Wissenswertes über vulvovaginale Candidose

Die vulvovaginale Candidose ist eine Infektion, die durch Pilzarten der Gattung Candida verursacht wird. Erfahre alles, was du über diese Krankheit wissen solltest!
Wissenswertes über vulvovaginale Candidose
María Vijande

Geprüft und freigegeben von der Pharmazeutin María Vijande.

Geschrieben von María Vijande

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Eine vulvovaginale Candidose ist eine Infektion, die durch Pilzarten der Gattung Candida verursacht wird, wobei Candida albicans die häufigste ist.

Dieser Pilz kommt in der Regel in kleinen Mengen in verschiedenen Körperregionen wie Haut, Mund, Verdauungstrakt und Scheide vor und verursacht keine Beschwerden, solange er das normale Maß nicht übersteigt.

Verschiedene Umstände können jedoch das übermäßige Wachstum des Candida albicans begünstigen und eine vulvovaginale Candidose verursachen.

Vulvovaginale Candidose: Prävalenz

Vulvovaginale Candidose
Es wird geschätzt, dass 75 % der Frauen mindestens einmal im Leben vulvovaginale Candidose haben werden. Deren fehlende Kontrolle kann die Lebensqualität beeinträchtigen.

Der Candida albicans besiedelt die Scheide von 20 bis 50% der Frauen, was jedoch nicht bedeutet, dass es zu einer Infektion kommen muss.

Unter normalen Bedingungen gibt es keine Symptome, da der saure pH-Wert der Scheide, das Immunsystem und das Vorhandensein einer ausgewogenen Vaginalflora eine übermäßige Vermehrung des Pilzes verhindern.

Bei einer übermäßigen Besiedlung dieses Pilzes kann es jedoch zu einem Ungleichgewicht in der Vaginalflora kommen, das zu einer vulvovaginalen Candidose führt.

Rund 75 % der Frauen leiden irgendwann im Leben an dieser Pilzerkrankung. Darüber hinaus kommt es in 5 % der Fälle zu Rückfällen, die viermal oder öfter im Jahr auftreten. Dies beeinträchtigt die Lebensqualität einer Frau erheblich.

Vulvovaginale Candidose: Risikofaktoren

Einige der Risikofaktoren für diese Pilzerkrankung sind:

  • Diabetes mellitus mit schlecht kontrolliertem Blutzucker.
  • Kürzlich durchgeführte Antibiotikabehandlung: Antibiotika bringen die Flora ins Ungleichgewicht, indem sie Bakterien, aber keine Pilze töten.
  • Hormonelle Veränderungen.
  • Immunsuppression durch Krankheit oder Behandlung.

Dagegen ist es ratsam, weder sehr enge Kleidung noch nasse Badesachen zu tragen. Außerdem musst du die Hygiene mit geeigneten Produkten gewährleisten, die den pH-Wert der Scheide berücksichtigen.

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Vulvovaginale Candidose: Symptome

Die vulvovaginale Candidose manifestiert sich durch Symptome wie Veränderungen im vaginalen Ausfluss, Hautreizungen, Juckreiz und Hautbrennen. Diese Merkmale können sowohl im Inneren als auch an der Außenseite der Scheide auftreten.

In vielen Fällen entstehen auch Schmerzen beim Wasserlassen und Beschwerden oder Schmerzen beim Sex. Es können jedoch auch andere Symptome auftreten, wie Schwellungen und Rötungen der Vulva, Verletzungen durch Kratzen und das Auftreten eines flockigen, fast geruchlosen weißlichen Ausflusses.

Wie kann man eine vulvovaginale Candidose von anderen Infektionen unterscheiden?

Vulvovaginale Candidose: Symptome
Die Symptome der vaginalen Candidose können denen anderer Infektionen im Intimbereich ähnlich sein. Man kann sie jedoch an der Textur und dem Geruch des Vaginalausflusses erkennen.

Es gibt noch andere vaginale Infektionen, die in den gebärfähigen Jahren relativ häufig sind. Sie unterscheiden sich durch die Beschaffenheit des Vaginalausflusses und seinen Geruch. Einige dieser Infektionen sind:

Bakterielle Vaginose

Diese Infektion wird durch eine Veränderung der Scheidenflora durch Bakterien wie Gardnerella vaginalis, Prevotella und Bakteroiden verursacht.

Die Bakterielle Vaginose ist in der Schwangerschaft ebenso verbreitet wie bei Frauen, die eine Spirale oder Vaginaldusche verwenden, Stress haben oder hormonelle Veränderungen durchmachen. Der Ausfluss hat bei der bakteriellen Vaginose einen starken Geruch nach Fisch, ist zähflüssig und weiß oder gräulich.

Trichomoniasis

Diese Infektion ist eine sexuell übertragbare Krankheit und wird durch Trichomonas vaginalis verursacht. Beim Auftreten dieser Infektion hat der Vaginalausfluss einen ungewöhnlichen Geruch. Die Konsistenz ist schaumig, klar, weiß, gelblich oder grünlich.

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Behandlung der vulvovaginalen Candidose

Die Behandlung dieser Erkrankung kann sowohl vaginal als auch oral erfolgen. In der Regel werden Vaginaltabletten mit 100 und 500 mg Clotrimazol oder  eine Salbe mit 2 % Clotrimazol verschrieben.

Spezifische Kombinationen von Probiotika können als Hilfsstoffe zur Behandlung oder zur Vorbeugung der vulvovaginalen Candidose eingesetzt werden. Man kann sie entweder vaginal oder oral anwenden.

Die orale Behandlung erfolgt mit Antimykotika. Die am häufigsten verwendeten sind Fluconazol und Itraconazol. Diese Medikamente können Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall haben. Außerdem können sie die Funktion der Leber beeinträchtigen.

Hygiene- und Vorbeugemaßnahmen

Einige der wichtigsten Hygiene- und Vorbeugemaßnahmen zur Vermeidung der vulvovaginalen Candidose sind:

  • Bei einer Therapie mit Antibiotika Probiotika einnehmen.
  • Achte auf eine angemessene Intimhygiene: Vermeide Feuchtigkeit und trockne den Bereich gut ab.
  • Reinige den Genital- und Analbereich immer von vorne nach hinten.
  • Binden und Tampons häufig wechseln. Es ist ratsam, bei einer Infektion auf die Verwendung von Tampons zu verzichten.
  • Trage Unterwäsche aus Baumwolle.

Während der Behandlung sollte man beim Geschlechtsverkehr Schutzmaßnahmen ergreifen. Es ist ratsam, beide Partner zu behandeln.


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