Plattfüße: Entstehung und Korrektur

Plattfüße sehen meist nicht nur anders aus, sondern können auch Schmerzen verursachen. Jedoch gibt es Möglichkeiten, sie zu korrigieren. Dabei kommen oftmals individuell angefertigte Einlagen zur Anwendung.
Plattfüße: Entstehung und Korrektur
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Plattfüße sehen meist nicht nur anders aus, sondern können auch Schmerzen verursachen. Jedoch gibt es Möglichkeiten, sie zu korrigieren. Dabei kommen oftmals individuell angefertigte Einlagen zur Anwendung.

Charakteristisch ist für Plattfüße, dass die Fußsohle der betroffenen Person beim Stehen nahezu komplett auf dem Boden aufliegt. Das heißt, dass dem Fuß die natürliche Längswölbung fehlt. Diese Fehlstellung unterscheidet sich von dem sogenannten Hohlfuß.

Plattfüße kommen häufig vor. Es wird angenommen, dass rund 20 Prozent der weltweiten Bevölkerung diese aufweisen. Sie entstehen bereits in der Kindheit oder auch im zunehmenden Alter. Im Allgemeinen treten zwar keine Schmerzen auf, diese sind jedoch nicht auszuschließen.

Problematisch ist bei Plattfüßen vor allem, dass sie möglicherweise zu weiteren Fehlstellungen führen und sich somit negativ auf die Knöchel und Knie auswirken. Daher erklären wir in diesem Artikel, wie sie genau entstehen und wie man sie korrigieren kann.

Wie entstehen Plattfüße?

In der Kindheit ist es normal, Plattfüße zu haben, da sich die Fußwölbung im Laufe der Zeit erst noch entwickelt. Dennoch geschieht dies bei manchen Personen nie. Dies muss nicht zwangsläufig ein Problem sein.

Weiterhin können sie auch erst in späteren Jahren auftreten, wobei dann meistens nur ein Fuß betroffen ist. Ursache hierfür können sowohl der Alterungsprozess als auch eine übermäßige Beanspruchung des Fußes, Verletzungen oder Erkrankungen sein. All diese Fälle haben Schmerzen der Sehnen zur Folge, die der Wölbung des Fußes dienen.

Andererseits gibt es auch gewisse Faktoren, die das Risiko von Plattfüßen erhöhen. Dazu zählen neben den zuvor erwähnten auch solche wie Fettleibigkeit, Diabetes und rheumatoide Arthritis.

In einer Studie, die an der Universität von Chile durchgeführt wurde, wird bestätigt, dass die Ernährungsgewohnheiten mit einem Anstieg der Prävalenz von Plattfüßen bei Kindern zusammenhängt. Unter den Sechs- bis Zehnjährigen wird Fettleibigkeit mit der morphologischen Veränderung des Fußes in Verbindung gebracht.

Aus diesem Grund ist vor allem bei Kindern auf die Ernährung zu achten. Fettleibigkeit kann die Entwicklung ihres Skeletts und ihrer Muskeln beeinflussen.

Welche Symptome treten bei Plattfüßen auf?

Die meisten Personen mit Plattfüßen haben keine Beschwerden. Jedoch stellen manche Schmerzen fest, die im Inneren des Beines auftreten können. Im Falle einer Fehlstellung breiten sich die Schmerzen möglicherweise auf die Knöchel oder Knie aus.

Typisch sind oftmals eine Achsenfehlstellung des Kniegelenks, auch als X-Bein oder im medizinischen Bereich als Genu Valgum bekannt. Hierbei handelt es sich gleichzeitig um ein ästhetisches Problem, da X-Beine leicht zu erkennen sind.

Weitere mögliche Symptome sind müde und schwere Beine. Es kann anstrengend sein, zu laufen. In manchen Fällen ist auch der Rücken beeinträchtigt.

Wie können Plattfüße korrigiert werden?

Sollten Plattfüße mit Schmerzen einhergehen, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Linderung.

  • Dehnübungen: Diese helfen in Fällen, in denen die Achillessehne kürzer als normal ist.
  • Schuhe mit Unterstützung: Durch diese lässt sich der Schmerz verringern. Zudem sind sie bequemer als solche mit wenig Unterstützung.
  • Orthopädische Hilfsmittel: Sie bieten der Fußwölbung mehr Stabilität. Einige sind ohne Rezept erhältlich, können aber auch individuell angefertigt werden. Somit passen sie sich an die individuelle Fußkontur an.

Bei Kindern sollten die Plattfüße idealerweise durch spezielle Übungen korrigiert werden. Ab dem vierten Lebensjahr werden aber in der Regel Einlagen verwendet, die die Fußwölbung verbessern.

Grundsätzlich ist auch ein chirurgischer Eingriff denkbar. Ein solcher sollte aber nur in besonders komplizierten Fällen durchgeführt werden. Dies gilt beispielsweise für Personen, die ebenfalls einen Sehnenriss haben.

Für Sportler eignet sich eine Physiotherapie insbesondere, da Plattfüße häufig durch Verletzungen aufgrund von Überbelastung beim Rennen oder bei anderen Sportarten entstehen. Physiotherapeuten und Trainer können das Problem vermeiden, indem sie die spezifischen Techniken verändern.

Fazit

Plattfüße zu haben ist nichts Ungewöhnliches und bereitet in der Regel keine größeren Beschwerden. Sollten dennoch Schmerzen bestehen, gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten, um Abhilfe zu schaffen. In jedem Fall sollte hierfür ein Arzt konsultiert werden.

Die Schmerzen lassen sich zwar mit Medikamenten lindern. Jedoch sind Dehnübungen und eine Physiotherapie auf lange Sicht effektiver. Außerdem wird empfohlen, im Falle von Fettleibigkeit das Gewicht zu verringern.


Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.



Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.