Was ist eine Molenschwangerschaft?
Regelmäßige gynäkologische Untersuchungen diagnostizieren die Molenschwangerschaft recht früh, sodass die weiteren Komplikationen für die Frau gering sind. Entdeckt die Frau jedoch die Molenschwangerchaft zu spät, kann sich schon viel Gewebe gebildet haben, aus welchem niemals ein Kind heranwachsen wird.
Molenschwangerschaft ist selten
Die Angaben dazu, wie oft es zu einer Molenschwangerschaft kommt, schwanken zwischen 1:1000 und 1:1250 Schwangerschaften. Dass du selbst von einer Molenschwangerschaft betroffen bist, ist also durchaus unwahrscheinlich, jedoch solltest du davon schon einmal gehört haben.
Wir erklären dir heute, worum es sich dabei handelt.
Wer raucht, Alkohol trinkt, zu wenig Fett isst, einen Vitamin-A-Mangel hat oder im fortgeschrittenen Alter schwanger wird, hat ein erhöhtes Risiko, eine Molenschwangerschaft zu erleiden.
Andere Bezeichnungen für die Molenschwangerschaft sind auch „molare Schwangerschaft“ oder „Blasenmole“. Es gibt jedoch zwei Arten einer Molenschwangerschaft, die jedoch beide als „Blasenmole“ bezeichnet werden:
Vollständige molare Schwangerschaft
Grundsätzlich kommt es bei einer molaren Schwangerschaft zu einer fehlerhaften Befruchtung der Eizelle, wodurch ein unkontrolliertes Zellwachstum stattfindet.
Bei der vollständigen Molenschwangerschaft enthält die befruchtete Eizelle nur väterliche Chromosomen und keine der Mutter.
Dafür enthält diese Eizelle dann den doppelten Chromosomensatz des Vaters, weswegen kein Embryo entstehen kann. Stattdessen bildet sich eine Zellwucherung in der Gebärmutterhöhle, welche aus vielen kleinen Bläschen besteht. Daher auch der Name „Blasenmole“.
Wird ein Ultraschall gemacht, kann man diese Zysten wie Trauben gut erkennen.
Zu alt für ein Baby?
Unvollständige Molenschwangerschaft
Die unvollständige Molenschwangerschaft, auch „partielle Blasenmole“ genannt, enthält die befruchtete Eizelle zwar die Chromosomen der Mutter in richtiger Anzahl (23), jedoch 92 statt 46 Chromosomen des Vaters – doppelt so viel wie normal.
Das kann dadurch passieren, dass zufällig zwei Spermien dieselbe Eizelle befruchten oder wenn ein „Kopierfehler“ vorliegt und die Chromosomen eines einzigen Spermiums fälschlicherweise doppelt kopiert werden. Auch dies führt zu einem unkontrollierten Zellwachstum.
Symptome
Zunächst fühlt sich eine Molenschwangerschaft wie jede andere Schwangerschaft auch an, doch zusätzlich gesellen sich bald Symptome, die bei einer gesunden Schwangerschaft nicht vorkommen:
- Ausfluss mit Gewebepartikeln
- Schnelles Wachstum der Gebärmutter
- Weicher Stuhl
- Bluthochdruck
- Vaginale Blutungen
- Beschwerden im Beckenbereich
- Geschwollene untere Gliedmaßen
- Ähnliche Symptome wie die einer Schwangerschaftsvergiftung
- Schilddrüsenüberfunktion
Beunruhigt?
Diagnose
Sobald du weißt, dass du schwanger bist, solltest du einen Termin beim Frauenarzt vereinbaren, um deine Schwangerschaft durch Untersuchungen zu begleiten.
Der Gynäkologe wird regelmäßige Untersuchungen wie Bluttest und Ultraschall vornehmen, bei denen eine Molenschwangerschaft diagnostiziert werden kann.
Behandlung
Da es sich bei einer Molenschwangerschaft um eine Schwangerschaft ohne Ausbildung eines Embryos handelt, muss das wuchernde Gewebe entfernt werden.
Nach dieser Entfernung muss die Frau aber weiterhin regelmäßig zur Blutkontrolle, um ein eventuelles weiteres unerwünschtes Zellwachstum feststellen zu können.
Dies ist wichtig, da sich die zunächst gutartigen Zellwucherungen manchmal in bösartige Krebstumore wandeln können. Werden diese schnell erkannt und mit Chemotherapie erfolgreich behandelt, kann die Frau weiterhin schwanger werden, was insbesondere für jüngere Frauen wichtig ist.
Bei älteren Frauen, deren Molenschwangerschaft zu andauerndem, unkontrolliertem Zellwachstum oder/und Tumoren führt, kann die Entfernung der Gebärmutter in Betracht gezogen werden.
In seltenen Fällen entledigt sich der Körper jedoch des Gewebes der molaren Schwangerschaft in Form einer Art Fehlgeburt ganz von selbst.
Alle zitierten Quellen wurden von unserem Team gründlich geprüft, um deren Qualität, Verlässlichkeit, Aktualität und Gültigkeit zu gewährleisten. Die Bibliographie dieses Artikels wurde als zuverlässig und akademisch oder wissenschaftlich präzise angesehen.
- Arévalo Reyes, E., Vizcaíno Martínez, A., Vizoso Pérez, M. L., & Sotelo Avilés, R. E. (2014). Embarazo ectópico molar tubárico: a propósito de un caso clínico. Revista Chilena de Obstetricia y Ginecología. https://doi.org/10.4067/S0717-75262014000200006
- Materno Infantil Ramón Sardá Argentina Berkowitz, H. (2009). Embarazo Molar. Revista Del Hospital Materno Infantil Ramón Sardá. https://doi.org/10.1016/S0304-5013(04)76026-4
- CABRERA, H. (1953). Embarazo molar; caso cl??nico. Boletin. Sociedad Chilena de Obstetricia y Ginecolog??A. https://doi.org/10.1056/NEJM199405053301806