Wie wirkt sich blaues Licht auf die Gesundheit der Augen aus?

In unserem heutigen Artikel erklären wir, was Blaulicht ist, warum es den Augen schaden kann und welche präventiven Maßnahmen zu empfehlen sind.
Wie wirkt sich blaues Licht auf die Gesundheit der Augen aus?

Geschrieben von Babel

Letzte Aktualisierung: 04. März 2022

Bildschirmgeräte produzieren blaues Licht, das verschiedene Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. In unserem heutigen Artikel erklären wir, was Blaulicht ist, warum es den Augen schaden kann und welche präventiven Maßnahmen zu empfehlen sind.

Was ist blaues Licht?

Die Bildschirme moderner Geräte wie Handys, Flachbildfernseher, Computer und Tablets verwenden in der Regel Leuchtdioden (LED) zur Hintergrundbeleuchtung. Durch die Mischung von gelbem und blauem Licht erzeugen diese weißes Licht, um die Farbkontraste zu verbessern.

Blaues Licht, das auch als hochenergetisches sichtbares Licht (kurz HEV) bezeichnet wird, liegt im sichtbaren Bereich des elektromagnetischen Spektrums. Die Wellenlänge liegt zwischen 380 und 500 nm, das bedeutet, dass das blaue Licht rund ein Drittel des sichtbaren Lichtbereichs ausmacht. Es handelt sich um jenen Bereich, der die kürzesten Wellenlängen hat, jedoch am meisten Energie liefert.

Die wichtigste Quelle von Blaulicht ist die Sonne: Wir sind tagsüber im Freien also praktisch ständig blauem Licht ausgesetzt. Zwar strahlen Bildschirmgeräte weniger blaues Licht aus als die Sonne, doch viele nutzen die Displays sehr intensiv und in unmittelbarer Nähe des Gesichtes und der Augen.

Die Augen sind vor Blaulicht kaum geschützt, es durchdringt praktisch ungefiltert durch die Hornhaut und die Linse und gelangt bis zur Netzhaut. Durch unser verändertes Sehverhalten sind wir also blauem Licht länger und stärker ausgesetzt, was unangenehme Folgen haben kann.

blaues Licht von Handys schadet den Augen

Welche Auswirkungen hat blaues Licht?

Blaues Licht ermüdet im Allgemeinen die Augen, denn es lässt sich nicht so einfach fokussieren wie das Licht auf anderen sichtbaren Wellenlängen. Viele wissen aus eigener Erfahrung, dass lange Zeit vor dem Bildschirm zu trockenen Augen, verschwommener Sicht oder auch zu Kopfschmerzen führen kann.

Wir betrachten jedoch zwei weitere häufige Probleme etwas genauer:

Schlafprobleme durch blaues Licht

Du hast dir zur Gewohnheit gemacht, vor dem Schlafen noch kurz zu surfen und Nachrichten in deinen Netzwerken abzurufen? Wir erklären dir, warum du dein Handy und andere Bildschirmgeräte aus deinem Schlafzimmer verbannen solltest.

Blaulicht wirkt sich negativ auf deine innere Uhr aus, da es die Produktion von Melatonin hemmt. Dieses Hormon reguliert den Wach-Schlaf-Rhythmus und signalisiert dir bei Dunkelheit, dass es an der Zeit ist, die ungestörte Nachtruhe zu genießen.

Die bisher durchgeführten Studien konnten jedoch nicht zuverlässig unterscheiden, ob das blaue Licht im Speziellen oder die Helligkeit des Displays im Allgemeinen zu Schlafstörungen führt. Weitere Forschungen sind auf diesem Gebiet nötig, um dies zu klären, denn auch rotes und gelbes Licht hemmt die Produktion von Melatonin.

Ein entspannendes Buch ist vor dem Schlafen auf jeden Fall gesünder als Bildschirmgeräte.

blaues Licht schadet Netzhaut

Noch ein interessanter Artikel: Augenmelanom: Symptome und Ursachen

Schädigung der Netzhaut

Blaulicht, das auf die Netzhaut trifft, verursacht oxidativen Stress, der sich wiederum negativ auf die Sehsinneszellen auswirkt. Außerdem sammelt sich dadurch im Laufe der Jahre das Stoffwechselprodukt Lipofuszin in der Netzhaut an, was das Absterben der lichtempfindlichen Zellen zusätzlich beschleunigt.

Da Blaulicht bis zu den lichtempfindlichen Zellen der Netzhaut vordringt, erhöht es bei übermäßiger Exposition auch das Risiko für Makuladegeneration (AMD). Es kann also zu einem dauerhaften Verlust der Sehkraft bis zur Erblindung kommen.

Besonders belastend für die Augen und folglich schädlich ist die häufige Nutzung von Bildschirmgeräten im Sonnenlicht.

Da die übermäßige Exposition ein neues Phänomen ist, sind jedoch weitere Studien nötig, um die Blaulichtbelastung durch Bildschirmgeräte und ihre Langzeitfolgen genauer zu erforschen.

Wie kann ich meine Augen schützen?

  • Die richtigen Lichtverhältnisse sind essenziell: Am besten eignet sich indirektes Licht. Zudem solltest du einen entspiegelten Bildschirm nutzen, um Reflexionen zu vermeiden.
  • Berücksichtige zusätzlich die richtigen Bildschirmeinstellungen wie Helligkeit, Kontrast und Farbtemperatur, um deine Augen zu schonen.
  • Besonders hilfreich ist ein Blaulichtfilter: Wir empfehlen dir eine Brille mit Blaulichtfilter, die dich im Alltag vor schädlichem HEV-Licht schützt, ganz egal, welchen Bildschirm du gerade nutzt und ob du gerade im Büro, unterwegs oder zu Hause bist. Du kannst auch ohne Sehschwäche von einer Brille mit Blaulichtfilter profitieren, wenn du häufig digitalem Sehstress ausgesetzt bist. Damit entlastest du deine Augen und schützt sie vor möglichen Sehschäden.

Abschließend möchten wir noch erwähnen, dass Blaulicht nicht nur negative Seiten hat. Es ist sogar in einem gewissen Maß für die Gesundheit wichtig, da es verschiedene kognitive Funktionen wie das Gedächtnis unterstützt und einen wichtigen Beitrag leistet, um den zirkadianen Rhythmus zu regulieren. Das blaue Licht am Tag sorgt also für einen gesunden Wach-Schlaf-Rhythmus, hält dich jedoch in der Nacht wach.

Das blaue Licht hat eine natürliche Funktion, ein Übermaß durch künstliches Bildschirmlicht kann jedoch die Sehfähigkeit durch die permanente Schädigung der Augen reduzieren. Wir legen dir deshalb ans Herz, die vorsorgenden Maßnahmen möglichst konstant einzuhalten.


Dieser Text dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht die Beratung durch einen Fachmann. Bei Zweifeln konsultieren Sie Ihren Spezialisten.