Was sind die Unterschiede zwischen Glukose und Fruktose?

Einfachzucker können einen negativen Einfluss auf die Körperzusammensetzung und den Stoffwechsel von Menschen haben, die viel sitzen.
Was sind die Unterschiede zwischen Glukose und Fruktose?
Daniel Baldó Vela

Geprüft und freigegeben von dem Krankenpfleger Daniel Baldó Vela.

Geschrieben von Daniel Baldó Vela

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Kennst du die Unterschiede zwischen Glukose und Fruktose? Weißt du, was besser für dich ist?

Beides sind Isomere, das heißt, sie haben die gleiche chemische Formel, aber ihre molekulare Struktur ist verschieden. Daher unterscheiden sich ihre Stoffwechselwege und infolgedessen auch ihre Auswirkungen auf den Körper.

Glukose

Glukose ist, wie auch Fruktose, ein Monosaccharid. Sie hat einen hohen glykämischen Index und ist daher eine Substanz, die den Blutzucker ansteigen lässt, sobald sie vom Körper aufgenommen wurde. Angesichts dessen ist sie nicht besonders gesundheitsfördernd, wie in einem Artikel in der Zeitschrift Cell Metabolism beschrieben.

Glukose ist der Stoff, der den Blutzucker am stärksten ansteigen lässt.

Sie ist in vielen Lebensmitteln in Form von Glukose oder Stärke (Bindung von Glukosemolekülen) enthalten. Als Süßungsmittel für zu Hause ist sie allerdings nur schwer in einer anderen Form als Haushaltszucker zu finden. Doch es gibt sie auch in Form von Traubenzucker.

Fruktose

Fruktose ist der Zucker mit der größten Süßkraft. Paradoxerweise ist seine Fähigkeit, den Blutzucker zu erhöhen, viel geringer als die von Glukose. Tatsächlich wird sein glykämischer Index als niedrig eingestuft.

Im Gegensatz zu Glukose ist Fruktose leicht für den Heimgebrauch zu bekommen. Außerdem ist sie in der Lebensmittelindustrie ein beliebtes Süßungsmittel, da sie günstig ist und einen extrem süßen Geschmack hat.

Man begann 1960, sie aufgrund ihres geringen Preises und niedrigen glykämischen Indexes als Süßungsmittel zu verwenden.

In natürlichen Lebensmitteln finden wir sie vor allem in Früchten. Die Schäden, die wir gleich erwähnen werden, sind jedoch nicht auf den einfachen Verzehr von Obst zurückzuführen. Das liegt daran, dass Fruktose darin nur in geringer Menge vorkommt und der Reichtum an Ballaststoffen ihre Aufnahme reduziert und verzögert.

Die Unterschiede zwischen Glukose und Fruktose in Bezug auf das Herz und den Stoffwechsel

Glukose und Fruktose
Die Stoffwechselwege von Fruktose und Glukose wichen aufgrund ihrer strukturellen Unterschiede voneinander ab.

Die strukturellen Unterschiede zwischen Glukose und Fruktose bewirken, dass sich ihre Stoffwechselwege voneinander unterscheiden und somit auch ihre Auswirkungen auf den Körper voneinander abweichen.

Der Energieträger des Körpers

Glukose erreicht alle Zellen im Körper durch spezifische Transporter (vor allem GLUT2, GLUT3 und GLUT4). Das bedeutet, dass alle Zellen Glukose als Hauptenergieträger nutzen.

Fruktose hingegen nutzt GLUT5-Transporter und kann nur Leberglykogen und Fettsäuren bilden. Das heißt, sie wird nur von Hepatozyten und Adipozyten aufgenommen. Daraus resultiert eine geringere Verwendungsmöglichkeit und eine größere Tendenz, Körperfett anzusammeln.

Fruktose, Glukose und Adiponektin

Adiponektin ist ein Protein, das hauptsächlich von Adipozyten und Kardiomyozyten ausgeschüttet wird. Sein Gehalt steht im umgekehrten Verhältnis zum Körperfettanteil und ist bei Adipositas und Diabetes mellitus reduziert.

Außerdem spielt es eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Energiestoffwechsels, da es

  • die Oxidation von Fettsäuren begünstigt,
  • die Plasmatriglyzeride reduziert
  • und die Empfindlichkeit gegenüber Insulin erhöht.

Im Grunde weiß jeder, dass Glukose besser als Fruktose in der Lage ist, die Freisetzung von Adiponektin anzuregen und die mit der Erhöhung des Adiponektins verbundenen Vorteile zu erzielen.

Glukose und Fruktose
Glukose bewirkt eine größere Freisetzung von Adiponektin.

Stoffwechselregulierung

Der Stoffwechselweg von Fruktose ist weniger stark reguliert als der von Glukose. Zum Beispiel ist Fruktose nicht auf Natrium angewiesen, um in die Zellen zu gelangen. Daher wandert die gesamte Fruktose aus dem Darm zur Metabolisierung in die Leber.

Außerdem kann Fruktose nicht in Form von Muskelglykogen angesammelt oder von anderen Zellen als Adipozyten und Hepatozyten genutzt werden. Dies führt, zusammen mit dem leichten Eintritt in das Zellinnere, zu einer schnellen Aktivierung der Lipogenese (Bildung von Körperfett).

Fettsäuren

Fruktose reduziert die Fettsäureoxidation und erhöht die Lipidsynthese in der Leber. Daher wird ihr übermäßiger Verzehr mit einer Überlastung der Leber und Fettleber in Verbindung gebracht.

Wenn wir bedenken, dass die meisten verarbeiteten Lebensmittel sie enthalten und dass wir in der heutigen Gesellschaft dazu neigen, viele verarbeitete Lebensmittel zu essen, ist es eigentlich offensichtlich, dass ein übermäßiger Konsum recht einfach zu erreichen ist. Das Übermaß scheint sogar noch einfacher, wenn wir bedenken, dass viele Menschen es aufgrund seines niedrigen glykämischen Indexes als Süßungsmittel verwenden.

Der Einfluss von Glukose und Fruktose auf die Entspannung der Aortenarterie

Akther, Alegret, Laguna, Roglans, Roshanak, Sangüesa & Shaligram (2017) untersuchten die Auswirkungen von Glukose- und Fruktosekonsum auf eine Gruppe von Ratten, die einem Stickstoffoxid-Donator ausgesetzt waren und fanden heraus, dass die Aortenarterie bei Ratten, die Fruktose erhielten, weniger entspannen konnte.

Dies führt zu einer schlechteren Leistungsfähigkeit des Herz-Kreislauf-Systems und einer geringeren Reaktion auf die am häufigsten eingesetzte medikamentöse Behandlung (Nitroglycerin) bei ischämischen Herzerkrankungen (Behinderung des Blutflusses zum Herzmuskel).

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Fruktose führt zu einer schlechteren metabolischen und kardiovaskulären Verfassung

Aus all dem lässt sich ableiten, dass, obwohl der Konsum von Glukose den Appetit steigert, Fruktose laut Studien wahrscheinlich das Kohlenhydrat mit dem höchsten Adipositasfaktor ist. In der Tat wird ihr Konsum mit dem bereits bekannten “metabolischen Syndrom” in Verbindung gebracht.

Außerdem soll der Konsum von Fruktose mit einer Insulinresistenz, einem schlechteren Lipidprofil und einer unzureichenden kardiovaskulären Reaktion in Zusammenhang stehen.

Glukose und Fruktose und Auswirkung auf das Gewicht
Das metabolische Syndrom ist gekennzeichnet durch überschüssiges Bauchfett, Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Hypertriglyceridämie und niedriges HDL (gutes Cholesterin).

Praktische Überlegungen anhand der Unterschiede von Glukose und Fruktose

Wir kennen nun die Unterschiede zwischen Glukose und Fruktose und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit, aber was bedeuten diese Informationen im Alltag?

Was mache ich mit Fruktose?

Wie wir bereits gesehen haben, kann ihr Verzehr trotz ihres niedrigen glykämischen Indexes unzählige negative Auswirkungen haben, die in Übergewicht, Diabetes, Leberleiden und allem, was damit einhergeht, enden können.

Vor diesem Hintergrund müssen wir berücksichtigen, dass die meisten verarbeiteten Lebensmittel Fruktose enthalten. Jetzt hast du also einen Grund mehr, auf den Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln zu verzichten!

Wann sollte man Glukose konsumieren?

Einer der Hauptunterschiede zwischen Glukose und Fruktose ist ihre Fähigkeit, den Blutzucker zu erhöhen. Daher sollten wir uns dafür entscheiden, Glukose zu konsumieren, wenn wir einen schnellen Energieschub brauchen. Das wäre zum Beispiel während oder am Ende einer intensiven körperlichen Betätigung.

Wenn der Energiebedarf sehr hoch ist (mehr als 2,5 bis 3 Stunden intensive körperliche Aktivität), empfehlen wir kombinierte Kohlenhydrate mit einem hohen glykämischen Index zu wählen.

Das kann Honig, Haushaltszucker oder die gemeinsame Verwendung von Glukose und Fruktose sein. Auf diese Weise werden alle Transporter, die den Zucker in deine Zellen befördern, gesättigt und somit dein Energiebedarf gedeckt.

Eine Alternative mit niedrigem glykämischen Index

In allen anderen Situationen sollten wir versuchen, Glukose zu vermeiden. Ebenso sollten wir nicht auf Fruktose zurückgreifen, da sie trotz ihres niedrigen glykämischen Index eine sehr negative Auswirkung auf das Herz und den Stoffwechsel hat. Auch die Verwendung von hitzebeeinflussten Süßungsmitteln ist keine gute Alternative.

Weder Glukose, Fruktose noch hitzebeeinflusste Süßstoffe sind gute Alternativen für Menschen, die übergewichtig sind oder an Diabetes mellitus leiden.

Ärzte raten von Glukose und Fruktose ab.

Wenn wir keinen intensiven Sport treiben, ist Glukose mit einem niedrigen glykämischen Index ideal. Doch den gibt es leider nicht. Die beste Alternative ist daher Kokosblütenzucker.


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  • Samuel VT., Shulman GI., Nonalcoholic fatty liver disease as a Nexus of metabolic and hepatic diseases. Cell Metab, 2018. 27: 22-41.
  • Al Zubaidi A., Heldmann M., Mertins A., Brabant G., et al., Impact of hunger, satiety, and oral glucose on the association between insulin and resting state human brain activity. Front Hum Neurosci, 2019.

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