Wissenswertes über Elektrolyte und ihre Funktionen

Elektrolyte sind im weiten Sinne Stoffe im menschlichen Körper, die die Fähigkeit haben, eine elektrische Ladung zu leiten. Sie sind grundlegende Elemente für das normale Funktionieren des Körpers.
Wissenswertes über Elektrolyte und ihre Funktionen
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Sportler sind wahrscheinlich am besten mit dem Thema Elektrolyte vertraut, denn sie sind für den Flüssigkeitshaushalt von großer Bedeutung. Auch in der Werbung werden immer wieder Hydrolyt-reiche Getränke vorgestellt, die insbesondere für sportliche Aktivitäten empfohlen werden.

Elektrolyte sind mineralische Substanzen, die im Blut und auch in anderen Körperflüssigkeiten, zum Beispiel im Inneren von Zellen, vorkommen. Ihre Besonderheit ist ihre Fähigkeit, elektrische Ladungen zu transportieren. Das bedeutet, dass sich der Elektrolyt in Wasser auflösen und Strom leiten kann.

Dies ist für den Organismus grundlegend. Ein unausgeglichener Hydrolythaushalt könnte sogar tödlich sein. Diese Substanzen stehen in Zusammenhang mit dem Wasserkreislauf im Körper, dem pH-Wert des Blutes (Säuregehalt) und der Aktivität der Muskeln.

Die wichtigsten Elektrolyte im menschlichen Körper sind Natrium, Chlor, Kalzium, Phosphor, Magnesium und Kalium. Für jeden dieser Stoffe gibt es bestimmte Blutkonzentrationen, die als normal angesehen werden. Zum Beispiel:

  • Für Kalium reichen die Normalwerte von 3,5-5,3 mEq/L.
  • Natrium hat normale Werte zwischen 136-145 mEq/L.
  • Chlor gilt als normal zwischen 97-107 mEq/L.

Ursachen eines Ungleichgewichts der Elektrolyte

Der schwankende Elektrolythaushalt kann durch hormonelle Veränderungen, Organerkrankungen der Niere oder Leber oder durch die Einnahme von Medikamenten aus dem Gleichgewicht geraten. Zu den häufigsten Ursachen eines Elektrolyt-Ungleichgewichts zählen:

  • Dehydrierung: Bei einem unausgeglichenen Wasserhaushalt oder der Austrocknung des Körpers kommt es auch zum Verlust von Elektrolyten. Dies ist beispielsweise bei hohem Fieber oder Gastroenteritis mit Erbrechen und Durchfall der Fall.
  • Malabsorptionssyndrom: Manche Krankheiten beeinträchtigen die Aufnahme von Nährstoffen im Darm. Dadurch kann es auch zu einem Elektrolytmangel kommen.
  • Hormonelle Erkrankungen: Diabetes oder Schilddrüsenunterfunktion sind Beispiele für hormonelle Probleme, die das Gleichgewicht der inneren Organismen stören.
  • Chemotherapie: Krebspatienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, sind sehr anfällig für ein Elektrolytungleichgewicht. Die behandelnden Ärzte berücksichtigen diese Gefahr, um falls notwendig den gesunden Elektrolythaushalt wieder herzustellen.
  • Medikamente: Neben der Chemotherapie gibt es auch andere relativ häufig verwendete Medikamente, die den Verlust von Mineralstoffen verursachen, zum Beispiel Diuretika und bestimmte Steroide.
  • Nierenerkrankungen: Zu den Aufgaben der Niere gehört die Harnproduktion zur Ausleitung von Reststoffen. Wenn dieses Organ jedoch versagt, kann es zum Verlust von Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphor und Magnesium kommen.
Elektrolyte

Ausreichend Flüssigkeit ist entscheidend für die Aufrechterhaltung des Elektrolythaushalts des Körpers. Verschiedene Krankheiten und Medikamente können jedoch ein Ungleichgewicht verursachen.

Mehr zum Thema: Gastroenteritis: Symptome und Prävention

Die häufigsten Ursachen für ein Ungleichgewicht

Es gibt Elektrolyt-Störungen, die häufiger als andere sind. Einige sind vorübergehend und neigen zu einer automatischen Korrektur, während andere einen externen Eingriff erfordern, um zu normalen Werten zurückzukehren.

Die meisten dieser Ungleichgewichte sind zwar nicht gefährlich, aber es gibt auch komplizierte Fälle. Die Folgen können langfristig ernst sein.

Bei Kalzium können wir zum Beispiel eine Hypokalzämie (geringerer Anteil im Blut) oder eine Hyperkalzämie (zu großer Anteil im Blut) haben. Für Frauen ist die Hypokalzämie ein Risikofaktor, der ab der Menopause die Gefahr für Osteoporose erhöht. Im anderen Extrem kann eine Hyperkalzämie zu Nierensteinen führen.

Ein unausgeglichener Natriumhaushalt beeinträchtigt die neurale Funktion. Hyponatriämie (zu niedrige Natriumwerte) und Hypernatriämie (zu hohe Natriumwerte im Blut) führen zu Reizbarkeit und Desorientierung. In extremen Fällen kann es zu Krämpfen kommen.

Die meisten Notfälle können sich auf einen unausgeglichenen Kaliumhaushalt zurückführen lassen. Die Herzmuskelzellen benötigen bestimmte Kaliumwerte, damit das Herz richtig schlagen kann. Ein Kaliummangel im Blut ist ein Auslöser für Herzrhythmusstörungen mit dem damit verbundenen Risiko.

Bei einem Kaliumüberschuss im Blut empfehlen wir, einen Spezialisten aufzusuchen, um Nierenprobleme frühzeitig zu erkennen. Ein Nierenversagen kann sich zunächst durch eine Hyperkaliämie (erhöhte Kaliumblutwerte) äußern.

Elektrolyte

Bei Patienten mit niedrigen Kaliumwerten können Herzrhythmusstörungen auftreten. Sie sind auch anderen kardiovaskulären Gesundheitsrisiken ausgesetzt.

Was du wissen musst: Nierenprobleme: 6 Warnsignale des Körpers

Wo sind Elektrolyte enthalten?

Wir sollten wissen, woher wir unsere Elektrolyte in unserer Ernährung bekommen. Nicht nur, um sie bei Bedarf wieder aufzufüllen, sondern auch, um eine abwechslungsreiche Ernährung, die sich an die täglichen Bedürfnisse anpasst, zu gewährleisten.

Zusätzlich zu spezifischen Getränken, die beim Sport besonders wichtig sind, enthalten auch folgende Lebensmittel Elektrolyte:

  • Kalzium kommt vor allem in Fisch, insbesondere in Sardinen, Spinat und Mandeln vor.
  • Phosphor ist auch in Mandeln enthalten, ebenso wie in Nüssen. Mageres Fleisch und Eier sind zuverlässige Quellen dieser Elektrolyte, ebenso wie Milchprodukte (z. B. Käse und Joghurt).
  • Natrium: Rüben, Sellerie, Oliven und Tomaten.
  • Magnesium: grünes Gemüse, Fisch und Nüsse. Auch in Schokolade ist viel Magnesium enthalten.
  • Kalium findest du in ausreichender Menge in grünem Gemüse und in vielen Früchten wie Bananen und Zitrusfrüchten.

Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.


  • DuBose TD. Disorders of acid-base balance. In: Skorecki K, Chertow GM, Marsden PA, Taal MW, Yu ASL, eds. Brenner and Rector’s The Kidney. 10th ed. Philadelphia, PA: Elsevier; 2016:chap 17.
  • Ayus, Juan Carlos, C. Caramelo, and A. Tejedor. “Agua, electrolitos y equilibrio ácido-base.” Med. Panamericana (2007).
  • del Rosal Rabes, T., et al. “Alimentación parenteral, líquidos y electrolitos.” Protocolos de Neonatología.[aut. libro] AEP. Protocolos Diagnóstico Terapeúticos de la AEP: Neonatología (2008): 101-110.

Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.