Was ist eine Fuß-Arthrodese?
Die Fuß-Arthrodese ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem die beiden Knochenteile, aus denen das Fußgelenk besteht, versteift oder dauerhaft fixiert werden. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern oder eine Fehlstellung der Gliedmaße zu korrigieren.
Letzteres kann verschiedene Ursachen haben:
- Chronisch entzündliche Prozesse
- Degenerative Erkrankungen
- Angeborene Defekte
- Infektionen des Knochens
- Verletzungen
Knochenbrüche mit schlechtem Heilungsverlauf, rheumatoide Arthritis und Infektionen sind die Hauptursachen für Deformierungen und Schmerzen in dieser anatomischen Region.
Im speziellen Fall des Sprunggelenks muss oft zwischen einer Gelenkprothese oder einer Arthrodese gewählt werden. Die zweite Option hat jedoch nach wie vor Vorrang, da sie zu besser vorhersehbaren Ergebnissen führt.
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Techniken für die Fuß-Arthrodese
Diese Operation wird durchgeführt, wenn nicht-chirurgische Methoden zur Behebung des Problems ausgeschöpft wurden.
Die Durchführung der Fuß-Arthrodese erfolgt in einem Operationssaal unter Vollnarkose oder Spinalanästhesie. Es können zwei verschiedene Techniken zur Anwendung kommen:
- Offen: Hierbei setzt der/die Chirurgin einen langen Schnitt und er/sie kann das Gelenk direkt einsehen. Diese Operation erfolgt bei größeren Deformationen, die viel Manövrierarbeit des Arztes/der Ärztin erfordern.
- Arthroskopisch: Bei dieser Technik kommt ein Arthroskop zur Anwendung, ein Endoskop, das die Visualisierung des Gelenks mit einer sehr kleinen Kamera ermöglicht. Das Instrument wird durch kleine Schnitte eingeführt, so dass der/die Chirurg/in den vergrößerten Ausschnitt auf einem Monitor sehen kann und einen direkten Zugang hat.
Neben den verschiedenen Ansätzen ist eine der häufig angewandten Techniken die so genannte Dreifach-Arthrodese. Der Name kommt daher, dass drei Gelenke miteinander verbunden werden. Wenn diese Technik bei Kindern korrekt zum Einsatz kommt, halten die Ergebnisse dieser Variante jahrzehntelang an und lindern die Schmerzen der Patient/innen.
Wie erfolgt die Fixierung oder Versteifung des Gelenks?
Vor der Operation wird eine Aderpresse um den Oberschenkel gelegt, um die Durchblutung zu verringern. Dieser Schritt ist notwendig, weil die Umgebung des Fußes zum Zeitpunkt der chirurgischen Versteifung nicht zu viel Blut erhalten soll. Dies hat jedoch keine schädlichen Auswirkungen auf das Gewebe.
Die Technik der Fußversteifung beinhaltet die Resektion des Gelenkknorpels des Gelenks. Dies ermöglicht einen direkter Kontakt zwischen den beiden Knochenoberflächen. Anschließend fixiert man das Hartgewebe mit einer bestimmten Methode.
Der Knorpel schützt das Gelenk, indem er als Stoßdämpfer fungiert. Die Resektion des Gelenkknorpels ist nichts anderes als die Entfernung des Knorpels, der Synovialmembran und ihrer Kapsel.
Um die beiden Knochen bei einer Fuß-Arthrodese zusammenzuhalten, gibt es verschiedene Elemente. Das können Schrauben (lange oder kurze), Platten oder Stahlstangen sein. Auch Knochentransplantate kommen heutzutage häufig zum Einsatz.
Knochentransplantate verringern das Risiko einer Non-Union. Bei einem Autotransplantat wird der Knochen aus einem anderen Bereich des Skeletts derselben Person entnommen und an der gewünschten Stelle eingesetzt; bei einem Allotransplantat wird der Knochen einer anderen Person verwendet, d. h. der Knochen wird von einer Person zur anderen transplantiert.
Wenn Schrauben, Platten oder Fixateure zum Einsatz kommen, handelt es sich um interne Fixierungen. Darüber hinaus gibt es aber auch Möglichkeiten der externen Fixierung, z. B. durch Gipsverbände.
Regenerationsphase nach einer Fuß-Arthrodese
Nach einer Fuß-Arthrodese dauert es 8 bis 16 Wochen, bis die Gelenke vollständig miteinander verwachsen sind. Danach ist eine Rehabilitationsbehandlung mit Physiotherapie erforderlich.
Zur postoperativen Schmerzbehandlung kommen orale Medikamente zum Einsatz. Außerdem sollten die Operationswunden, auch wenn sie noch so klein sind, verbunden und regelmäßig Röntgenaufnahmen gemacht werden.
Nach der Operation sollte Unterschenkel hochgelagert und mit einem festen Gipsverband gestützt werden.
Außerdem sollte der/die Patient/in spezielles Schuhwerk tragen, bis der Knochen verwachsen ist. Danach ist in der Regel das Tragen von Spezial- oder Sportschuhen für weitere 6 bis 8 Wochen erforderlich.
Die volle Beweglichkeit des Fußes darf nicht verloren gehen.
Körperliche Aktivitäten wie Gehen oder Laufen sind möglich, weil sie von den anderen Gelenken kompensiert werden. In den ersten 4 Wochen sollten die Patient/innen die Gliedmaßen jedoch nicht belasten. Idealerweise sollten sie während dieser Zeit Krücken benutzen.
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Mögliche Komplikationen nach der Operation
Nach einer Fuß-Arthrodese kann es zu einer Infektion oder Blutung an der Operationsstelle kommen. Außerdem können Nervenschäden in diesem Bereich auftreten. Diese beiden Komplikationen treten bei der offenen Technik ebenso häufig auf wie bei der arthroskopischen Technik.
Darüber hinaus kann es passieren, dass sich die Verbindung nicht verfestigt. Diese unzureichende innere Heilung tritt in mindestens 7 % der Fälle auf. Allerdings gibt es Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit einer schlechten Verfestigung auf 25 % oder mehr erhöhen können, wie z. B. das Rauchen.
Übergewicht ist ebenfalls ein Risikofaktor für eine verzögerte Heilung und Fusion.
Auch die endgültige Ausrichtung kann unbefriedigend sein. Die Schmerzen oder Gehbehinderungen bleiben dann auch nach der Operation bestehen. In solchen Fällen kann eine erneute Operation zu einem späteren Zeitpunkt erforderlich sein.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass eine Extremität kürzer ist als die andere. Glücklicherweise lässt sich dies mit speziellen Schuhen beheben.
Die Ergebnisse sind bei der Mehrzahl der Patient/innen zufriedenstellend
Nach einer Fuß-Arthrodese kommt es bei bis zu 80 % der Patient/innen zu einer Verbesserung der Schmerzen und einer Verringerung der Deformität. Einige Patient/innen benötigen jedoch maßgefertigte Schuhe.
Obwohl sich das Gelenk nicht mehr auf natürliche Weise mobilisieren lässt, wird es in einer funktionellen Position fixiert, um der Gliedmaße weiterhin eine gewisse Beweglichkeit zu ermöglichen. Der Ansatz ist also dann sinnvoll, wenn es keine anderen Behandlungsalternativen gibt, der/die Patient/in die betreffende Gliedmaße aber weiterhin aktiv nutzen können soll.
Vor allem bei Kindern ist die chirurgische Korrektur von klinischen Zuständen, die die Lebensqualität der Patient/innen im Erwachsenenalter beeinträchtigen könnten, nach wie vor von größter Bedeutung. Es gibt zwar einige Erkrankungen, die sich durch orthopädische Maßnahmen bessern, aber in schweren Fällen ist eine Operation unumgänglich. Für sie ist die Arthrodese eine große Erleichterung.
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