7 sanfte Tricks bei Babykoliken
Bei Babykoliken, auch infantile Koliken genannt, treten verschiedene Symptome während der ersten Lebenswochen des Säuglings auf. Normalerweise lassen die Koliken im Alter von 3 bis 4 Monaten wieder nach.
Üblicherweise treten Symptome wie untröstliches Weinen, Gereiztheit und Ängste ohne erkennbaren Grund auf.
Nach den diagnostischen Kriterien von Wessel spricht man von einer Babykolik, wenn die folgende Dreier-Regel erfüllt ist: “Weinen für mehr als drei Stunden pro Tag, für mehr als drei Tage die Woche und das während eines Zeitraumes von mehr als drei Wochen.”
Einige Forschungsarbeiten zeigen, dass die Prävalenz von Babykoliken hoch variabel ist. Sie bewegt sich zwischen 8 % und 40 % bei Kindern, die unter drei Monaten alt sind. Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, die bei Babykoliken Linderung und Abhilfe schaffen.
Was verursacht Babykoliken?
Laut einem Artikel im Mexican Journal of Pediatrics, einer mexikanische Fachzeitschrift für Kinderheilkunde, sind die Ursachen dieser Koliken nach wie vor nicht bekannt.
Auf der physischen Ebene gehören zu den damit verbundenen Symptomen übermäßiges Verschlucken von Luft (Aerophagie), Verdauungsprobleme, bakterielle Vergärung von Kohlenhydraten im Dickdarm, Allergien gegen Milchproteine und vieles mehr.
Es besteht jedoch auch ein Zusammenhang zwischen dieser Erkrankung und der Familiendynamik. Probleme zwischen den Eltern, Stress, Angstzustände, Rauchen und Schwierigkeiten während der Schwangerschaft können sich auf die Stimmung und das körperliche Wohlbefinden des Babys auswirken und Schmerzen verursachen.
Symptome, die bei Babykoliken auftreten
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Außer dem plötzlichen und intensiven Weinen deines Babys können bei Babykoliken auch noch weitere Symptome auftreten:
- Dein Baby zieht seine Beine zum Bauch hin an.
- Krampfen der Hände zu Fäusten.
- Ein angespannter oder harter Bauch.
- Rötungen im Gesicht.
- Beruhigung nach dem Ablassen von Winden (Pupsen) oder nach dem Stuhlgang.
Tricks, die bei Babykoliken Linderung verschaffen
1. Bleibe ruhig
Es ist völlig normal, dass du verzweifelt oder nervös bist, wenn dein Kind einfach nicht aufhört zu weinen. Dennoch ist es besser und gesünder für dich, wenn du versuchst, ruhig und gelassen zu bleiben, denn dadurch wird auch dein Baby spüren, dass du entspannt bist.
Aufgrund deiner eigenen Ruhe wird dein Kind sich wahrscheinlich ebenfalls leichter entspannen. Bei Babykoliken ist es nicht empfehlenswert, dass auch du hektisch und unruhig bist, versuche stattdessen, sanft und beruhigend mit deinem Neugeborenen zu sprechen.
Atme ganz tief durch und denke daran, dass diese Koliken nur ein vorübergehender gutartiger Zustand sind, der in den kommenden Monaten von ganz alleine wieder vergeht. Üblicherweise klingen sie von alleine wieder ab, wenn dein Baby 3 oder 4 Monate alt ist.
2. Beruhige dein Baby
Bei Babykoliken hilft es einigen Kindern, wenn du ihnen Musik vorspielst oder ihnen ein Schlaflied vorsingst. Entspannungsmusik ist ebenfalls sehr empfehlenswert. Wenn du dein Baby dabei liebevoll im Arm wiegst, wird es sich bald ein wenig entspannen.
3. Bei Babykoliken solltest du darauf achten, dass du dein Baby richtig stillst
Schon gelesen? Warum du dein Baby stillen solltest
Viele Frauen stillen ihr Baby, indem sie dem Instinkt des Babys folgen. Dennoch ist es wichtig, dass dein Kind richtig schluckt und keine Luft verschluckt.
Wenn es nämlich zu viel Luft verschluckt, dann können sich Koliken bilden. Daher ist es wichtig, dass du darauf achtest, dass dein Baby deine Brustwarze richtig im Mund hat, ideal ist bis zum Warzenhof.
Außerdem ist es empfehlenswert, dass dein Kind während des Stillens immer wieder kleine Pausen einlegt. Dadurch kann es die Nahrung besser verdauen.
Wenn du dein Kind mit der Flasche fütterst, dann wähle spezielle Flaschen, die Koliken vermeiden helfen. Darüber hinaus solltest du auch auf den Winkel achten, in dem du deinem Kind die Flasche gibst. Auch dadurch kannst du verhindern, dass es zu viel Luft verschluckt.
4. Haltungen, die dein Neugeborenes entspannen
Eine auch für dein Baby sehr angenehme Haltung ist die, dass der Babykopf auf deiner Schulter ruht. Dein Kind ist dabei aufgerichtet. So kann dein kleiner Liebling leichter überschüssige Gase entweichen lassen. Oder aber du legst dein Kind mit dem Gesicht nach unten auf deine Beine und gibst ihm ganz sanfte Streicheleinheiten auf den Rücken.
5. Eine sanfte Massage bei Babykoliken
Babys lieben physischen Kontakt und Berührungen, da dies eine der wenigen Möglichkeiten ist, wie sie mit dir kommunizieren können. Auch Massagen können bei Babykoliken helfen, dass sich dein Kind leichter entspannt. Dadurch verringert sich die Häufigkeit der Koliken. Außerdem verbessert sich durch Massagen auch die Verdauung.
Allerdings solltest du nicht massieren, während dein Baby gerade weint. Wähle statt dessen einen anderen Zeitpunkt für die Massage, beispielsweise wenn du die Windeln wechselst oder während eines Bades. Dazu streichelst du ganz sanft den Bauch in kreisenden Bewegungen. Massiere für 3 bis 5 Minuten.
6. Übungen bei Babykoliken
Eine weitere Alternative bei Babykoliken ist die, mit den Beinen deines Kindes zu spielen und sie dabei sanft anzuwinkeln. Dazu legst du dein Baby hin und hebst sanft seine Beine bis zum Bauch an. Nun streckst du sie wieder und wiederholst diese Übung in 4 Sätzen mit je 15 Wiederholungen.
Anschließend kannst du diese Übung auch mit jedem Bein einzeln durchführen. Durch diese Bewegungen wird die Verdauung angeregt und die Koliken werden gemildert.
7. Kräutertees bei Babykoliken
Kamille
Während des Stillens kannst du bedenkenlos Kamillentee trinken. Natürlich solltest du dies in Maßen tun. Kamille hat entkrampfende, verdauungsfördernde, entzündungshemmende und beruhigende Eigenschaften. Daher ist sie sehr gut bei Babykoliken geeignet.
Zitronenmelisse
Die Zitronenmelisse hat eine beruhigende Wirkung. Außerdem ist sie wirksam gegen Krämpfe und Blähungen. Aufgrund dieser Eigenschaften und der geringen Toxizität empfehlen wir bei Babykoliken den Einsatz von Zitronenmelisse.
Verbene (Eisenkraut)
Dieses Heilkraut ist sehr wirksam bei Verdauungsbeschwerden, Bauchschmerzen und Durchfall. Außerdem wirkt Verbene beruhigend bei Ängsten und Schwindel.
Bei Babykoliken brauchst du viel Geduld und es kann gut sein, dass du dich erschöpft und müde fühlst. Dennoch solltest du immer daran denken, dass die Koliken keine Erkrankung sind, sondern ein vorübergehender Zustand, der keine schädigenden Folgen für dein Kind nach sich zieht.
Dein Neugeborenes muss erst nach und nach lernen, wie sein Körper funktioniert und da es diese Funktionen noch nicht kennt, bekommt es Angst. Daher ist es sehr wichtig, dass du ruhig und verständnisvoll mit deinem kleinen Liebling umgehst, bis es diese Lernerfahrung gemacht hat.
Manchmal steht das Weinen aber auch nicht im Zusammenhang mit Babykoliken, sondern hat andere Ursachen. Sobald du irgendwelche Bedenken hast und nicht genau weißt, warum dein Kind weint, zögere nicht, deinen Kinderarzt aufzusuchen.
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