10 Vorteile von Melatonin
Wir bringen die Vorteile von Melatonin meistens mit dem Schlaf und der Regulierung des Schlaf-Wach-Zyklus in Verbindung. Jedoch wurde in jüngster Zeit auch verstärkt über seinen Nutzen in anderen Bereichen geforscht.
Die Serumkonzentrationen der Substanz variieren beachtlich mit dem Alter und Babys produzieren vor dem Alter von drei Monaten nur sehr niedrige Mengen davon. Die Produktion nimmt im Laufe der kindlichen Entwicklung zu und wird circadian. Kennst du die Vorteile des Melatonins? Im Folgenden stellen wir sie dir vor.
Wirkungen von Melatonin
Melatonin reguliert die circadiane Rhythmik wie etwa den Schlaf-Wach-Rhythmus, neuroendokrine Rhythmen oder die Körpertemperaturzyklen. Doch es bietet noch weitere Vorteile. Entdecke sie hier!
1. Antikonvulsiv
Ein epileptischer Anfall und die darauffolgende Phase zeichnen sich neben ihren dramatischen Eigenschaften auch durch einen massiven Energieverbrauch aus. Man glaubt, dass das zu oxidativem Stress und einer erhöhten Bildung freier Radikale führt. Diese wiederum schlägt sich in Zellalterung und beeinträchtigter Verdauung nieder.
Von Physiological Research durchgeführten Studien zufolge verringert die Verabreichung von Melatonin vor einem tonisch-klonischen Anfall die Menge der nach dem Anfall entstehenden Hydroxylradikale. Dabei handelt es sich um eine schwierige Anwendung im praktischen klinischen Bereich, die man aber noch weiter erforscht.
2. Gut gegen Bluthochdruck
Das Melatonin spielt eine Rolle bei der Regulation des Blutdrucks und der autonomen kardiovaskulären Funktion. Bei Patienten mit essentiellem Bluthochdruck vermindert die wiederholte Einnahme vor dem Schlafengehen deutlich den nächtlichen Blutdruck.
Einerseits zeigt es antioxidative Eigenschaften und hält die angemessenen Konzentrationen des stark gefäßerweiternden Stickstoffoxids, aufrecht. Andererseits verbessert es die Funktion des Endothels und reduziert die Aktivität des adrenergen Systems.
3. Vorteile des Melatonins zur Krebsvorbeugung
Eine Überprüfung von Studien von 2017 zeigte eine krebshemmende Rolle des Melatonins für verschiedene Krebsarten wie Brust-, Eierstock-, Prostata-, Mund-, Magen- und Darmkrebs. Diese Eigenschaft ist nicht heilend, trägt aber dazu bei, dass der Entwicklungsprozess bestimmter Tumore gebremst wird, sodass sie ihre anormale Zellproduktion verlangsamen.
Melatonin zeigte auch Potenzial für die Verwendung als Adjuvans in der Chemotherapie für Brustkrebs. Anscheinend verstärkt es die therapeutische Wirkung und reduziert die Nebenwirkungen der Arzneimittel und der Strahlung.
4. Es wirkt verjüngend
Die örtliche Anwendung von Melatonin kann vorteilhaft sein, da es dank seiner ausgeprägt fettlöslichen chemischen Struktur in die Epidermis eindringt und dort ein Depot bildet. In diesem Sinn kann es sich in der Hautstruktur ansetzen, um von dort aus schrittweise seine Wirkung zu entfalten.
Darum ist zu erwarten, dass die endogene, hautinnere Produktion von Melatonin zusammen mit dem örtlich angewandten Melatonin eines der wirkungsvollsten antioxidativen Abwehrsysteme gegen die Hautalterung durch UV-Strahlen darstellen.
5. Es reguliert das Immunsystem
Darüber hinaus reguliert Melatonin auch die Entzündungsprozesse des Immunsystems, indem es diese Immunantworten sowohl aktiviert als auch unterdrückt. Außerdem eliminiert seine starke antioxidative Wirkung den oxidativen Stress im entzündeten Gewebe.
Mit seinen endokrinen und parakrinen Wirkungen erreicht es Folgendes:
- Es moduliert die entzündungssteigernden Enzyme.
- Melatonin kontrolliert die Produktion von Entzündungsmediatoren wie Zytokinen und Leukotrienen.
- Es reguliert die Lebenserwartung von Leukozyten.
6. Melatonin als Neuroprotektivum
Eine Dysfunktion der Melatoninsynthese ist verantwortlich für Veränderungen in den frühen Stadien der Alzheimer-Krankheit. So weisen Studien des Journal of Pineal Research darauf hin, dass die Reaktivierung des circadianen Zyklus durch Lichttherapie und eine nahrungsergänzende Einnahme der Substanz vielversprechende positive Ergebnisse gezeigt haben.
Dabei wurde eine neuroprotektive Wirkung nachgewiesen, die zur Vorbeugung von neurodegenerativen Krankheiten im hohen Alter genutzt werden kann, darunter auch Alzheimer.
7. Antioxidativ
Melatonin ist ein großartiger neutralisierender Agent der freien Radikale, die sich im Körper befinden. Freie Radikale sind oxidierende Substanzen.
Laut von Life Sciences durchgeführte Studien ist Melatonin, das fettlöslich ist, zweimal so aktiv wie Vitamin E, von dem man annimmt, dass es das wirkungsvollste fettlösliche Antioxidationsmittel ist.
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8. Magen-Darm-Motilität
Melatonin beugt Ulzerationen der Magen-Darm-Schleimhaut durch folgendes vor:
- Seine antioxidativen Eigenschaften.
- Die Verringerung der Ausscheidung von Salzsäure.
- Die Stimulation des Immunsystems.
- Die Begünstigung der epithelischen Regenerierung im Magen.
- Die Erhöhung der Mikrozirkulation.
Dank seiner einzigartigen Eigenschaften lässt sich Melatonin zur Vorbeugung oder Behandlung von Colitis ulcerosa, Magengeschwüren, des Reizdarmsyndroms und Säuglingskoliken in Betracht ziehen.
9. Der reproduktive Zyklus und die Wirkung des Melatonins
Melatonin hat physiologische Auswirkungen auf die Fortpflanzung und die sexuelle Reifung, indem es die Genexpression des Gonadotropin-Releasing-Hormons (GnRH) in einem zyklischen Muster über einen Zeitraum von 24 Stunden herunterreguliert. Die rhythmische Freisetzung von GnRH steuert die Sekretion des luteinisierenden Hormons (LH) und des follikelstimulierenden Hormons (FSH).
10. Melatonin im Zusammenhang mit Autismus
Anomalien im serotonergen System und Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus, die bei Kindern mit Autismus beobachtet wurden, deuten auf eine veränderte Sekretion von Melatonin bei diesen Kindern hin.
Schlafstörungen, vor allem erhöhte Latenzzeit, reduzierter Gesamtschlaf und nächtliches Erwachen mit Schlaflosigkeit, werden bei 50-80% der Menschen mit Autismus beobachtet. Ein Nutzen von Melatonin könnte in der Verbesserung der Lebensqualität dieser Patienten und ihrer Familien und Betreuer liegen.
Empfehlungen zum Melatonin
Nachts schüttet der Körper vermehrt Melatonin aus. Die Kraft des tagsüber absorbierten Lichtstimulus in Verbindung mit unserer biologischen Uhr entscheiden über den Gesamtwert der vom Körper ausgeschütteten Substanz.
Deshalb solltest du vor der Einnahme von Melatonin idealerweise einen Arzt konsultieren, insbesondere wenn du an einer Krankheit leidest. Dann wird der Fachmann entscheiden, ob eine Einnahme angebracht ist oder nicht. Diese von uns genannten Vorteile sind größtenteils noch experimentell, sodass jeder klinische Fall einzeln bewertet werden sollte, um den Gebrauch zu bestimmen.
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