Verbrennungen bei Kindern: Sofortmaßnahmen
Verbrennungen und Verbrühungen gehören zu den häufigsten Unfällen im Haushalt. Kleine Kinder zwischen zwei und vier Jahren sind besonders gefährdet, da sie Neues entdecken möchten, doch die Gefahr noch nicht verstehen. Doch was tun, wenn sich ein Kind verbrennt?
Du solltest immer einen gut ausgestatteten Verbandskasten zu Hause haben und die genauen Schritte kennen, die du in diesem Fall befolgen solltest. In unserem heutigen Artikel erfährst du, wie leichte, oberflächliche Verbrennungen bei Kindern behandelt werden können.
Wissenswertes über Verbrennungen
Wie bereits erwähnt, zählen Verbrennungen zu den häufigsten Unfällen im Haushalt, wobei vor allem Kinder unter fünf Jahren und auch Erwachsene über 45 und insbesondere über 65 davon betroffen sind. Es ist deshalb wichtig zu wissen, wie man in dieser Situation reagieren muss. Erfahre anschließend, was du tun kannst, wenn sich dein Kind verbrennt.
Arten von Verbrennungen
Zuerst musst du die unterschiedlichen Schweregrade der Verbrennungen unterscheiden. Denn davon hängt die Behandlung ab. Berücksichtige, dass sich die Symptome langsam entwickeln und deshalb das tatsächliche Ausmaß nicht immer sofort zu erkennen ist.
Verbrennungen ersten Grades
Es handelt sich um leichte, oberflächliche Verbrennungen, die nur die Epidermis (Oberhaut) betreffen. Die Haut ist gerötet, doch es entwickeln sich keine Blasen. Die Betroffenen spüren einen brennenden Schmerz und der verletzte Bereich schwillt an. Typisch sind zum Beispiel leichte Hautverbrennungen durch die Sonne.
Verbrennungen zweiten Grades
In diesem Fall sind Dermis (Lederhaut) und die Epidermis betroffen. Es zeigen sich Schwellungen und zusätzlich auch Blasen. Die Wunden beginnen meist, zu nässen. Ein klassisches Beispiel dafür ist eine Verbrühung der Haut mit einer sehr heißen Flüssigkeit.
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Verbrennungen dritten Grades
Diese Art von Verbrennungen sind sehr gefährlich. Alle Hautschichten sind verletzt, auch tiefere Gewebeschichten, und es kann bis hin zur Verkohlung kommen. Auch Muskeln, Nerven oder Knochen können geschädigt werden. Durch die Schädigung der Nervenenden nimmt die Schmerzempfindlichkeit ab.
In diesem Fall benötigt die betroffene Person sofort ärztliche Hilfe.
Verbrennungen bei Kindern
Wenn die Verbrennungsfläche mehr als 5 Prozent des Körpers ausmacht, muss das Kind auf jeden Fall zum Arzt gebracht werden. Unabhängig von der Größe der Verletzung benötigt das Kind im Falle von Verbrennungen zweiten und dritten Grades unbedingt ärztliche Betreuung.
Auch leichte Verbrennungen ersten Grades müssen vom Arzt untersucht werden, wenn folgende Körperbereiche betroffen sind, oder folgende Situationen zutreffen:
- Gesicht, Hände und Füße
- Gelenke
- Kontakt mit Hochspannung
- Einatmung von Gasen
Was kann man bei einer leichten Verbrennung eines Kindes tun?
Manche der folgenden Empfehlungen werden dir als allzu offensichtlich erscheinen. Andere hingegen sind dir vielleicht noch unbekannt oder du hättest einfach nicht daran gedacht. Doch es ist auf jeden Fall sehr hilfreich, sich das Protokoll ab und zu vor Augen zu führen, um im Notfall richtig handeln zu können.
Folgende Schritte empfehlen sich zur Behandlung leichter Verbrennungen bei Kindern:
- Entferne das Kind als Erstes von der Ursache der Verbrennung.
- Falls nötig, ziehst du dem Kind die Kleidung und Accessoires aus, doch nur, wenn dies einfach möglich ist und die Kleidung nicht an der Haut klebt. Sollte dies der Fall sein, bringst du dein Kind zum Arzt! Denn falsches Handeln könnte in diesem Fall mehr Schaden als Hilfe bedeuten.
- Leichte Verletzungen werden sofort mit Kälte behandelt. Lasse ein paar Minuten lang Wasser über die oberflächlich verbrannte Haut laufen. Das Wasser sollte eine normale Temperatur haben und nicht eiskalt sein. Du kannst auch Gaze mit Wasser oder physiologischer Salzlösung befeuchten und auf die Verbrennung auflegen.
- Reinige die verletzte Stelle mit Wasser und Seife.
- Sollte es sich um einen Sonnenbrand handeln, pflegst du dein Kind mehrere Tage lang mit einer feuchtigkeitsspendenden After-Sun-Lotion. In der Apotheke gibt es spezifische Produkte.
- Vergiss nicht: Bei ernsteren Verbrennungen oder auch wenn du Zweifel hast, solltest du dein Kind unbedingt zum Arzt bringen! Der Arzt kann unter anderem eine antibiotische Salbe verschreiben.
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Was du nicht tun solltest
Du solltest auf keinen Fall Kälte direkt auf der verletzten Stelle anwenden oder Zahnpasta auftragen. Das könnte mehr Schaden zufügen und fördert den Heilungsprozess keinesfalls.
- Lege Eis nicht direkt auf die verletzte Stelle und verwende auch kein eiskaltes Wasser direkt auf der Verbrennung. Es könnte dadurch zu zusätzlichen Schäden kommen.
- Sollten sich Blasen bilden, darfst du diese nicht aufstechen, ansonsten könnte sich die Stelle infizieren.
- Du darfst deinem Kind kein Antibiotikum ohne ärztliche Verschreibung geben. Außerdem sind diese Arzneimittel im Normalfall bei leichten Verbrennungen nicht nötig.
- Auch Puder, Butter und Zahnpasta haben nichts auf der Verbrennung zu suchen. Auch wenn man immer wieder hört, dass diese Mittel hilfreich sind, entspricht dies nicht der Wahrheit. Ganz im Gegenteil: Die Situation könnte sich dadurch verschlimmern.
Vergiss nicht, dass die zarte Kinderhaut besonders empfindlich ist. Wenn das Kind über einen längeren Zeitraum an Schmerzen klagt, solltest du es zum Arzt bringen, auch wenn es sich um eine Verbrennung ersten Grades handelt. Du kannst so sicherstellen, dass es die richtige Behandlung erhält und Folgebeschwerden verhindern.
Du solltest auch daran denken, dass Vorsorge die beste Medizin ist. Natürlich kann man Haushaltsunfälle nicht immer verhindern, doch bestimmte Vorsorgemaßnahmen können die Gefahr auf jeden Fall reduzieren.
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