Was ist eine Synkope und welche Arten gibt es?

Eine Synkope besteht aus einem Bewusstseinsverlust, der oft von kalter Haut, Blässe und flacher Atmung begleitet wird. Wir erklären dir, warum sie auftritt und was die wichtigsten Arten sind.
Was ist eine Synkope und welche Arten gibt es?
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 27. Mai 2022

Eine Synkope ist eine sehr häufig vorkommende Situation. Sie besteht aus einem vorübergehenden Verlust des Bewusstseins und der Haltungskontrolle. Mit anderen Worten handelt es sich um einen Kreislaufkollaps, der durch eine Abnahme des Blutflusses zum Gehirn verursacht wird.

Viele Menschen verwenden den Begriff Ohnmacht anstelle von Synkope. Die Tatsache, dass es zu einer Abnahme der Hirndurchblutung kommen kann, kann dabei viele Gründe haben. Aus diesem Grund unterscheidet man die verschiedenen Typen nach ihrer Ätiologie.

Allgemeine Symptome einer Synkope

Die Synkope wird, wie wir in der Einleitung gelesen haben, als vorübergehender Bewusstseinsverlust definiert und geht mit einem Verlust der Haltungskontrolle einher. Laut einer Studie, die in Frontiers in Physiology veröffentlicht wurde, ist dies ein sehr häufiges Problem. So häufig, dass die Inzidenz auf 15 bis 39 % in der Allgemeinbevölkerung geschätzt wird.

Außerdem kann es Menschen jeden Alters und Geschlechts betreffen. Allerdings nimmt die Häufigkeit mit dem Alter zu. Ab dem 70. Lebensjahr tritt dieses Problem daher noch häufiger auf.

Die Ohnmacht wird in der Regel von einer Reihe sehr charakteristischer Symptome begleitet. Nach dem MSD-Handbuch kann man eine Präsynkope durch Schwindel und drohende Ohnmacht wahrnehmen. Der eigentliche Bewusstseinsverlust tritt jedoch erst danach ein.

Eine Person, die eine Synkope erleidet, verliert das Bewusstsein. Die Haut ist meist kalt und feucht. Der Puls wird schwächer und die Atmung sehr flach. Kurz vor dem Bewusstseinsverlust kommt es in der Regel zu Benommenheit, verschwommenem Sehen, Kopfschmerzen und allgemeiner Schwäche.

In einigen Fällen können unwillkürliche Muskelbewegungen auftreten. Diese können wie Krampfanfälle aussehen, sind aber keine Krampfanfälle. Dies ist eine der wichtigsten Differentialdiagnosen, die man stellen muss.

Welche Arten einer Synkope gibt es?

Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass eine Synkope durch eine Abnahme des Blutflusses zum Gehirn verursacht wird. Dies wiederum kann mehrere Ursachen haben. Aus diesem Grund teilt man die Synkope in verschiedene Typen ein, die wir in den folgenden Abschnitten erläutern.

Die Synkope hat verschiedene Formen. Eine Präsynkope kann noch vor der eigentlichen Synkope auftreten.

Neurogene Synkope

Dieser Typ wird auch als “Reflexsynkope” bezeichnet. Er kommt am häufigsten vor. In diesem Fall werden bestimmte Reflexe des autonomen Nervensystems, das für die Aufrechterhaltung von Blutdruck und Herzfrequenz verantwortlich ist, dereguliert.

Infolgedessen verlangsamt sich das Herz und der Blutdruck sinkt. Dies führt zu einer geringeren Durchblutung des Gehirns.

Die vasovagale Variante, so erklären die Spezialisten der Mayo Clinic, tritt dann auf, wenn der Körper auf bestimmte Auslöser unverhältnismäßig stark reagiert. Zum Beispiel auf Schmerz oder starke Emotionen.

Auf der anderen Seite steht die Ohnmacht in Zusammenhang mit dem Karotissinus. Sie tritt auf, wenn Druck auf die Halsschlagader ausgeübt wird. Bei manchen Männern kann sie beim Rasieren oder beim Tragen enger Krawatten auftreten.

Schließlich kann eine neurogene Synkope auch situativ auftreten, wenn bestimmte Handlungen oder Bewegungen ausgeführt werden. Am häufigsten tritt es beispielsweise beim Husten oder Lachen auf.

Ohnmacht kardialen Ursprungs

Die kardial bedingte oder kardiogene Synkope ist, wie der Name schon sagt, auf ein Problem im Herzen zurückzuführen. Die häufigste Ursache sind Herzrhythmusstörungen, wie z. B. Tachykardie.

Es kann auch ein strukturelles Problem vorliegen, wie z. B. Klappenstörungen oder ischämische Kardiomyopathie. Die betroffenen Menschen erleben oft Herzklopfen und Schmerzen in der Brust.

Orthostatische Synkope

Eine orthostatische Synkope ist eine Synkope, die auftritt, wenn eine Person aufsteht. Laut einer in Offarm veröffentlichten Studie liegt es daran, dass diese Bewegung einen plötzlichen Blutdruckabfall verursacht.

Manchmal besteht ein Zusammenhang zu bestimmten eingenommenen Medikamenten. Zum Beispiel zu Antidepressiva. Sie kann auch mit Alkoholkonsum, Dehydrierung und Blutverlust in Verbindung gebracht werden.

Zerebrovaskuläre Synkope

Die zerebrovaskuläre Synkope steht im Zusammenhang mit einem Problem in den Blutgefäßen, die für die Versorgung des Gehirns mit sauerstoffreichem Blut verantwortlich sind. Sie ist eine der am wenigsten verbreiteten Synkopen und gleichzeitig am schwerwiegendsten.

Sie kann zum Beispiel durch das Vorhandensein von Aneurysmen bedingt sein oder hinter einem Schlaganfall stecken. In den meisten Fällen liegt die Ursache in einem Problem der Atherosklerose, die das Kaliber der Arterien verringert und verhindert, dass das Blut normal fließt.

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Wie man mit den verschiedenen Arten von Synkopen umgeht

Zuvor haben wir erfahren, dass die Synkope durch eine Reihe von Symptomen gekennzeichnet ist und dass einige von ihnen eine Art Warnung darstellen, vor dem, was gleich passiert. Es ist wichtig zu wissen, wie man sich verhalten muss, um mögliche Komplikationen im Zusammenhang mit Stürzen oder Aufschlägen bei Bewusstlosigkeit zu verhindern.

Falls eine Synkope auftritt

Wenn das Gefühl von Schwäche oder drohender Ohnmacht auftritt, sollte man unbedingt einen Platz zum Sitzen oder Liegen finden, im Liegen idealerweise mit hochgelegten Beinen, damit das Blut mit dem Impuls der Schwerkraft in Richtung Gehirn abfließen kann.

Dadurch wird auch die Sturzgefahr verringert, wenn es schließlich zu einer Ohnmacht kommen sollte. Wenn du deine Haltungskontrolle verlierst und stürzt, ist es möglich, mit dem Kopf gegen einen Gegenstand oder auf den Boden aufzuschlagen.

Es ist wichtig, dass du liegen oder sitzen bleibst, bis das Schwindelgefühl verschwindet. Wenn du bereit bist, wieder aufzustehen, tu dies nur langsam und schrittweise.

Anderen helfen

Wenn du jemanden siehst, dem schwindlig ist oder der ohnmächtig wird, versuche, ihm zu helfen. Als Erstes solltest du prüfen, ob die Person durch äußere Einflüsse bewusstlos wurde und ob sie atmet. Es ist wichtig im Kopf zu behalten, dass die Lungendynamik in der Regel schwächer und flacher ist, du sie aber spüren solltest.

In jedem Fall solltest du Hilfe rufen. Insbesondere, wenn die Person nicht wieder zu Bewusstsein kommt oder eine Verletzung hat.

Synkope
Um jemandem mit einer Synkope zu helfen, muss man schnell sein und den Notfallkontakt zur Hand haben.

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Wie kann man eine Differentialdiagnose stellen?

Die Tatsache, dass es so viele Gründe gibt, warum eine Ohnmacht auftreten kann, bedeutet, dass es manchmal schwierig ist, eine Differenzialdiagnose zu stellen. Obwohl die überwiegende Mehrheit der Fälle gutartig und nur vorübergehend ist, ist es bei wiederholtem Auftreten wichtig, die Ursache dafür zu finden.

Deshalb muss der Arzt die komplette Krankengeschichte des Patienten kennen. Insbesondere, wenn er/sie an irgendeiner Art von Krankheit leidet oder Medikamente einnimmt. Darüber hinaus ist es wichtig, eine ausführliche Untersuchung durchzuführen.

Die am häufigsten verwendeten ergänzenden Tests sind das Elektrokardiogramm und das Echokardiogramm. Ersteres erlaubt uns, die elektrische Aktivität des Herzens zu beobachten. Es ist ein einfacher, harmloser und preiswerter Test. Das Elektrokardiogramm hingegen liefert ein detailliertes Bild der kardialen Morphologie.

Es kann auch ein Stresstest verordnet werden. Bei der Carotis-Sinus-Massage massiert man die Halsschlagader und prüft, ob dabei eine Synkope auftritt. Ergänzt wird sie durch ein MRT oder ein CT.

Einige Synkopen kann man verhindern

Synkopen treten oft als Reaktion auf bestimmte Auslöser auf, die leicht identifiziert werden können. Häufige Beispiele sind Unterzuckerung oder Dehydrierung.

Eine einfache Möglichkeit, Ohnmachtsanfälle zu vermeiden, ist daher, mehrmals am Tag zu essen, auch wenn es in kleineren Mengen ist. Ebenso sollte man ausreichend Wasser trinken. Der Verzicht auf Alkohol und andere Drogen, wie z. B. Marihuana, reduziert ebenfalls das Risiko.

Wann immer du aufstehen musst, empfiehlt es sich, dies langsam und schrittweise zu tun. Erst recht, wenn du längere Zeit gelegen hast. Wenn die Ohnmacht jedoch häufig auftritt, solltest du einen Arzt aufsuchen.


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