Gips und Schiene: Verwendung und Pflege

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen einem Gips und einer Schiene? Und in welchem Fall bekommt man was? Welche Pflege muss man ihnen jeweils angedeihen lassen? In diesem Artikel findest du Antwort auf all diese Fragen.
Gips und Schiene: Verwendung und Pflege

Geschrieben von Raquel Lemos Rodríguez

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Gips und Schiene verwendet man, um verletzte Körperteile zu schützen. Dadurch kann der Heilungsprozess beschleunigt werden. Denn die Bewegungen sind einschränkt. Und gleichzeitig hilft dies, Schmerzen zu lindern. Normalerweise sind Gips und Schiene aus Kunststoff, Stoff, Gips oder Glasfaser.

Der Zweck von Gips und Schiene ist im Grunde derselbe. Aber es gibt einen Unterschied zwischen ihnen: Und dieser hat mit einer eventuellen Entzündung der Verletzung zu tun.

Denn wenn eine Entzündung vorliegt, ist eine Schiene die bessere Wahl. Diese ermöglicht eine angemessene und komfortable Anpassung. So kann man Durchblutungsstörungen und größere Schmerzen vermeiden.

Sobald die Entzündung nachlässt, ersetzt man die Schiene in der Regel durch einen Gips. Denn dieser ist härter und kompakter. Das sorgt für einen besseren Schutz des verletzten Körperteils. Egal, ob es sich dabei um eine Verstauchung oder einen Knochenbruch handelt.

Pflege von Gips und Schiene

Zwar sind die Materialien und auch die Umstände, unter denen man Gips und Schiene einsetzt, unterschiedlich. Aber für die Pflege gilt für beide das Gleiche. Im Folgenden zeigen wir dir, worauf du achten musst.

1. Halte Gips und Schiene trocken

Gips und Schiene: Frau mit zwei verbundenen Armen

Feuchtigkeit kann unter anderem Infektionen verursachen.

Obwohl man heutzutage auch schon wasserdichte Modelle von Gips und Schiene finden kann: Die überwiegende Mehrheit ist es noch nicht. Deshalb musst du also besonders vorsichtig sein, damit sie nicht feucht werden. Was also tun, wenn du duschen oder baden möchtest? Dann solltest du sie mit einer Plastiktüte oder einem vom Arzt empfohlenen Überzug abdecken.

Denn wenn sie nass werden und die Feuchtigkeit bis in die innere Schicht gelangt, die mit der Haut in Berührung kommt, trocknet diese nicht leicht. Und das kann zu Ausschlägen, juckender Haut und im Extremfall sogar zu einer Infektion führen.

2. Versuche, dich nicht zu kratzen

Juckreiz und Brennen, wie sie manchmal bei Gips und Schiene auftreten, können geradezu unerträglich sein. Du hast das auch schon mal erlebt?

Dann hast du wahrscheinlich versucht, einen Bleistift oder einen anderen spitzen Gegenstand zu Hilfe zu nehmen, um dich damit unter dem Gips oder der Schiene zu kratzen. Doch das ist ein Fehler. Denn von deinen Hilfsmitteln können Rückstände zurückbleiben. Und diese können eine Infektion verursachen.

Aber es gibt eine Möglichkeit, dieses Gefühl von Juckreiz zu lindern: Du kannst zum Beispiel einen Fön nehmen und damit kalte Luft in den Spalt zwischen Gips und Schiene und der Haut blasen. Obwohl das Jucken dadurch auch nicht völlig verschwindet, wird dir dieser Trick zumindest eine gewisse Linderung bringen.

3. Achte auf mögliche Risse

Manchmal kann es passieren, dass sich im Material von Gips und Schiene Risse bilden. Und das kann zu Problemen führen. Deshalb solltest du auch darauf achten, ob es eventuell eine Stelle gibt, die durch einen kleinen Stoß oder Ähnliches verformt wurde. Oder ob es einen Bereich gibt, der sich weicher anfühlt als der Rest.

Sollte sich so eine Veränderung bei Gips und Schiene zeigen, kann dies zu Wunden führen. Und außerdem auch Entzündungen verschlimmern sowie größere Schmerzen verursachen. Daher ist es zu empfehlen, täglich genau auf eventuelle Rötungen der Haut zu achten. Denn so kannst du vermeiden, dass die Verletzung sich verkompliziert.

4. Du sollstest das Material von Gips und Schiene so wenig wie möglich verändern

Junge mit Armschlinge

Du solltest das Material von Gips und Schiene möglichst nicht verändern. Denn so kannst du Komplikationen oder einen langsamen Heilungsprozess vermeiden.

Das kennst sicher auch du: Man macht Zeichnungen auf seinem Gips oder bittet Freunde, eine Widmung darauf zu schreiben. Im Grunde stellt das kein Problem dar. Aber es kann eines werden, sobald ein Teil der Baumwolle entfernt oder beschädigt wird, die mit der Haut in Berührung ist.

Denn dies kann zu ernsthaften Entzündungen führen. Versuche also, das Material von Gips und Schiene nicht zu verändern. Dennoch kannst du natürlich ohne Probleme darauf schreiben. Am besten ist es, dafür einen Permanentmarker zu verwenden. Denn damit wirst du Gips und Schiene am wenigsten verschmutzen.

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Worauf du noch achten solltest

Zusätzlich zu den oben genannten Pflegetipps, solltest du auch noch besonders auf Folgendes achten: Sei dir deiner verschiedenen Empfindungen bewusst. Denn diese können tatsächlich wichtige Botschaften sein. Wenn du sie nicht beachtest, kannst du deine Gesundheit ernsthaft gefährden. Einige davon können diese hier sein:

  • Du spürst in Fingern oder Zehen ein Kribbeln, weil diese Gliedmaßen einschlafen.
  • Auch kann es sein, dass du das Gefühl in den betroffenen Gliedmaßen verlierst.
  • Ein weiteres Alarmsignal: Die Haut fängt an, blau, weiß oder lila zu werden.
  • Auch eine Rötung der Haut um Gips und Schiene solltest du beachten.
  • Die verletzte Körperstelle zeigt Entzündungen im Bereich von Gips und Schiene.

Wenn du eines dieser Anzeichen bei dir bemerkst, solltest du unbedingt sofort zum Arzt gehen. Du solltest keinesfalls abwarten, ob Entzündung oder Rötung wieder verschwindet oder ob die Empfindlichkeit in den Gliedmaßen wieder zurückkehrt. Denn das kann zu ernsthaften Problemen führen.

Wenn du zusätzlich noch Fieber haben solltest oder einen ungewöhnlichen Geruch wahrnimmst, und wenn Schmerzen auch mit den vom Arzt verschriebenen Schmerzmitteln nicht weggehen, dann solltest du die Notaufnahme aufsuchen.

Aber in der Regel sind Gips und Schiene unproblematisch. Doch natürlich ist es besser, über die richtige Pflege sowie eventuelle Alarmsignale Bescheid zu wissen. Denn so kannst du im Falle eines Falles so schnell wie möglich Hilfe suchen und Komplikationen vermeiden.


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