Was ist ein subdurales Hämatom und warum tritt es auf?

Ein subdurales Hämatom bleibt oft unbemerkt, weil es zwischen der Oberfläche des Gehirns und seiner äußeren Hülle entsteht. Hier erfährst du, welche Ursachen es hat.
Was ist ein subdurales Hämatom und warum tritt es auf?

Geschrieben von Raquel Lemos Rodríguez

Letzte Aktualisierung: 08. Januar 2023

Ein subdurales Hämatom ist eine Blutansammlung zwischen der Oberfläche des Gehirns und seiner äußeren Hülle, der so genannten Dura mater. Dies kann zu verschiedenen Komplikationen führen, die unbehandelt tödlich enden können.

Um ein subdurales Hämatom zu erkennen, ist eine CT- oder MRT-Untersuchung erforderlich. Aber auch das Achten auf bestimmte Symptome kann Hinweise auf das Vorhandensein eines derartigen Hämatoms geben:

  • Undeutliche Sprache und die Unfähigkeit, Wörter richtig auszusprechen
  • Probleme mit dem Gleichgewicht und Schwierigkeiten beim Gehen
  • Kopfschmerzen mit Übelkeit und Erbrechen
  • Krampfanfälle oder Verlust des Bewusstseins
  • Schwäche oder Taubheit in den Extremitäten

Wenn eines dieser Symptome auftritt, solltest du so umgehend einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen oder in die Notaufnahme gehen. Ein subdurales Hämatom ist ein Notfall, der so schnell wie möglich behandelt werden sollte.

Die Ursachen für ein subdurales Hämatom

Wir haben dir bereits die Symptome aufgezeigt, die auf ein subdurales Hämatom hinweisen können. Daher wollen wir uns nachfolgend den möglichen Ursachen zuwenden, die zu einem Subduralhämatom führen können.

Schwere Kopfverletzung

Eine der Hauptursachen ist eine schwere Kopfverletzung. Durch einen Verkehrsunfall, einen tätlichen Angriff, einen Sturz, bei dem man sich den Kopf gestoßen hat, oder einen Arbeitsunfall kann viel mehr Schaden entstanden sein, als zunächst angenommen.

Subduralhämatome, die durch diese Umstände verursacht werden, können sich spontan zurückbilden.

Wenn dies jedoch nicht der Fall ist, treten die Symptome erst Wochen später auf. Ältere Menschen, die häufig stürzen, haben ein höheres Risiko für ein subdurales Hämatom. Wiederholte Stürze können zu einem wiederholten Kopftrauma mit schwerwiegenden Folgen führen.

Subdurales Hämatom durch gerinnungshemmende Medikamente

Einige gerinnungshemmende Medikamente, wie Heparin oder Warfarin, können zur Entstehung eines subduralen Hämatoms beitragen. Diese Medikamente sollen die Bildung von Blutgerinnseln verhindern.

Wenn jemand diese Medikamente einnimmt und einen Sturz erleidet, steigt das Risiko eines Hämatoms. Der Grund dafür ist, dass das Blut nach dem Schlag und dem dadurch ausgelösten Venenriss nicht mehr weiterfließen kann. Daher sammelt es sich im subduralen Raum an und nimmt schnell an Größe zu.

Ein fortgeschrittenes Alter

Ältere Menschen sind nicht nur durch Stürze gefährdet, ein subdurales Hämatom zu erleiden. Es gibt noch einen weiteren Grund, warum sie anfälliger sind.

Mit zunehmendem Alter schrumpft das Gehirn, wodurch es an der Dura mater zieht und sie einschnürt. Dadurch dehnen sich die Blutgefäße, werden brüchiger und reißen leichter.

Subdurales Hämatom - animiertes Gehirn

Krankheiten

Bestimmte Krankheiten wie Krebs oder Lebererkrankungen können die Blutgefäße schwächen. Dadurch sind sie viel anfälliger dafür, bei einem Unfall, Sturz oder Schlag ein subdurales Hämatom zu erleiden.

Wenn eine oder mehrere der oben genannten Ursachen vorliegt und Übelkeit, Kopfschmerzen, Ohnmacht oder Gleichgewichtsstörungen auftreten, ist es ratsam, einen Arzt/eine Ärztin aufzusuchen. Auf diese Weise lässt sich ein mögliches subdurales Hämatom ausschließen.

Subdurales Hämatom bei Kindern

Wenn ein Kind ein subdurales Hämatom hat und die Eltern nervös sind oder widersprüchliche Aussagen machen, sollte sofort der Verdacht auf Kindesmisshandlung bestehen.

Wiederholte Schläge können mit der Zeit zu einem solchen Hämatom führen. Deshalb werden Ärztinnen und Ärzte die Situation immer untersuchen und analysieren, um einen möglichen Verdacht auf Misshandlung auszuschließen.

Wenn es keine Hinweise auf Misshandlung im Elternhaus gibt, versucht man herauszufinden, ob das Kind Opfer von Mobbing ist oder kürzlich in eine Schlägerei verwickelt war. Denn auch ein Sturz oder ein Schlag mit einem Gegenstand kann ein subdurales Hämatom verursachen.

Darüber hinaus muss man bedenken, dass Kinder beim Spielen regelmäßig hinfallen und sich oft stoßen. Wenn sich also alle oben genannten Möglichkeiten ausschließen lassen, sollte man herausfinden und überprüfen, ob das Hämatom auf einen Umstand zurückzuführen ist, der nichts mit einer Misshandlung zu tun hat.

Es sei nochmals darauf hingewiesen, dass man beim geringsten Verdacht auf ein subdurales Hämatom so schnell wie möglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen sollte. Wenn dies nicht geschieht, wird der Druck auf das Gehirn so stark, dass dies zu einem Koma führt. In den schwersten Fällen kann dies sogar tödlich enden.


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