abhören.
Auskultation von Venen und Arterien
María Vijande

Geprüft und freigegeben von der Pharmazeutin María Vijande.

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Mit Ausnahme der großen Arterien sind normalerweise keine Geräusche in den Blutgefäßen zu vernehmen, die das Blut vom Herzen in den restlichen Körper transportieren. Wenn sie jedoch wahrnehmbar sind, lassen sie sich mithilfe der sogenannten Auskultation abhören.

Der Begriff Auskultation entstammt dem Lateinischen und bezieht sich auf das Hören. Im Falle von Venen und Arterien ist daher gemeint, dass durch spezielle Geräte verschiedene Geräusche der Blutgefäße abgehört werden können, um einfacher eine Diagnose für Krankheiten stellen zu können.

Es handelt sich um eine Methode der klinischen Forschung, deren Ziel es ist, verschiedene physische Phänomene zu erfassen. Sie kann durch direktes Hören mit dem Ohr oder mittels eines Stethoskops oder Phonendoskops durchgeführt werden.

Es ist möglich, unterschiedliche Bereiche des menschlichen Körpers abzuhören, beispielsweise das Herz, das Atmungs- oder das Verdauungssystem. Nachfolgend legen wir den Fokus auf die Auskultation der Venen und Arterien.

Auskultation der Venen

Venen sind Blutgefäße, die das Blut von den Kapillaren zum Herzen leiten. In der Regel befördern sie Abfallzellen und CO2, während die Arterien für das sauerstoffreiche Blut zuständig sind.

Die Lungenarterien transportieren dieses von der Lunge bis zu den Hohlräumen auf der linken Seite des Herzens. Sind die Hohlräume voll, wird das Blut über die Aorta und die Nabelschnurvenen in den restlichen Körper gepumpt.

Im Normalzustand produzieren die Venen keine akustisch wahrnehmbaren Phänomene. Jedoch können in bestimmten Situationen in den Drosselvenen rauschende Geräusche vernommen werden. Dies ist beispielsweise bei Anämie der Fall, wenn das Blut nicht genug Sauerstoff transportiert, oder bei Bleichsucht, bei der es an Eisen im Blut mangelt.

Diese Geräusche zeichnen sich durch ihre Kontinuität aus: Bei Unterbrechung sind sie nicht rhythmisch, was durch die Auskultation festgestellt werden kann.

Warum können Venen Geräusche verursachen?

Venen

Es handelt sich um Geräusche, die aufgrund der Veränderungen des Blutflusses beim Passieren von Kanälen verschiedenen Durchmessers entstehen. Dabei entleeren sich gleichzeitig die Venenstämme. Die Unterbrechung des Blutflusses durch Druck lässt die venösen Geräusche verschwinden.

Jedoch verstärkt mäßiger Druck mit dem Stethoskop diese, da es den Durchmesser der Venen verringert. Wenn das Rauschen aussetzt, tritt es wieder auf, sobald das Individuum einatmet, da somit der Blutfluss angeregt wird.

Auskultation der Arterien

Arterien sind ebenfalls Blutgefäße. Der Unterschied zu den Venen besteht darin, dass sie das Blut vom Herzen zu den verschiedenen Körperregionen transportieren, also in die umgekehrte Richtung. In diesem Sinne haben Arterien die gegensätzliche Aufgabe, das sauerstoff- und nährstoffreiche Blut zu allen Zellen des Körpers zu leiten.

Im Hinblick auf die Auskultation weisen Arterien keine akustisch wahrnehmbaren Phänomene auf oder sie sind unbedeutend mit Ausnahme der Aorta, Halsschlagader sowie Lungen- und Schlüsselbeinarterie.

Jedoch kann der Gebrauch eines Blutdruckmessgeräts den Puls kleiner Arterien wie der Arteria radialis hörbar machen.

Auskultation: Geräusche der großen Arterien

Blutdruck messen

Auch wenn bei der Mehrheit der Arterien keine Geräusche zu hören sind, ist dies zumindest bei den großen der Fall:

  • Aorta
  • Lungenarterie
  • Halsschlagader
  • Schlüsselbeinarterie

Bei ihnen lassen sich drei Typen von Geräuschen vernehmen:

  • Vom Herzen ausgehend: Hierbei handelt es sich für gewöhnlich um Geräusche der Aortenöffnung. Meist sind diese systolischer Art, da die diastolischen in entgegengesetzter Richtung zum arteriellen Blutkreislauf auftreten. Daher können letztere kaum bis gar nicht gehört werden.
  • In derselben Arterie erzeugt: Die Geräusche sind isochron mit dem Puls. Sie entstehen aufgrund des hohen Blutdruckanstiegs in Fällen von Hypertrophie der linken Herzkammer oder einer übermäßigen Herzaktivität. Sie können bei Kleinkindern im Bereich der Fontanellen wahrgenommen werden.
  • Durch Druck eines Stethoskops oder Phonendoskops: Dieser verringert den Durchmesser des Gefäßes und verursacht eine Kontraktion der Vene; ein mit dem Puls andauerndes Geräusch entsteht.

Zusammengefasst dient die Auskultation der Venen und Arterien dem Feststellen von Anomalien des Organismus. Daher ist sie als primäre diagnostische Methode in bestimmten Situationen sehr effektiv.

 


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