Alles Wissenswerte über Arzneimittelallergien

Allergische Reaktionen auf Arzneimittel können in jedem Alter vorkommen. Allerdings treten sie häufiger ab dem 40. Lebensjahr auf.
Alles Wissenswerte über Arzneimittelallergien
Franciele Rohor de Souza

Geprüft und freigegeben von der Apothekerin Franciele Rohor de Souza.

Geschrieben von Redaktionsteam

Letzte Aktualisierung: 05. Januar 2023

Arzneimittelallergien sind eine Reaktion des Körpers auf ein bestimmtes Medikament. Es handelt sich um eine unerwartete, unvorhersehbare Reaktion des Immunsystems, die nicht mit den Wirkungen des Medikaments zusammenhängt.

Wenn du ein Medikament einnimmst, kann es je nach Dosis und möglichen Wechselwirkungen zu unerwünschten Reaktionen kommen.

Darüber hinaus gibt es noch andere Arten unvorhersehbarer Arzneimittelreaktionen, die nicht mit der Dosis oder möglichen Wechselwirkungen zusammenhängen. Zu dieser Gruppe gehören Reaktionen, die durch Arzneimittelallergien verursacht werden.

Arten von Arzneimittelallergien und -reaktionen

Arzneimittelallergien - Frau nimmt eine Tablette ein
Man kann nicht wissen, wann eine Arzneimittelallergie auftritt.

Je nach Ort der Reaktion können die Symptome von Nesselsucht und starkem Juckreiz über einen generalisierten Hautausschlag und Schwellungen bis hin zu Bronchialkrämpfen und sogar Anaphylaxie reichen.

Allergische Arzneimittelreaktionen werden in zwei Gruppen eingeteilt, je nachdem, wie schnell sie auftreten:

  • Sofortige Reaktionen: Sie treten innerhalb der ersten Stunde nach der Einnahme des Medikaments auf. Auslöser ist die Produktion des Antikörpers oder Immunglobulins E (IgE). Dies ist die am häufigsten diagnostizierte Art von Reaktion und sie ist schwerwiegend.
  • Verzögerte Reaktionen: Diese treten innerhalb einer Stunde nach der Einnahme des Arzneimittels auf. Allerdings kann es oft Wochen dauern, bis sie sich entwickeln. Die Auslöser derartiger Arzneimittelallergien sind unterschiedliche Immunmechanismen. Darüber hinaus können verschiedene Reaktionen auftreten.

Wie oft und in welchem Alter treten Arzneimittelallergien auf?

Allergische Reaktionen auf Arzneimittel können in jedem Alter auftreten . Dennoch treten sie in der Regel ab einem Alter von etwa 40 Jahren auf.

Ab diesem Alter müssen viele Menschen mehr Medikamente einnehmen als in jüngeren Jahren. Daher steigt die Wahrscheinlichkeit einer Sensibilisierung mit der wiederholten Einnahme von Medikamenten.

Die Häufigkeit dieser Art von allergischer Reaktion ist schwer zu bestimmen, Da es keine Studien über ihre tatsächliche Häufigkeit gibt, lässt sich die Häufigkeit von Arzneimittelallergien nur schwer bestimmen. Man schätzt jedoch, dass sie etwa 10 % aller unerwünschten Arzneimittelwirkungen ausmachen.

Etwa 5 % der Erwachsenen können auf ein oder mehrere Arzneimittel allergische Reaktionen zeigen. Allerdings gehen Schätzungen davon aus, dass 15 bis 25 % der Allgemeinbevölkerung in irgendeiner Form auf die von ihnen eingenommenen Medikamente reagieren können.

Arzneimittelallergien - Frau mit Asthmaspray
In schweren Fällen kann es zu Atembeschwerden kommen.

Wie erfolgt die Diagnose von Arzneimittelallergien?

Am häufigsten treten durch Beta-Lactam-Antibiotika und nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) verursachte allergische Reaktionen auf.

Die Diagnose basiert auf einer detaillierten Anamnese der Reaktion und der Medikamente, die die Allergie verursachen. Zur Bestätigung der Diagnose dienen Labortests und Tests an der Person, wie Hauttests oder Tests bei kontrollierter Exposition.

Hauttests

Diese sind am weitesten verbreitet und können intrakutan, mit einem sofortigen Ergebnis nach 15 Minuten, oder epikutan oder als Pflastertests mit einem Ergebnis nach 48 und 96 Stunden erfolgen.

Die Art des Tests hängt von der Art und Schwere der allergischen Reaktion ab. Dabei finden auch der Zustand des/r Patient/in und der Bedarf an dem betreffenden Medikament Berücksichtigung.

Bei derartigen Hauttests bringt der Arzt/die Ärztin kleine Mengen des untersuchten Medikaments auf verschiedene Weise in die Haut ein.

Zur Durchführung von Hauttests müssen Konzentrationen des Arzneimittels zum Einsatz kommen, die sich als nicht reizend erwiesen haben. Wenn dies nicht der Fall ist, kann es zu falsch positiven Ergebnissen kommen.

Bei der Durchführung der Tests kann es zu einer allergischen Reaktion kommen, wie sie bei der Einnahme des Arzneimittels auftritt. Daher sollte das gesamte Verfahren gut kontrolliert und von erfahrenem Personal überwacht werden.

Tests mit kontrollierter Exposition

In bestimmten Fällen können Tests mit kontrollierter Exposition erforderlich sein, wenn alle anderen Tests negativ ausgefallen sind und eine Bestätigung erforderlich ist.

Zur Durchführung dieser Tests werden in regelmäßigen Abständen steigende Mengen des Medikaments oral verabreicht, bis die therapeutische Dosis erreicht ist.

Eine häufige Reaktion

Arzneimittelallergien lassen sich nicht verhindern, es sei denn, bei dir wurde die Allergie bereits diagnostiziert. In diesem Fall wird dein/e Arzt/Ärztin die Verordnung dieses Medikaments und von Medikamenten, die zur gleichen Familie gehören, ausschließen.

Denke jedoch daran, dass es wichtig ist, Medikamente nur dann einzunehmen, wenn es nötig ist, und die Anweisungen deines/r Arztes/Ärztin oder Apothekers/in zu befolgen.


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