Arthroskopie bei Gelenkverletzungen

Die Arthroskopie kann zur Behandlung von Bänder- und Sehnenverletzungen oder auch bei bestimmten Knochenbrüchen eingesetzt werden. In diesem Artikel erfährst du mehr!
Arthroskopie bei Gelenkverletzungen
Leonardo Biolatto

Geschrieben und geprüft von dem Facharzt Leonardo Biolatto.

Letzte Aktualisierung: 04. August 2022

Die Arthroskopie ist eine gängige Methode, die bei Gelenkverletzungen und ähnlichen Beschwerden zum Einsatz kommt. Diese Methode hat die Medizin revolutioniert, vor allem im Bereich der Traumatologie. Es handelt sich um ein schnelles chirurgisches Verfahren, mit dem zahlreiche Verletzungen der Gelenke diagnostiziert werden können.

Aber die Arthroskopie dient nicht nur der Diagnose, sondern wird auch zur Behandlung bestimmter gesundheitlicher Beschwerden eingesetzt. Diese Technik wurde in Japan erfunden und wurde zunächst nur am Kniegelenk eingesetzt.

Mit dem technologischen Fortschritt wurde die Arthroskopie jedoch immer besser, so dass sie heute bei fast jedem Gelenk zum Einsatz kommen kann. Zum Beispiel kann man damit eine Biopsie am Knie vornehmen oder eine Schulter stabilisieren, die ständig auskugelt, und so weiter.

Da diese Technik so bedeutend und hilfreich ist, erklären wir dir in diesem Artikel alles, was du über die Arthroskopie wissen solltest, wie sie abläuft und wann sie heutzutage zum Einsatz kommt.

Wie läuft eine Arthroskopie ab?

Bei der Arthroskopie handelt es sich um ein chirurgisches Verfahren, da der behandelnde Arzt/die behandelnde Ärztin zunächst einen oder mehrere kleine Schnitte um das zu behandelnde Gelenk herum setzen muss. Diese Schnitte sind notwendig, um alle Instrumente zu platzieren, die eine Sichtbarmachung des Gelenks ermöglichen, ohne den Körperbereich komplett öffnen zu müssen. So werden zum Beispiel eine Zange und eine Kamera eingeführt, um Bilder aus dem Inneren des Gelenks zu erhalten.

Mit anderen Worten: Die Arthroskopie ist ein minimalinvasiver Eingriff. Ihr Hauptziel besteht darin, das Innere eines Gelenks zu sehen, ohne dass eine offene Operation nötig ist. Dadurch lassen sich chirurgische Komplikationen erheblich reduzieren. Aus diesem Grund wird die Arthroskopie bei Gelenkverletzungen und vielem mehr eingesetzt.

Arthroskopie - Knie mit Narbe

Der Hauptvorteil dieser Technik ist zunächst einmal, dass der Patient nicht vollständig anästhesiert werden muss. In der Regel reicht eine örtliche Betäubung im betroffenen Bereich aus. Außerdem verläuft die Genesung viel schneller als bei einer konventionellen Operation.

Darüber hinaus reduziert sich durch eine Arthroskopie das Risiko von Infektionen, die durch Operationswunden entstehen, erheblich. Auch wenn du es dir vielleicht nicht vorstellen kannst, aber diese Methode ermöglicht durch den Einsatz der Kamera und der Beleuchtung einen besseren Blick auf das Gelenk.

Die kleine Kamera, die Ärzte in den Bereich einführen, nennt sich Arthroskop. Die Prozedur ist einfach: Zuerst muss der Bereich gründlich desinfiziert werden. Danach erfolgt eine lokale Anästhesie und anschließend werden die entsprechenden Schnitte gesetzt, um das benötigte Material einzuführen.

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Wozu dient eine Arthroskopie?

Obwohl die Arthroskopie, wie bereits erwähnt, hauptsächlich am Knie durchgeführt wird, kann sie auch an anderen Gelenken z. B. an der Schulter oder Hüfte zum Einsatz kommen. Häufig dient sie dann nur zur Bestätigung einer Diagnose. Aber auch Proben aus dem Inneren des Gelenks lassen sich so relativ unkompliziert entnehmen.

Gelenkbiopsien ermöglichen es, bestimmte Krankheiten zu unterscheiden, die manchmal schwer zu diagnostizieren sind. Zum Beispiel rheumatoide Arthritis oder einige Tumorarten. Außerdem dient die Arthroskopie der Behandlung bestimmter Krankheiten. Zum Beispiel für:

  • Bänder- und Sehnenverletzungen. In der Tat ermöglicht diese Technik große Fortschritte bei der Operation von Meniskusverletzungen.
  • Schulterluxation. Die Arthroskopie wird häufig zur Vorbeugung von Luxationen bei Personen eingesetzt, die wiederholt darunter leiden.
  • Außerdem kann sie bei der Behandlung bestimmter Arthrosen helfen, bei denen es sich um Entzündungen des Gelenks handelt. Die Arthroskopie ist vor allem bei Entzündungen mit infektiösem Ursprung sehr nützlich.
  • Darüber hinaus kommt diese Technik auch bei bestimmten Knochenbrüchen oder zur Entfernung von Zysten zum Einsatz.
Arthroskopie - Frau mit Schulterbeschwerden

Müssen sich Patienten nach einer Arthroskopie erholen?

Wie jeder andere Art Eingriff erfordert auch eine Arthroskopie eine gewisse Nachsorge, um Komplikationen zu vermeiden. Wir betonen jedoch noch einmal, dass die Genesung viel schneller verläuft als bei einer herkömmlichen Operation.

Zunächst einmal empfehlen die Ärzte in der Regel, dass du Eis auf die Stelle legst, um die Entzündung zu verringern. Wenn du einen Verband oder eine Kompresse auf dem Wundbereich hast, solltest du außerdem vermeiden, dass dieser nass wird. Normalerweise erfolgt einige Tage nach dem Eingriff eine Kontrolluntersuchung der Wunde.

Darüber hinaus wirst du in der Regel bestimmte Medikamente gegen Schmerzen und Entzündungen einnehmen müssen. Dein Arzt/deine Ärztin wird dir zudem einige Tage Ruhe und Schonung verordnen. Welche Maßnahmen tatsächlich zum Einsatz kommen, hängt letztendlich von der jeweiligen Verletzung ab, die du erlitten hast.

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Abschließende Gedanken

Die Arthroskopie ist ein Verfahren, das Ärzte häufig bei Gelenkverletzungen und anderen Fällen anwenden. Es handelt sich um eine relativ moderne Technik, die es Fachleuten ermöglicht, das Innere der Gelenke zu sehen. Dieses Verfahren ist sowohl für die Diagnose als auch für die Behandlung zahlreicher Gelenkprobleme sehr nützlich.


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