10 mögliche Ursachen für Körperschmerzen
Es gibt zahlreiche und sehr diverse Ursachen, die Körperschmerzen auslösen können. Es handelt sich um ein vielfältiges Symptom, das bei fast jedem Leid vorhanden ist. Deshalb ist es auch sehr oft Anlass für einen Arztbesuch.
Körperschmerzen definieren sich als subjektive Erfahrung mit emotionalen Auswirkungen und einer schlechteren Lebensqualität, was sich nicht nur auf den Patienten selbst, sondern auch auf seine Mitmenschen negativ auswirkt. Dies ist insbesondere bei chronischem Leid der Fall.
Die Entwicklung der Schmerzen verläuft oft akut, zum Beispiel bei Infektionen, wobei die Schmerzen zeitlich beschränkt sind. Allerdings können sie auch über einen längeren Zeitraum vorhanden sein oder chronisch verlaufen. Erfahre heute Wissenswertes über 10 mögliche Ursachen, die häufig Körperschmerzen auslösen.
Die 10 häufigsten Ursachen für Körperschmerzen
1. Grippe und Körperschmerzen
Influenza oder Echte Grippe ist eine akute Krankheit der Atemwege durch den Influenzavirus A oder B. Dazu kommt es vor allem in der kalten Jahreszeit. Grippe kennt keine Grenzen, diese Viruskrankheit breitet sich regelmäßig auf der ganzen Welt aus.
Der Infektionsprozess ist selbstbegrenzt und nicht kompliziert. Allerdings verläuft er bei Menschen in der Risikogruppe oft tödlich. Dazu gehören unter anderem Personen mit chronischen Krankheiten und Immunschwäche. Deshalb empfiehlt sich die jährliche Impfung zur Vorsorge.
Wenn es nicht zu Komplikationen kommt, dauert die Krankheit in der Regel eine Woche oder auch etwas länger. Symptome sind Atemwegsbeschwerden, wie Halsschmerzen und Husten mit Auswurf, Fieber, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und Schwäche. Eine Infektion des Hals-Rachen-Bereichs, des Brustbereichs oder der Lungen kann schmerzhaft sein.
2. Fibromyalgie
Diese chronische Krankheit ist die häufigste Ursache für generalisierte Körperschmerzen. Rund 2 % bis 8 % der Bevölkerung leidet daran. Die Muskel- und Gelenkschmerzen werden oft von Müdigkeit, Gedächtnisproblemen und Schlafstörungen begleitet. Die Ätiologie ist unbekannt.
Bei Frauen zwischen 20 und 55 ist diese Krankheit häufiger zu beobachten. Bei der physischen Untersuchung sind allerdings keine Abnormalitäten festzustellen. Nur die Weichteilgewebe sind im Allgemeinen schmerzempfindlicher. Labortest und Röntgenuntersuchungen sind für die Diagnose sehr wichtig.
Die Behandlung bezweckt, die Hauptsymptome dieser Störung zu reduzieren. Dafür kommen verschiedene pharmakologische und nicht pharmakologische Therapien zum Einsatz. Eine pshychologische Behandlung ist ebenfalls sehr wichtig.
3. Chronisches Erschöpfungssyndrom und Körperschmerzen
Die Ursachen, die das chronische Erschöpfungssyndrom auslösen, sind noch nicht ausreichend erforscht. Dieses chronische Leiden macht sich in verschiedensten Körperbereichen bemerkbar und schränkt die Aktivitäten der Patienten stark ein.
Die Diagnose erfolgt oft spät oder ist kompliziert, da keine Studien vorliegen, die die Krankheit bestätigen könnten. Menschen mit dem chronischen Erschöpfungssyndrom klagen häufig über Kopfschmerzen, Muskelschmerzen und diverse Gelenkschmerzen.
Die Nacional Academy of Sciences hat verschiedene Diagnosekriterien erstellt, um diese Krankheit zu bewerten: Die Fähigkeit, an beruflichen, akademischen, sozialen oder persönlichen Aktivitäten teilhaben zu können, muss stark eingeschränkt sein. Dieser Zustand muss mindestens sechs Monate andauern und von großer Müdigkeit begleitet werden, die auch durch ausreichend Schlaf nicht zu beheben ist.
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4. Lupus erythematodes
Die Autoimmunkrankheit Lupus erythematodes (LE) ist chronisch und die Ursachen sind noch nicht abschließend erforscht. Sie kann jedes Körperorgan beeinträchtigen und konzentriert sich nicht nur auf ein bestimmtes System. Häufige Symptome dieser Krankheit sind Entzündungen und Körperschmerzen.
Darüber hinaus kommtes es oft zu Müdigkeit, Hautausschlägen, Fieber, Schwellungen, Rötungen im Bereich der Gelenke, Krämpfen und Lichtempfindlichkeit. Die Behandlung ist komplex, da die Reaktion auf die Medikamente ganz unterschiedlich ausfällt.
5. Lymekrankheit und Körperschmerzen
Die Lymeborreliose oder Lymekrankheit wird von Zecken übertragen. Sie verursacht Hautverletzungen in Form von migratorischen Erythemen (rote Hautflecken). Schmerzen entstehen an den großen Gelenken. Außerdem leiden Betroffene an Müdigkeit, Kopfschmerzen und Muskelproblemen, wie Stechen.
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6. Pfeiffer-Drüsenfieber
Als Pfeiffer-Drüsenfieber oder infektiöse Mononukleose bezeichnet man eine Krankheit, die durch den Epstein-Barr-Virus ausgelöst wird. Man spricht häufig auch von der Kusskrankheit, da sie über den Speichel übertragen wird.
Die Symptome sind Fieber, Pharyngitis, Müdigkeit, geschwollene Ganglien, Kopfschmerzen, allgemeines Unwohlsein und gereralisierte Körperschmerzen. Es handelt sich um eine selbstbegrenzte Krankheit, doch die Erschöpfung der körperlichen Reserven ist sehr ausgeprägt. Während des Höhepunktes der Krankheit ist die Durchführung von grundlegenden Aktivitäten unmöglich.
7. Rheumatoide Arthritis und Körperschmerzen
Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-systemische Krankheit unbekannten Ursprungs. Man weiß, dass Autoimmunkrankheitein dafür verantwortlich sind, doch die Auslöser, die Symptome verursachen, sind sehr vielseitig.
Bei rheumatoider Arthritis leiden vor allem die Gelenke, und zwar in symmetrischer Form. Allmählich zerstört diese Art von Arthritis die Gelenke und führt zu Verformungen. Zusätzlich zu Körperschmerzen experimentieren Betroffene auch Müdigkeit, Myalgie, Gewichtsverlust und Depression. Der chronische Krankheitsverlauf umfasst akute Episoden und die Behandlung ist nicht einfach.
8. Multiple Sklerose
In diesem Fall handelt es sich um eine Krankheit, bei der die Myelinscheide der Nerven geschädigt ist. Diese Autoimmunkrankheit gehört zu den häufigsten Pathologien des Zentralnervensystems.
Betroffene leiden an Körperschmerzen, Kribbeln und anderen abnormalen Empfindungen. Weitere Symptome sind Schwäche, Erschöpfung, verschwommenes Sehen, vorübergehende oder permanente Blindheit, Schwierigkeiten beim Gehen oder Stehen und Gedächtnisstörungen.
9. Dehydrierung und Körperschmerzen
Zur Dehydrierung kommt es, wenn der Körper sehr viel Flüssigkeit verliert und diese nicht rechtzeitig durch Trinken ersetzt wird. Dazu kann es durch Erbrechen, Durchfall, hohes Fieber oder diuretische Medikamente kommen. Kinder und ältere Menschen befinden sich in der Risikogruppe.
Die Körperflüssigkeiten sind für einen gut funktionierenden Körper grundlegend. Wenn zu wenig Wasser im Körper vorhanden sind, können verschiedenste Symptome entstehen: übermäßiger Durst, wenig Harn, trockener Mund, rissige Lippen, Verwirrung und Müdigkeit. Auch Körperschmerzen können die Folge sein, denn die Muskeln generieren durch den Flüssigkeitsmangel giftige Substanzen, welche die Nervenenden reizen.
10. Myopathien durch Arzneimittel
Es gibt eine lange Liste an Medikamenten, die häufig von einem Arzt verschrieben, jedoch auch als Droge missbraucht werden, und die eine Myopathie (Muskelleiden) auslösen können. Die Beschwerden äußern sich durch (zum Teil leichte) Muskelschmerzen, Schwäche oder auch ernste, chronische Verletzungen mit beidseitigem Nierenversagen.
Beispiele für solche Medikamente und Drogen sind: Alkohol, Kokain, Glucocorticoide, Statine, Antipsychotika, Colchicin oder antiretrovirale Arzneimittel. Nicht immer tritt diese Nebenwirkung auf, doch man muss mit diesen Medikamenten vorsichtig umgehen.
Körperschmerzen haben vielseitige Ursachen
Die Ursachen für Körperschmerzen sind so vielseitig, dass es unmöglich wäre, alle aufzuzählen. Wir haben deshalb heute nur eine kleine Auswahl an sehr häufig auftretenden Krankheiten erwähnt, die zu Schmerzen führen und an denen sehr viele leiden.
Wenn du an beharrlichen Körperschmerzen leidest, für die du keine Erklärung findest, solltest du dich unbedingt ärztlich untersuchen lassen. Es ist sehr wichtig, den Ursachen auf die Spur zu gehen und eine entsprechende Therapie einzuleiten. Vermeide die Selbstmedikation und lasse dir von deinem Arzt helfen!
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