Was kann ich tun, wenn mein Baby die Brust verweigert?

Was passiert, wenn dein Baby die Brust verweigert? Welche Lösung lässt sich finden? In diesem Artikel erfährst du die Ursachen und verschiedene mögliche Lösungen.
Was kann ich tun, wenn mein Baby die Brust verweigert?

Geschrieben von Raquel Lemos Rodríguez

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Stillen ist für jedes Neugeborene sehr wichtig. Muttermilch ist eine einzigartige Nahrung, die speziell auf die Ernährung des Kindes zugeschnitten ist. Was aber, wenn dein Baby die Brust verweigert?

Dies ist etwas, das dir passieren kann, und du solltest dich deswegen nicht schlecht fühlen. Es gibt ein paar Dinge, die du wissen musst, um der Situation ein Ende zu setzen.

Aber warum ist Stillen so wichtig? Laut der Spanischen Vereinigung für Pädiatrie (AEPED) bietet es viele Vorteile. Dazu gehören das emotionale Wohlbefinden, ein vermindertes Risiko für Brust- und Eierstockkrebs und die Erholung nach der Entbindung.

Wenn ein Baby die Brust verweigert, werden all diese Vorteile zunichtegemacht, und für die Mutter ist dies einfach nur ernüchternd. Nicht zu wissen, was vor sich geht, ist nicht gerade hilfreich. Lass uns also versuchen, Licht ins Dunkel zu bringen.

Was ist eine Stillkrise oder ein Stillstreik?

Der Zustand, wenn das Baby die Brust verweigert, wird als Stillkrise oder Stillstreik bezeichnet. Diese Begriffe werden aber nur dann verwendet, wenn es sich um eine längere Zeitspanne handelt.

Egal, wie sehr du deinem Baby das Stillen anbietest und obwohl es hungrig ist, es lehnt trotzdem ab. Wir wissen, dass es frustrierend ist, aber auch, dass es einen Grund für diese Reaktion gibt.

Bist du an die Arbeit zurückgekehrt und verbringst nun weniger Zeit mit ihm? Hat dein Baby schon einmal in deine Brustwarze gebissen, woraufhin du es abrupt weggeschoben oder mit einem lauten Schrei reagiert hast? Zahnt es gerade? All diese Fragen können entscheidend sein.

Was könnte das Baby stören, wenn es die Brust verweigert?

Es gibt einige Dinge, die ein Baby stören, die dir unter Umständen nicht bewusst sind. Dies sind die Gründe, die dazu führen, dass dein Baby die Brust verweigert. Über sie Bescheid zu wissen wird dir große Erleichterung bringen. So weißt du wenigstens, woran du bist und wie du Abhilfe schaffen kannst!

Mutter mit weinendem Baby
Es gibt viele Ursachen, die den Stillprozess stören, und wenn du sie kennst, kannst du eine Lösung suchen.

Umgebungslärm

Es mag unwichtig erscheinen, aber wenn du dein Baby stillst, solltest du dich an einem ruhigen Ort ohne zu viel Lärm aufhalten. Zu viel Lärm und zu viele Menschen um dich herum werden dazu führen, dass dein Baby die Brust ablehnt.

Verstopfte Nase

Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Nase des Babys nicht verstopft ist. Wenn es nicht richtig atmen kann, wird es nicht in der Lage sein zu saugen. Das führt dazu, dass es die Brust verweigert, weil es ganz genau weiß, was anschließend passieren wird. Verwende daher einen Nasensauger für Babys.

Änderungen in der Routine

Wenn du wieder angefangen hast zu arbeiten und dies eine Änderung des Alltags bedeutet hat, kann dein Baby darauf reagieren, indem es die Brust verweigert. Es ist sozusagen seine Art, sich zu beschweren und zu protestieren, wenn ihm etwas nicht gefällt. Das Gleiche kann passieren, wenn du kürzlich umgezogen bist.

Gerüche

Wenn dein Baby die Brust verweigert und keine der oben genannten möglichen Ursachen zutrifft, prüfe, ob du Shampoo, Körperpflegemittel oder Parfüm gewechselt hast. Babys können die neuen Gerüche ablehnen, was dazu führt, dass sie nicht gestillt werden wollen.

Unzureichende Milchproduktion

Ein weiterer Grund, warum das Baby es ablehnen könnte, gestillt zu werden, liegt in einer geringen Milchproduktion. Das Kind wird seinen Ernährungsbedürfnissen nicht gerecht und dies kann dazu führen, dass es mit einer frühen Entwöhnung reagiert, wie die AEPED bestätigt.

Vorherige schlechte Erfahrungen

Eine der letzten möglichen Ursachen für einen Stillstreik deines Babys kann mit einem unangenehmen Erlebnis zusammenhängen. Ein wunder Mund beim Füttern, weil das Baby zahnt, oder auch ein Schrei deinerseits, weil es zugebissen hat.

Was kann ich versuchen, um diese Krise zu überwinden?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Stillkrise zu überwinden. Wir können nicht sicher sein, dass alle von ihnen in deinem Fall funktionieren, aber du solltest sie ganz einfach ausprobieren. Hier nennen wir einige Optionen.

Setze es nicht unter Druck

Wir werden diesem Punkt einen eigenen Abschnitt widmen, weil er wichtig ist. Dein Baby unter Druck zu setzen, damit es die Brust wieder annimmt, ist ein Fehler. Lass es von selbst auf dich zukommen.

Eine gute Möglichkeit, dies zu tun, ist die Verstärkung des direkten Hautkontakts. Ob in der Badewanne oder im Bett, lass diese Bindung so lange bestehen wie nötig. Vielleicht wird es mit dieser einfachen Geste wieder damit beginnen, deine Brust anzunehmen.

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Verwende ein Tragetuch

Obwohl Kinderwagen sehr praktisch sind, kann ein Babytragetuch für dieses Problem eine großartige Lösung sein. Dein Baby ist so nahe an deiner Brust, und wenn direkter Hautkontakt besteht, ist es umso besser. Wenn es hungrig wird, ist es in der Nähe seiner Nahrungsquelle, warum versuchst du es also nicht auf diese Art?

Wähle eine ruhige Umgebung aus

Wenn die mögliche Ursache für den Stillstreik deines Babys Lärm oder Ablenkungen sind, kannst du es in einer ruhigeren Umgebung versuchen. Wähle einen Raum oder einen Bereich, in dem nicht zu viele Menschen sind und alles ruhig ist. Dies könnte die Lösung sein, die du brauchst.

Mutter stillt ihr Baby
Ruhe beim Stillen ist der Schlüssel, damit die Verbindung angemessen ist und das Kind diesen Moment genießen kann.

Nimm eine andere Körperhaltung ein

Dies kann eine gute Möglichkeit sein, dein Baby zum Stillen zu ermutigen, ohne eine bestimmte Position zu erzwingen. Begib dich zum Beispiel in Seitenlage. Probiere es einfach aus, denn vielleicht ist es die übliche Position, die ihm nicht zusagt.

Biete ihm die Brust an kurz bevor es einschläft

Dies ist eine großartige Technik, damit dein Baby das Stillen akzeptiert. Es tut das ganz automatisch. Wenn es kurz vor dem Einschlafen ist, ist es ruhig und entspannt. Lege dich neben dein Baby und habe direkten Hautkontakt zu ihm.

Lass dein Baby nicht hungern

Wenn dein Baby hungrig ist, wird es viel reizbarer sein und die Brust so eher verweigern. Wir raten dir also davon ab. Eine bessere Alternative: Bieten es ihm an, wenn es gerade an der Zeit ist, auch wenn es nicht will.

Wenn dein Baby die Brust verweigert, gibt es Möglichkeiten, das Problem zu lösen

Denk daran, dein Baby niemals zum Stillen zu zwingen. Außerdem ist es wichtig, dass du alle oben genannten Ratschläge berücksichtigst, vor allem den Haut-zu-Haut-Kontakt.

Neugeborene reagieren sehr empfindlich auf jede Änderung der Routine oder des Zeitplans. Zögere auf keinen Fall, deinen Kinderarzt aufzusuchen. Er kennt deinen Fall sicherlich besser und kann dir individuelle Empfehlungen geben.


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