Wissenswertes über Fetischismus
Unterwäsche, Schuhe, Haare, Füße, oder gar eine Kombination verschiedener Fetische… die sexuellen Vorlieben sind schier grenzenlos. Auch bestimmte Körperteile können die sexuelle Erregung stimulieren. Doch wie entsteht der Fetischismus und wo liegt die Grenze zwischen Normalität und Störung?
Wir gehen heute diesen Fragen nach. Lies weiter, wenn du mehr darüber erfahren willst.
Wissenswertes über Fetischismus
Fetischismus ist eine Paraphilie (Störung der Sexualpräferenz), die auf die intensive und wiederkehrende sexuelle Erregung durch ein lebloses Objekt (den Fetisch) beruht. Solange sich jedoch diese Vorliebe im Rahmen der Normalität bewegt, handelt es sich nicht um eine krankhafte Störung.
Wir sprechen im Allgemeinen von Hilfsmitteln oder einfach einer Marotte, mit der die sexuelle Erregung erreicht wird, um Befriedigung und Genuss zu erlangen. Sollte der Fetisch jedoch zur Notwendigkeit werden, um sexuelle Erregung zu erreichen, kann es sich um eine Störung handeln, die zum Problem werden kann, wenn ohne den Fetisch keine sexuelle Beziehung mehr möglich ist.
Der Fetisch sollte die sexuelle Beziehung ergänzen, jedoch nicht Voraussetzung dafür sein.
Ursachen des Fetischismus
Wie bereits erwähnt, erfüllen die meisten Menschen mit Fetischen nicht die Kriterien für eine sexuelle Störung. Tatsächlich müssen die folgenden Bedingungen gegeben sein, damit Fetischismus als ein Problem oder als eine Störung, die angemessene Aufmerksamkeit erfordert, betrachtet werden kann:
- Die Fantasien oder Impulse führen dazu, dass die Person sich unwohl fühlt.
- Es liegt eine funktionelle Beeinträchtigung der betroffenen Person vor.
- Der Fetisch wird zwanghaft und obligatorisch.
- Der Fetischismus hat einen sehr negativen Einfluss auf die Beziehungen der Person.
- Er wird zu einem obsessiven Gedanken.
Von einer Störung spricht man, wenn diese Probleme mindestens sechs Monate lang andauern.
Welche Fetische kommen häufig zur Verwendung?
Wie bereits erwähnt, entsteht Fetischismus in der Regel durch eine klassische Konditionierung, bei der ein bestimmter Gegenstand zur sexuellen Erregung führt. Diese Fetische sind sehr vielfältig und bei jedem anders. Jedes Objekt kommt dafür infrage, doch manche Gegenstände sind besonders beliebt:
- Podophilie (Füße)
- Urolagnie (Urin)
- Retifismus (Schuhe)
- Otophilie (Ohren)
- Misophilie (Unterwäsche)
Schlussfolgerung
Wir haben gesehen, dass Fetischismus normal, aber auch krankhaft sein kann. Wenn zum Beispiel eine Person spezifische Unterwäsche reizvoll findet, ist das ganz normal. Eine Farbe oder bestimmte Ausfertigung kann einen visuellen Reiz darstellen, der die Liebeslust steigert. Es handelt sich in diesem Fall um einen Gegenstand, der das Liebesspiel ergänzt und interessanter macht.
Wenn der Fetisch allerdings zum Zwang wird und Grundvoraussetzung für eine sexuelle Beziehung ist, sprechen wir von einer krankhaften Störung, die zum Problem werden kann. In diesem Fall ist eine entsprechende Behandlung wichtig.
Ein unschuldiger und harmloser Fetisch kann eine Beziehung noch reizvoller machen, wenn du jedoch beobachtest, dass der Fetisch zum Problem wird, ist professionelle Hilfe nötig.
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- José Antonio Mejía Coria, “Sexualidad, fetiche y objeto”, Revista electrónica de psicología Iztacala, 15 (1) 2012.
- George R. Brown, “Trastorno de fetichismo”, Manual MSD, revisado en 2017. https://www.msdmanuals.com/es-es/professional/trastornos-psiqui%C3%A1tricos/sexualidad,-disforia-de-g%C3%A9nero-y-parafilias/trastorno-de-fetichismo
- Freud, Sigmund, “Fetichismo”, International Journal of Pshycoanalysis, Vol. IX, 1928.