5 häufige orthopädische Probleme bei Säuglingen und Kleinkindern
Es gibt viele orthopädische Probleme bei Säuglingen und Kleinkindern, über die du Bescheid wissen solltest. Einige dieser Beschwerden bessern sich mit fortschreitendem Wachstum. Allerdings gibt es auch solche, die bestehen bleiben oder sich noch verschlimmern. In der Folge können sie sich dann zu ernsthaften Erkrankungen entwickeln.
Daher sollten Eltern über orthopädische Probleme, die bei Kindern auftreten können, informiert sein und bei ihren eigenen Kindern auf mögliche Anzeichen achten. Dennoch gibt es keinen Grund zur Sorge oder Panik. Obwohl viele Erkrankungen auf den ersten Blick ernst erscheinen, sind sie dies gar nicht.
Am besten konsultierst du deinen Kinderarzt oder deine Kinderärztin, damit er/sie dich beraten kann, welche Schritte du unternehmen kannst. Grundsätzlich solltest du immer abwarten, bis sich alles geklärt hat. In diesem Artikel werden wir über die häufigsten orthopädischen Probleme bei Kindern sprechen.
5 häufig auftretende orthopädische Probleme bei Kindern
Es gibt eine Vielzahl von orthopädischen Anomalien, die von der Geburt an oder in den ersten Lebensjahren auftreten können. Einige davon sind allerdings recht häufig. Unter ihnen stechen fünf hervor, die wir im Folgenden erörtern werden.
1. Plattfüße
Hierbei handelt es sich um eines der häufigsten orthopädischen Probleme bei Kindern. Tatsächlich werden fast alle Babys mit Plattfüßen geboren und das Fußgewölbe bildet sich erst im Laufe des Wachstums. In einigen Fällen bildet sich das Fußgewölbe jedoch nicht vollständig aus. Dann spricht man von Plattfüßen im wahrsten Sinne des Wortes.
Aber Plattfüße sind nicht wirklich ein Problem. Es gibt keine Hinweise darauf, dass das Kind dadurch in seiner Fähigkeit, normal zu laufen oder Sport zu treiben, beeinträchtigt wird. Nur in Fällen, in denen dieser Zustand Schmerzen verursacht, raten Ärzte zu speziellen Einlagen in den Schuhen.
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2. Häufige orthopädische Probleme: Das Gewicht der Füße wird auf den Zehen getragen
Diese Anomalie tritt auf, wenn Kinder auf Zehenspitzen gehen. Das kommt häufig vor, wenn sie das Laufen lernen, also im Alter zwischen 1 und 3 Jahren. Normalerweise verschwindet diese Angewohnheit im Alter von 2 Jahren wieder. Aber manche Kinder laufen auch danach noch auf diese Weise.
Wenn Kinder nur gelegentlich auf Zehenspitzen gehen, ist das kein Problem. Aber wenn dein Kind permanent auf diese Weise läuft, musst du den Kinderarzt oder die Kinderärztin konsultieren. Denn in solchen Fällen kann ein neurologisches Problem wie eine zerebrale Lähmung vorliegen. Liegt keine zusätzliche Störung vor, muss das Kind behandelt werden, um einen normalen Gang zu erlernen.
3. Klumpfüße
Klumpfüße sind nach innen gedreht. Allerdings ist zu beachten, dass Säuglinge diesen Zustand aufweisen, wenn sie anfangen, aufzustehen. Dies geschieht in der Regel zwischen dem 8. und 15. Lebensmonat. Wenn die Anomalie danach weiterbesteht, handelt es sich um eine Störung.
Normalerweise sind Klumpfüße die Folge einer nach innen gedrehten Hüfte. Dies bezeichnet man als Anteversion des Oberschenkels. In den meisten Fällen beeinträchtigt dieser Zustand die normalen Bewegungen und Aktivitäten des Kindes nicht und er normalisiert sich im Laufe der Zeit wieder.
4. Häufige orthopädische Probleme: O-Beine
Ein weiteres häufiges orthopädisches Problem bei Kindern sind O-Beine, auch Genu varum genannt.
In diesen Fällen kommt es zu einer übertriebenen Krümmung vom Knie aus nach außen und unten. In vielen Fällen korrigiert sich dieses Problem von selbst.
Wenn die Anomalie über das Alter von 2 Jahren hinaus anhält oder nur ein Bein betrifft, kann ein ernsteres Problem vorliegen: Rachitis oder die Blount-Krankheit (auch Blount-Syndrom oder Erlacher-Blount-Syndrom genannt). Rachitis ist eine Knochenwachstumsstörung, die durch Vitamin-D-Mangel entsteht.
Die Blount-Krankheit ist eine Störung des Schienbeinknochens, die ein abnormales Knochenwachstum verursacht. In solchen Fällen ist eine spezielle orthopädische Behandlung erforderlich. O-Beine können auch vererbt werden.
5. X-Beine
X-Beine oder Genu valgum sind bei fast allen Kindern vorhanden, allerdings in einer moderaten Form. Sie treten zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr auf, da in dieser Phase ein natürlicher Prozess der Ausrichtung der Beine stattfindet.
In der Regel richten sich die Beine mit der Zeit von selbst auf. Daher ist eine Behandlung nur selten erforderlich. Wenn das “X” in den Beinen sehr ausgeprägt ist oder nach dem 6. Lebensjahr bestehen bleibt, solltest du einen Arzt aufsuchen.
Wie erfolgt die Diagnose?
Die Diagnose orthopädischer Probleme bei Säuglingen und Kleinkindern wird in der Regel durch eine körperliche Untersuchung in der Kinderarztpraxis gestellt. Nur in besonderen Fällen sind zusätzliche Untersuchungen wie Röntgen, CT, Ultraschall, Elektromyographie oder MRT erforderlich.
Der Arzt oder die Ärztin wird sich fast immer die betroffene Gliedmaße ansehen und das Kind manchmal bitten, zu laufen. Bei Plattfüßen wird das Kind aufgefordert, auf Zehenspitzen zu gehen, damit der Kinderarzt oder die Kinderärztin den natürlichen Gang des Kindes beobachten kann.
Die Diagnose von Klumpfüßen erfolgt durch Begutachtung der Form und Stellung des Fußes. Bei O-Beinen wird der Gang und die Schrittlänge untersucht und manchmal sind zudem auch bildgebende Untersuchungen erforderlich. Diese wiederum sind der der wichtigste diagnostische Ansatz für X-Beine.
Eine pädiatrische Konsultation ist die beste Option
Zu den häufigen orthopädischen Problemen gehören auch andere Erkrankungen, die relativ häufig auftreten, wie zum Beispiel Zehenfehlstellung, vertikale Talusbildung oder weitere Fehlstellungen.
Aus all diesen Gründen ist es wichtig, die Entwicklung des Gangbilds bei Kindern zu beobachten. Im Zweifelsfall ist es am besten, einen Kinderarzt zu konsultieren, der die Situation beurteilt. In diesem wie in so vielen anderen Fällen kann eine rechtzeitige Feststellung und Aufmerksamkeit entscheidend sein.
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