Wahre Größe zeichnet sich durch Bescheidenheit aus
Bescheidenheit wird oft damit verwechselt, mit nur wenig zufrieden zu sein.
Aber Bescheidenheit bedeutet noch so viel mehr! Erfahre, warum auch du sie zu einer deiner Tugenden machen solltest!
Bescheidenheit hat viele Gesichter
Bescheidenheit kann einen Schlüssel zum Glück darstellen, wenn man sich dafür bewusst entscheidet und sie nicht durch die äußeren Lebensumstände aufgezwungen bekommt.
Wer zu Bescheidenheit gezwungen wird, weil er keine finanziellen Mittel oder andere Möglichkeiten hat, wird Bescheidenheit nicht wirklich als Schlüssel zum Glück empfinden können. Doch wer sich bewusst dafür entscheiden kann, hat schon alleine deshalb Glück.
Bescheidenheit als freiwillige Form der Selbsteinschränkung zeichnet sich aus durch eine einfache Lebensführung mit Verzicht auf Luxus, eine zufriedene Genügsamkeit und Anspruchslosigkeit.
Oft geht ein bescheidener Lebensstil einher mit Achtsamkeit, Wertschätzung und einem sorgsamen Umgang mit Dingen und insbesondere der Natur.
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Bescheidenheit kann bedeuten, sich aus materiellen Dingen wenig zu machen, sich davon unabhängig zu machen, sich von der heutigen Überflussgesellschaft zu distanzieren und einen wertschätzenden Umgang mit Menschen zu pflegen.
Bescheidenheit kann aber auch auf den Geisteszustand bezogen werden, wenn Menschen, die große Anerkennung verdient haben, diese mit einem Lächeln herunterspielen und als Selbstverständlichkeit abwerten.
Eine altmodische Tugend?
Bescheidenheit wird oft als altmodisch angesehen, eine scheinbar verzichtbare Tugend, die jedoch gesellschaftlich hoch angesehen ist, wenn sie wahrhaftig gelebt wird.
Wichtig ist, dass du die Bescheidenheit nicht übertreibst, sondern ein gesundes Maß findest zwischen Geltungssucht, Maßlosigkeit, Prunksucht und gesunder Bescheidenheit. Bist du zu bescheiden, fristest du dein Leben als „graue Maus“…
Stelle trotz aller Bescheidenheit dein Licht niemals unter einen Scheffel, sondern zeige, dass du das, was du kannst, auch wirklich gut kannst. Prahle jedoch nicht damit, sondern tue es mit einer bescheidenen Selbstverständlichkeit, die dich zu einem angenehmen Menschen macht.
Achte auch darauf, nicht zu bescheiden zu sein und auch noch darauf zu verzichten, was du brauchst. Denn dann schadest du dir selbst und dies führt nicht zu innerer Zufriedenheit.
Falsche Bescheidenheit führt auch oft dazu, dass Hilfe abgelehnt wird, wenn du sie wirklich brauchst. Höre daher auf dich selbst und achte darauf, durch dein bescheidenes Verhalten keinerlei Schaden für dich zu erwirken, sondern nur das Positive daraus zu ziehen.
Bescheidenheit als Weg zum Glück
Ein einfacher Grund dafür, warum Bescheidenheit zu Glück führen kann ist der, dass wenn man nur wenige Wünsche hat, die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese erfüllen, sehr viel höher ist als dann, wenn man viele Wünsche hat, von denen nur wenige in Erfüllung gehen können.
Beschränkt man sich also nur auf wenige Wünsche und konzentriert sich auf deren Umsetzung, so macht das Erfolgserlebnis glücklich.
Wer viele Wünsche und Träume hat, wird nie ganz glücklich sein, wenn ein solcher Traum in Erfüllung geht – denn die nächsten Träume und Wünsche stehen schon an und erinnern einen daran, dass man eben nicht „wunschlos glücklich“ ist.
Je bescheidener man ist, desto niedriger oft auch die Erwartungshaltung und desto einfacher, diese zufrieden zu stellen.
Bescheidenheit kann man lernen
Wenn du darüber nachdenkst und zu dem Schluss kommst, dass dein Leben bisher wenig bescheiden war und du auch eine recht hohe Anspruchshaltung hast, so kannst du selbst dafür sorgen, bescheidener durchs Leben zu gehen.
Du kannst dich selbst dahingehend ändern, wenn du nur willst! Beachte dabei Folgendes:
- Nimm dir jeden Tag vor, etwas zu tun, was Bescheidenheit ausdrückt. Dränge dich beispielsweise bei Diskussionen nicht in den Vordergrund sondern gib nur bescheiden das Wissen preis, das du ganz sicher hast.
- Arbeite an deiner Anspruchshaltung. Muss alles in deinem Leben perfekt sein? Musst du alles besitzen, nur weil es dein Nachbar auch hat? Lerne, auch mit weniger zufrieden zu sein!
- Lerne, Dinge und Menschen wertzuschätzen. Nimm deine Mitmenschen ernst und achte das, was sie tun.
- Behandle Menschen und Dinge mit Achtsamkeit. Höre deinen Kollegen zu, akzeptiere ihre Meinung, denn es muss nicht deine sein. Achte darauf, weder Personen noch Gegenständen Schaden zuzufügen.
Weitere Tipps
- Lerne, nachzugeben. Du musst nicht immer gewinnen. Du musst nicht immer das letzte Wort haben. Und du musst nicht immer aus allem einen Nutzen ziehen.
- Hinterfrage deinen Lebensstil. Brauchst du tatsächlich alles? Und wenn ja, muss es wirklich von dieser oder jener Marke sein?
- Lerne, zu teilen. Sicherlich lebst du im Überfluss und kannst dich ganz sicher von vielen Dingen trennen, die andere Menschen besser als du gebrauchen können. Sei bescheiden, schmücke dich nicht mit Gütern!
Niemand verlangt von dir, zum Mönch zu werden, ohne Besitztum, ohne Ansprüche, ohne Geltungszwang. Aber je mehr du selbst deine Ansprüche herunterschraubst, desto glücklicher kannst du werden – und desto liebenswerter wird man dein Wesen empfinden…
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