Welche Symptome treten bei Alexithymie auf?
Die Symptome der Alexithymie beruhen auf der Schwierigkeit, die manche Menschen haben, ihre eigenen Emotionen zu identifizieren und sie verbal auszudrücken. Der Begriff wurde erstmals im Jahr 1973 von Peter Sifneos, einem Professor für Psychiatrie, geprägt. Er tat dies, nachdem er diese Beeinträchtigung bei einigen seiner Patienten in der psychiatrischen Klinik des Massachusetts General Hospital beobachtet hatte.
Die spanische Gesellschaft für Neurologie schätzt, dass 10% der Weltbevölkerung an dieser Störung leidet. Dennoch ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass nicht alle Menschen in gleichem Ausmaß von Alexithymie betroffen sind.
Arten von Alexithymie
Patienten mit Symptomen von Alexithymie können diese aus unterschiedlichen Gründen haben. Diese Ursachen bestimmen, an welcher Art dieser Störung sie leiden; entweder primär oder sekundär:
- Primär. In diesen Fällen liegt ein neurologisches Defizit vor, das die Kommunikation zwischen dem limbischen System und den Neokortex oder zwischen den Gehirnhälften beeinträchtigt. Dies kann auf erbliche Ursachen oder auf das Bestehen einer neurologischen Erkrankung zurückzuführen sein.
- Sekundär. Demgegenüber ist sekundäre Alexithymie das Resultat einer emotionalen Störung. Die Ursache hierfür kann ein wiederholter Mangel an Zuneigung während der Kindheit sein. Darüber hinaus kann sich diese Form bei Erwachsenen ausbilden, die traumatischen Situationen ausgesetzt waren.
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Wer kann an Alexithymie leiden?
Professor Sifneos identifizierte diese Symptome ursprünglich bei Patienten, die an psychosomatischen Störungen litten. Dennoch wurden diese im Laufe der Jahre auch mit anderen Erkrankungen in Zusammenhang gebracht, wie beispielsweise Drogen- oder Medikamentenabhängigkeit und antisozialen Persönlichkeitsstörungen.
Darüber hinaus gibt es auch verschiedene körperliche Erkrankungen, die mit den Symptomen von Alexithymie in Verbindung gebracht werden. Darunter unter anderem Multiple Sklerose, Parkinson-Erkrankung, Kopfverletzungen, Schlaganfälle und Gehirntumoren. Außerdem können aber auch verschiedene Störungen wie Essstörungen, Autismus-Spektrum-Störung und posttraumatische Belastungsstörungen dafür verantwortlich sein.
Die Hauptsymptome von Alexithymie
Laut Pedinielli (1992) gibt es vier grundlegende Symptome von Alexithymie:
- Die Unfähigkeit, Emotionen oder Gefühle verbal auszudrücken.
- Ein mangelndes oder beschränktes Vorstellungsvermögen.
- Die Neigung, zu handeln, um Konflikte zu vermeiden und zu lösen.
- Ein hohes Maß an Gedanken, die sich auf bestimmte Sorgen beziehen.
Pedinielli führt diese Charakteristika auf Probleme der Betroffenen mit der symbolischen Funktion oder ihrer Unfähigkeit, ihre unbewussten Dimensionen auszudrücken, zurück. Daher drücken diese Menschen ihren emotionalen Zustand häufig durch Somatisierung aus.
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Weitere Symptome von Alexithymie
Unabhängig davon, ob der Alexithymie somatische oder neurologische Ursachen zugrunde liegen, zeigen Menschen, die darunter leiden, auch noch eine ganze Reihe weiterer Merkmale, die unterschiedlich stark ausgeprägt sein können:
- Mangel an emotionalem Einfühlungsvermögen: Menschen mit Alexithymie finden es extrem schwer, sich in die Situation anderer Menschen hineinzuversetzen. Da sie ihre eigenen Emotionen nicht erkennen und verstehen können, ist es ungleich schwieriger für sie, die Emotionen anderer Menschen zu verstehen.
- Limitierte verbale Kommunikationsfähigkeit: Im Allgemeinen handelt es sich um Menschen, die nur wenig sprechen. Darüber hinaus neigen sie dazu, im Umgang mit anderen Menschen ernsthaft und zurückhaltend zu sein.
- Wenig ausgeprägte nonverbale Kommunikation: In Bezug auf die Kommunikation sind sie sehr rigide. Sie sind nicht sehr ausdrucksstark und zeigen nur wenig körperliche Bewegungen.
- Übermäßige Rationalität: Da ihre emotionale Welt sehr limitiert ist, neigen sie zu sehr rationalem und pragmatischem Handeln und Verhalten.
- Mangelnde Fähigkeit zur Introspektion: Darüber hinaus handelt es sich um Menschen, die nicht analysieren, was sie fühlen, denn sie können sich mit ihren Emotionen weder identifizieren noch sie beschreiben. Daher fällt es ihnen wesentlich einfacher, sich auf äußere Aspekte zu konzentrieren.
- Probleme in der Pflege affektiver Bindungen: Menschen mit Alexithymie zeigen ein sehr geringes Maß an Zuneigung und haben große Probleme damit, diese anderen gegenüber auszudrücken. Daher sind ihre Beziehungen normalerweise nicht erfüllend und sie neigen zu sozialer Isolation.
Gibt es eine Behandlung, um die Symptome zu lindern?
Menschen mit Alexithymie beginnen nur sehr selten freiwillig eine Therapie. Wenn sie dies tun, erfolgt dies in der Regel auf Drängen ihnen sehr nahestehender Menschen. Denn diese sind sich der Kommunikationsschwierigkeiten der Betroffenen besonders stark bewusst.
Diese Patienten können auf verschiedene Weise von einer Therapie profitieren. Beispielsweise hat die individuelle Therapie, die auf der kognitiven Entwicklung emotionalen Bewusstseins basiert (Lane & Schwartz, 1987), gute Ergebnisse geliefert.
Darüber hinaus eignet sich auch eine Gruppentherapie für die Arbeit an den hauptsächlichen Symptomen. Allerdings scheint die Kombination von individueller und Gruppentherapie die wirksamste Methode zu sein, um diese Störung zu behandeln.
Abschließende Gedanken
Obwohl Menschen mit Symptomen von Alexithymie so wirken könnten, als hätten sie keine Gefühle, ist dies überhaupt nicht der Fall. Denn auch sie empfinden Angst, Freude, Traurigkeit und alle anderen grundlegenden und sekundären Emotionen. Allerdings unterscheidet sich die Art, wie sie diese Emotionen erleben, von denen der meisten anderen Menschen. Und das kann zu Konflikten in der Kommunikation führen.
Aus diesem Grund ist eine Psychotherapie empfehlenswert und notwendig. Sie werden vermutlich niemals Emotionen so erleben können, wie andere Menschen, die nicht an dieser Störung leiden. Dennoch wird der therapeutische Ansatz sicherlich von großem Vorteil für die Betroffenen sein. Letztendlich kann er dazu beitragen, ihre Lebensqualität und ihre Beziehungen maßgeblich zu verbessern.
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