Vitamin K: Bedarf und Funktion

Es gibt nicht nur ein Vitamin K, sondern es handelt sich um eine ganze Gruppe ähnlicher Vitamine, von denen du wenig gehört haben wirst.
Vitamin K: Bedarf und Funktion
Nelton Abdon Ramos Rojas

Geprüft und freigegeben von dem Arzt Nelton Abdon Ramos Rojas.

Geschrieben von Nelton Abdon Ramos Rojas

Letzte Aktualisierung: 18. Juli 2022

Ein Mangel an Vitamin K ist sehr selten, jedoch bei Fehl- und Mangelernährung durchaus möglich. Im Regelfall ist aber deine Versorgung dieses Vitamins über die tägliche Ernährung gedeckt, sodass du dir wenig Sorgen machen musst.

Wozu dient Vitamin K?

Vitamin K ist eigentlich ein Sammelbegriff für eine ganze Gruppe fettlöslicher Vitamine: Vitamin K1, K2 und K3, wovon jedoch nur K1 und K2 für den menschlichen Stoffwechsel wichtig sind.

Dieses Vitamin ist fettlöslich und hitzestabil, beim Kochen von Lebensmitteln treten also nur sehr geringe Vitaminverluste auf. Jedoch sollte man auf die Lagerung achten, denn das Vitamin reagiert empfindlich auf UV-Strahlung, also Licht!

Eine der Hauptfunktionen des Vitamins ist die der Bildung von Blutgerinnungsfaktoren. Weitere Prozesse, an denen es beteiligt ist, sind:

Aufgrund seiner wichtigen Eigenschaften in der Prävention von Osteoporose ist das Vitamin besonders für ältere Frauen wichtig.

Was passiert bei Unterversorgung?

Außer durch extreme Mangelernährung wie zum Beispiel Bulimie ist es nicht möglich, an einem Vitamin-K-Mangel zu leiden. Ein Mangel ist unter anderem eine Nebenwirkung von langfristiger Einnahme mancher Antibiotika oder chronischer Krankheiten der Verdauungsorgane sowie Leberzirrhose.

Je weniger Vitamin K der Körper zur Verfügung hat, desto „dünner“ wird das Blut und desto schlechter ist auch die Blutgerinnung. Die Auswirkungen eines Mangels an diesem Vitamin sind daher:

  • Spontane Blutungen
  • Hoher Blutverlust bei kleinen Verletzungen
  • Erhöhtes Risiko für Hirnblutungen

Neugeborene haben zunächst einen Vitamin K Mangel, der das Risiko für tödliche Komplikationen erhöht. Daher wird auch gesunden Neugeborenen oft prophylaktisch das Vitamin gegeben.

Was passiert bei Überdosierung?

Eine Überdosierung von Vitamin K ist mit einer normalen Ernährung nicht möglich und auch bei massiver Überdosierung von Vitaminpräparaten konnte noch keine schädliche Wirkung bei gesunden Erwachsenen festgestellt werden.

Es gibt jedoch zwei Risikogruppen, für die eine Überdosierung tödlich sein kann: Neugeborene und Menschen, die gerinnungshemmende Arzneimittel einnehmen.

Bei Neugeborenen kann eine Überdosierung von Vitamin K zu einem Zerfall der roten Blutkörperchen führen und wer blutgerinnungshemmende Arzneimittel nimmt, sollte wissen, dass das Vitamin deren Wirkung aufheben kann.

Dies bedeutet jedoch nicht, grundsätzlich auf Lebensmittel, die das Vitamin enthalten, zu verzichten! Es gilt nur, auf Nahrungsergänzungsmittel mit diesem Vitaminzusatz zu verzichten und auch „functional foods“ zu meiden, die mit Vitaminen angereichert sind.

In diesen Lebensmitteln ist Vitamin K enthalten

Grundsätzlich steckt besonders viel Vitamin K in allen grünen Blattgemüsen wie Spinat, Blattsalate, Kohl und auch vielen anderen grünen Gemüsesorten und Hülsenfrüchten. Geringere, aber nicht irrelevante Mengen sind in

  • Leber,
  • magerem Fleisch,
  • Milchprodukten und
  • Eiern zu finden.

Obst ist eine schlechte Quelle des Vitamins, da es darin nur in geringen Mengen vorkommt. Auch gewisse Darmbakterien sind in der Lage, das Vitamin zu produzieren. Wie hoch die Aufnahme aus dem „selbstproduzierten“ Vitamin aus dem Darm jedoch ist, kann nicht gesagt werden.

Wie hoch ist mein Bedarf an Vitamin K?

Vitamin K ist ein noch vergleichsweise „neues“ Vitamin, für das es erst 1943 für die Entdeckung einen Nobelpreis gab! Dies ist die Erklärung dafür, warum  noch viele Angaben auf Schätzwerten beruhen oder schlichtweg noch nicht existieren.

Es gibt noch keine aussagekräftigen Untersuchungen zum Bedarf, weswegen die Angaben nur Schätzwerte sind. Das Vitamin ist jedoch essentiell, muss also in jedem Fall über die Nahrung zugeführt werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt den Tagesbedarf mit 60 bis 80 mg an, abhängig von Geschlecht und Alter, wobei Männer und Senioren einen erhöhten Bedarf haben, insbesondere Frauen, um Osteoporose vorzubeugen.


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