Wie wird Lyme-Borreliose behandelt?

Die Lymekrankheit führt anfangs nur zu einem Erythem. Doch wenn sie nicht richtig behandelt wird, können ernste Komplikationen entstehen. Erfahre heute mehr über dieses Thema. 
Wie wird Lyme-Borreliose behandelt?
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Die Behandlung der Lyme-Borreliose ist grundlegend, um Komplikationen zu vermeiden, und gleichzeitig ein wichtiger Fortschritt, denn diese Krankheit wurde erst 1975 anerkannt. Es handelt sich um eine Infektion mit dem Bakterium Borrelia burgdorferi oder verwandten Borrelien, die durch Zecken übertragen werden.

Eine Infektion mit der Lymekrankheit entsteht also nur dann, wenn ein Kontakt zu diesen Gliederfüßern vorliegt. Die Gefahr ist deshalb in Gegenden mit vielen Feldern und Wäldern größer. Allerdings sind nicht alle Zecken mit diesen Bakterien infiziert.

Sollte es jedoch zur Ansteckung kommen, können ernste neurologische Komplikationen folgen, wenn nicht eine schnelle Behandlung erfolgt. Die Arzneimittel, die in diesem Fall zum Einsatz kommen, variieren je nach Alter und Krankheitsverlauf. Erfahre heute mehr über diese Krankheit und die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten.

Lyme-Borreliose: Was ist das?

Bevor wir über die Behandlungsmöglichkeiten sprechen, erklären wir kurz die wichtigsten Daten über diese Krankheit. Wie bereits erwähnt, handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die durch Zecken übertragen wird.

Nach dem Zeckenbiss entsteht eine typische Hautrötung rund um die betroffene Stelle. Sie ist scharf abgegrenzt und erreicht einen Durchmesser von mindestens fünf Zentimetern. Man spricht auch von Wanderröte (Erythema migrans). Diese Rötung verursacht keinen Juckreiz.

Viele Patienten fühlen sich zudem unwohl, haben Fieber und Kopfschmerzen. Das Problem bei dieser Krankheit ist, dass es sogar noch Jahre später zu Komplikationen kommen kann, auch wenn die klinischen Manifestationen schon lange gelöst sind.

Lyme-Borreliose
Um den Einstich formt sich eine kreisrunde Rötung, die mit der Zeit wieder verschwindet. Allerdings kann es noch Monate oder Jahre nach der Infektion zu Komplikationen kommen.

Lyme-Borreliose: Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der Lymekrankheit muss schnell erfolgen, um die erwähnten Komplikationen verhindern zu können. Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, kommen Antibiotika zum Einsatz.

Die Therapie und auch das Resultat hängt vom Schweregrad der Krankheit ab und auch davon, wie schnell die Diagnose erfolgt. Ein Artikel der Acta de Medicina Colombiana bestätigt, dass die Behandlung im fortgeschrittenen Stadium weitaus schwieriger ist als im Anfangsstadium, was sich auch auf das Ergebnis auswirkt.

Behandlung der Lymekrankheit im Frühstadium

Einer Studie, die in der Fachzeitschrift Medicina de Familia veröffentlicht wurde, ist jedoch zu entnehmen, dass dieser Arzneistoff nicht immer zur Anwendung kommen kann. So ist er zum Beispiel für Kinder und schwangere Frauen nicht verwendbar. Bei Kindern unter 9 Jahren empfiehlt sich ein anderes Antibiotikum, zum Beispiel Penicillin.
Schwangere oder stillende Frauen werden meist mit Amoxylin oder Cefuroxim behandelt. Neuere Veröffentlichungen weisen darauf hin, dass die Behandlung der Lymekrankheit in weniger als 21 Tagen wirkt.
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Behandlung in späten Phasen oder ernsten Fällen

Wenn die Diagnose erst spät gestellt wird und die Verletzungen bereits fortgeschritten sind, kommen andere Arzneimittel zur Anwendung. Meist verschreiben Ärzte in diesem Fall Doxycyclin. Dieser Arzneistoff muss allerdings intravenös gespritzt werden oder länger zur Anwendung kommen, da die Körpergewebe bereits infiziert sind und sich die Bakterie repliziert.

Dies ist auch der Fall, wenn es zu Komplikationen kommt, insbesondere im Zentralnervensystem. Wie bereits zuvor erwähnt, kann es zur halbseitigen Gesichtslähmung oder zu Meningitis (Hirnhautentzündung) kommen. Auch dann sind intravenös verabreichte Antibiotika nötig.

Die am meisten verwendeten Medikamente sind in diesem Fall Cephalosporine. Die Prognose ist gut, doch trotzdem muss die Behandlung schnellstmöglich erfolgen. Die Symptome können anhalten, auch wenn die Therapie erfolgreich verläuft.

Lyme-Borreliose durch Zecken
Die Gefähr für die Übertragung der Lymekrankheit durch Zecken ist im Sommer in ländlichen Regionen besonders groß.

Kurz zusammengefasst: Frühzeitige Behandlung, um Komplikationen zu verhindern

Die Behandlung von Lyme-Borreliose muss schnellstmöglich erfolgen, da ansonsten das Risiko für neurologische oder artikuläre Komplikationen groß ist. Zur Behandlung kommen Antibiotika zur Anwendung.

Wenn die Infektion frühzeitig diagnostiziert wird und die Manifestationen leicht sind, verabreicht der behandelnde Arzt in den meisten Fällen orales Doxycyclin. Allerdings ist für Kinder und schwangere Frauen Penicillin (zum Beispiel Amoxicillin) besser. Bei einer späten Diagnose ist die intravenöse Verabreichung von Antibiotika erforderlich.

Am wichtigsten ist wie immer die Prävention, damit es gar nicht erst zu einer Ansteckung kommt. Du solltest im Rahmen des Möglichen Gebiete mit Zecken vermeiden oder dich entsprechend schützen. Einfache Vorsorgemaßnahmen können das Risiko einer Infektion reduzieren.


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