Zinkmangel: Symptome und Behandlung
Mikronährstoffe sind lebenswichtige Verbindungen, da sie an fast allen metabolischen und physiologischen Funktionen des Körpers beteiligt sind. Zink ist einer von ihnen und das zweithäufigste Spurenelement in unseren Zellen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leidet ein Drittel der Weltbevölkerung an einem Zinkmangel.
Die Bandbreite der Funktionen von Zink bedeutet, dass die Symptome und Anzeichen von Zinkmangel von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind. Die Anzeichen können von leichten Symptomen wie Haarausfall bis hin zu schwerwiegenden Folgen wie kognitiven Beeinträchtigungen und fötaler Wachstumsverzögerung reichen.
Es besteht kein Zweifel daran, dass eine Umstellung der Ernährung unerlässlich ist, um den Zinkhaushalt wieder aufzufüllen. In diesem Artikel geht es darum, wie man einen Zinkmangel erkennt und welche Lebensmittel wir essen sollten, um einen optimalen Spiegel zu erreichen.
Was ist Zink?
Zink ist ein wichtiger Mineralstoff, der für den Erhalt der Gesundheit unerlässlich ist. Es ist das zweitwichtigste Spurenelement nach Eisen und befindet sich zu 95 % in unseren Zellen.
Muskeln sind neben den Knochen die Gewebe, die am meisten Zink enthalten. Darüber hinaus hat Zink unter anderem die Aufgabe, das Immunsystem bei der Bekämpfung von Bakterien und Viren zu unterstützen.
Lies hier mehr: So stärkt Zink dein Immunsystem
Was macht Zink?
Eine Gruppe von Experten bekräftigt die Bedeutung von Zink für eine gute Gesundheit. Dieser Mineralstoff hat folgende Funktionen:
- Stimuliert das Immunsystem: Zink bindet an Viren, um sie daran zu hindern, in unsere Zellen einzudringen. Auf diese Weise blockiert es deren Vermehrung. Außerdem fördert es die Wundheilung und die Gewebereparatur.
- Es erleichtert biochemische Reaktionen: Zink treibt viele Stoffwechselreaktionen an. Zum Beispiel ist es ein Cofaktor für mehr als 200 Enzyme.
- Fördert Wachstum und Entwicklung: Für die Zellteilung während der Schwangerschaft wird ebenfalls Zink benötigt. Man schätzt, dass mehr als 80 % der schwangeren Frauen weltweit nicht die empfohlene Dosis des Mikronährstoffs erhalten.
Zinkmangel: Die Symptome
Zinkmangel-Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Wenn zum Beispiel ein erheblicher Mangel an dem Nährstoff in den Zellen besteht, kann der Körper keine neuen Zellen für den Gewebeersatz produzieren.
Mildere Symptome sind folgende:
- Mundgeschwüre
- Durchfall
- Deformierte Nägel
- Appetitlosigkeit
- Hautausschläge
- Abgeschwächter Geschmacks- oder Geruchssinn
- Geringe Libido bei Männern
- Schlechte Wundheilung
Zu den schwereren Symptomen gehören unter anderem:
- Häufige Infektionen aufgrund eines geschwächten Immunsystems
- Hypogonadismus bei Männern aufgrund eines niedrigen Testosteronspiegels
- Verkümmertes Wachstum bei Kindern und Heranwachsenden
- Erhebliche Hautveränderungen
- Kognitive Beeinträchtigungen
Risikofaktoren für Zinkmangel
Bei Menschen, die sich langfristig vegetarisch, vegan oder restriktiv ernähren, kann ein erhöhtes Risiko für Zinkmangel bestehen. Gemüse enthält Stoffe, die eine bessere Aufnahme einiger Mineralien verhindern. Daher empfiehlt sich für Veganer und Vegetarier, die Zinkaufnahme im Vergleich zu Menschen, die Fleisch konsumieren, um 50 % zu erhöhen.
Säuglinge, die älter als 6 Monate sind und nur Muttermilch trinken, können ebenfalls ein erhöhtes Mangelrisiko haben. Wenn die Mutter sich hingegen mit fleischhaltigen Lebensmitteln ernährt oder das Kind mit zinkhaltiger Säuglingsnahrung füttert, lässt sich ein Zinkmangel verhindern.
Auch Alkoholiker sind anfällig. Alkohol verringert die vom Körper aufgenommene Zinkmenge und erhöht die Ausscheidung über den Urin.
Darüber hinaus erhöhen verschiedene chirurgische Eingriffe, wie z. B. Operationen zur Gewichtsabnahme im Magen-Darm-Trakt und Verdauungsstörungen wie Colitis ulcerosa, ebenfalls das Risiko eines Zinkmangels.
Wie wird ein Zinkmangel im Labor diagnostiziert?
Da sich ein Zinkmangel nicht mit jedem Bluttest erkennen lässt, sind spezielle Tests zur Diagnose erforderlich. Darüber hinaus helfen die auftretenden Symptome ebenfalls bei der Diagnostik.
Der Zinkgehalt im Blutplasma, im Urin oder in den Haaren kann Hinweise auf einen Zinkmangel geben und zudem Symptom für eine andere Erkrankung sein, z. B. für eine Malabsorption im Darm.
Behandlung
Sobald die Ursache des Zinkmangels diagnostiziert wurde, können Ernährungsumstellungen oder Nahrungsergänzungsmittel empfohlen werden. Schauen wir uns diese Behandlungsoptionen einmal genauer an.
Ernährungsumstellung
Wenn Zinkmangel auf eine sehr unregelmäßige Ernährung zurückzuführen ist, muss der/die Betroffene Lebensmittel konsumieren, die zu einer erhöhten Konzentration des Minerals auf intrazellulärer Ebene beitragen. Die höchsten Konzentrationen finden sich in Lebensmitteln tierischen Ursprungs.
Die folgende Liste zeigt die wichtigsten Zinkquellen für eine omnivore Ernährung:
- Geflügel: Die Zinkwerte liegen zwischen 1,8 und 3 Milligramm pro 100 Gramm Produkt.
- Rotes Rindfleisch: Liefert zwischen 3 und 4,7 Milligramm pro 100 Gramm.
- Innereien: Enthalten zwischen 4 und 6 Milligramm pro 100 Gramm Lebensmittel.
- Fisch: Meeresfrüchte sind eine gute Quelle für Zink. Sie liefern zwischen 0,5 und 5,2 Milligramm.
- Austern: Der rohe Verzehr von Austern liefert 33 Milligramm pro 85 Gramm Nahrungsmittel. Daher sind Austern eine der wichtigsten tierischen Zinkquellen.
- Krabben: 10 Milligramm Zink in 134 Gramm gekochter Krabbe.
- Hummer: Dieses Krustentier enthält 3,53 Milligramm pro 100 Gramm.
Darüber hinaus empfiehlt sich auch der Verzehr von Eiern und Milchprodukten. Allerdings sind ihre Werte im Vergleich zu anderen Lebensmitteln etwas niedriger.
Wenn du Vegetarier oder Veganer bist, solltest du auf deine Ernährung achten. Einige Forscher haben herausgefunden, dass Samen und Hülsenfrüchte eine Quelle von Phytinsäure sind. Dieses Molekül speichert Phosphor und schließt Zink zusammen mit anderen Mineralien ein, wodurch seine Bioverfügbarkeit im Darm verhindert wird.
Darüber hinaus kann auch eine ballaststoffreiche Ernährung die Verfügbarkeit von Mineralien verringern. Daher gibt es verschiedene Nahrungsergänzungsmittel, die die Aufnahme von Zink unterstützen.
Quellen für Zink aus pflanzlichen Quellen, die nicht zu 100 % bioverfügbar sind, sind Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Erbsen, Nüsse, Wildreis, Vollkorngetreide, Weizenkeime, Samen und Cashews. Du solltest die Hülsenfrüchte vor dem Verzehr einweichen oder keinem lassen, um die Phytinsäure zu reduzieren.
Ballaststoffe verringern die Verfügbarkeit von Zink im Darm. Veganer und Vegetarier sollten sich dessen bewusst sein.Zinkpräparate
Wenn der Zinkmangel sehr ausgeprägt ist, sind wahrscheinlich Nahrungsergänzungsmittel allein oder in Kombination mit anderen Mineralien und Vitaminen erforderlich. Die Dosierung bei Mangelerscheinungen beträgt das 2- bis 4-fache der empfohlenen Tagesmenge.
Lies auch diesen Artikel: Warum du mehr Zink über deine Ernährung zu dir nehmen solltest
Die Höchstmenge für einen Erwachsenen beträgt 40 Milligramm pro Tag und 4 Milligramm pro Tag für Kleinkinder. Eine Einnahme darüber hinaus kann zu Nieren-, Leber- oder Magenproblemen führen.
Zu beachten: Es besteht eine Wechselwirkung zwischen Zink und Arthritis-Medikamenten, Diuretika und Antibiotika.
Was du unternehmen kannst, wenn du an einem Zinkmangel leidest
Wenn du einen Zinkmangel vermutest, solltest du zunächst einmal eine/n Ärztin/Arzt aufsuchen. Das gilt vor allem, wenn du seit mehreren Tagen unter Schwindel, Übelkeit oder Kopfschmerzen leidest.
Bei einer Schwangerschaft mit Verdacht auf Zinkmangel solltest du deine/n Gynäkologin/en informieren. Dieses Spurenelement ist für das Baby lebenswichtig.
Warnzeichen sind unter anderem Symptome wie Haarausfall, langsame Wundheilung, Hautausschläge und Mundgeschwüre. Sobald die Diagnose gestellt ist, solltest du mehr Lebensmittel tierischen Ursprungs verzehren, die einen hohen Zinkgehalt haben. Fleisch, Innereien, Fisch, Krustentiere und Geflügel sind die beste Quelle.
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